Der Bürgermeister von New York City, Eric Adams, hat kürzlich auf der Bitcoin 2025 Konferenz eine bedeutende Initiative vorgestellt, die darauf abzielt, die Bedeutung von Kryptowährungen in der Metropole zu stärken. Er schlägt die Schaffung einer sogenannten Bitcoin-Bond-Anleihe vor – ein Finanzinstrument, das auf Bitcoin basiert und Investoren neue Möglichkeiten bieten soll. Parallel dazu drängt Adams auf die Abschaffung von New Yorks BitLicense-Programm, das seit 2015 in Kraft ist und von der Krypto-Branche zunehmend als hinderlich und zu kostspielig kritisiert wird. Die Einführung einer Bitcoin-Bond-Anleihe, die im Volksmund oft als „Bitbond“ bezeichnet wird, könnte eine bahnbrechende Neuerung für den öffentlichen Finanzmarkt in New York darstellen. Mit dieser Anleihe sollen Investoren in der Lage sein, direkt in diese digitale Währung zu investieren und von den Wertentwicklungen von Bitcoin zu profitieren, während sie gleichermaßen zur Finanzierung öffentlicher Ausgaben beitragen.
Eric Adams betonte auf der Konferenz, dass finanzielle Instrumente wie steuerbefreite und andere Anleihen bereits existieren. Nun sei es an der Zeit, ein solches Instrument zu schaffen, das speziell für Bitcoin-Halter konzipiert ist. Damit würde New York als erste Stadt in der Geschichte eine kommunale Anleihe herausgeben, die auf Kryptowährung basiert. Obwohl Adams keine detaillierten Rahmenbedingungen für die Funktionsweise des Bitbonds präsentierte, gibt es bereits Vorschläge und Modellansätze aus der Krypto-Community, insbesondere eine im März 2025 veröffentlichte Studie der Bitcoin Policy Institute. Diese schlägt vor, dass Anleger eine jährliche Verzinsung von etwa 1 % über eine Laufzeit von zehn Jahren erhalten könnten.
Neben der Verzinsung würde der Wert des Bitcoins selbst mit an den Anleger zurückfließen – nämlich durch eine Beteiligung an erfolgreichen Marktgewinnen. Dabei soll das überwiegende Kapital der Ausgabe jedoch der öffentlichen Haushaltsfinanzierung zugutekommen, wobei circa 90 % in Regierungsprojekte fließen und 10 % in den Kauf von Bitcoin investiert werden. Diese Vision passt in die umfassendere Agenda von Eric Adams, New York City als einen führenden Standort für Blockchain-Technologien und Kryptowährungen zu etablieren. Er hat bereits mehrfach betont, dass er sich als „Bitcoin-Bürgermeister“ versteht und aktiv daran arbeitet, regulatorische Barrieren abzubauen, um Investitionen und Innovationen im Bereich der digitalen Währungen anzuziehen. Die Gründung eines digitalen Beirates zur Beratung in Krypto-Fragen und die Zusammenarbeit mit privaten Finanzunternehmen und Private-Equity-Firmen sind Teil dieser Strategie.
Gleichzeitig steht die Forderung nach der Abschaffung der BitLicense im Mittelpunkt vieler Debatten innerhalb der Branche. Das BitLicense-Programm war 2015 eingeführt worden, um Kryptounternehmen, die in New York tätig sind, zu regulieren und strenge Compliance-Standards, insbesondere im Bereich Anti-Geldwäsche (AML) und Know-Your-Customer (KYC), sicherzustellen. Obwohl es von den Behörden als notwendiger Schutzmechanismus präsentiert wird, kritisieren viele Unternehmen und Branchenexperten die hohen Kosten und die komplizierten Auflagen, die insbesondere für kleinere und mittlere Krypto-Firmen eine erhebliche Hürde darstellen. Firmen wie Circle, Coinbase und Bakkt gehören zu den wenigen großen Unternehmen, die eine BitLicense erhalten haben, während viele andere Anbieter eher wegziehen. Eric Adams sieht in der Abschaffung der BitLicense die Möglichkeit, New York wieder zu einem einladenden Standort für Krypto-Unternehmen zu machen.
Er bezeichnet sich selbst als „Crypto Mayor“ und möchte den freien Fluss von Bitcoin und Kryptowährungen in der Stadt ermöglichen, ohne dass Nutzer oder Unternehmen kriminalisiert oder benachteiligt werden. Dies könnte einen entscheidenden Impuls für die Entwicklung des Bitcoin-Ökosystems und die Schaffung von Arbeitsplätzen, Investitionen sowie technologischen Innovationen in New York geben. Die Pläne des Bürgermeisters kommen zu einem Zeitpunkt, zu dem viele Städte und Staaten in den USA und weltweit versuchen, ihren Umgang mit digitalen Währungen klarer zu definieren und Wettbewerbsvorteile zu sichern. New York, das mit der BitLicense im internationalen Vergleich stets eine der strengsten Regelungen hatte, könnte durch die Kombination aus Bitbond und der Abschaffung der BitLicense ein positives Signal an die globale Krypto-Community senden. Dies könnte vor allem den Innovationsstandort stärken und einen zusätzlichen wirtschaftlichen Wert für die Stadt generieren.
Die Debatte rund um die BitLicense und die Bitcoin-Bond-Initiative unterstreicht zugleich die komplexen Herausforderungen, die mit der Integration von Kryptowährungen in bestehende Rechts- und Finanzsysteme einhergehen. Die Balance zwischen sicherer Regulierung, Nutzerschutz und der Förderung von Innovation ist schwer zu finden. Eric Adams’ Vorstoß zeugt jedoch von einer deutlich progressiven Einstellung gegenüber digitalem Geld und zeigt, wie traditionelle Städte versuchen, ihre Finanzmärkte an das digitale Zeitalter anzupassen. Für Investoren und Unternehmen im Kryptobereich können diese Entwicklungen interessante Perspektiven eröffnen. Eine kommunale Bitcoin-Bond-Anleihe würde es ermöglichen, Bitcoin nicht nur als Spekulationsobjekt, sondern als stabilen Bestandteil von Portfolios und öffentlichen Finanzierungen zu nutzen.
Gleichzeitig würde die Aufhebung der BitLicense viele Hürden abbauen und New York als offenen Markt positionieren, der internationalen Akteuren neue Zugangsmöglichkeiten bietet. Abschließend lässt sich festhalten, dass Eric Adams eine wegweisende Rolle in der Gestaltung der künftigen Krypto-Landschaft spielt. Mit der Vision eines Bitcoin-Bonds kombiniert mit einer weniger restriktiven Regulierung über die Abschaffung der BitLicense könnte New York City zu einem globalen Vorreiter werden. Unternehmer, Investoren und politische Beobachter sollten die weiteren Entwicklungen aufmerksam verfolgen, denn sie könnten beispielhaft für andere Großstädte und Staaten sein, die sich ebenfalls mit der Digitalisierung von Finanzen auseinandersetzen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie die konkreten Vorschläge des Bürgermeisters umgesetzt werden und welche Auswirkungen dies auf das Ökosystem der Kryptowährungen in New York haben wird.
Fest steht, dass durch diese Initiativen eine bedeutende Debatte angestoßen wurde, die das Spannungsverhältnis zwischen Innovation und Regulierung in der Finanzwelt neu definiert.