Am 3. September 2024 kündigte 21Shares die Einführung von Wrapped Bitcoin auf Ethereum an, ein bedeutender Schritt für die Krypto-Branche. Dieses neue Produkt, bekannt als 21BTC, stellt die zweite Iteration von 21Shares im Bereich der Wrapped-Bitcoin-Token dar, nachdem zuvor bereits eine Version auf der Solana-Blockchain ins Leben gerufen wurde. Mit dieser neuen Initiative möchte 21Shares nicht nur das Engagement in der DeFi-Welt fördern, sondern den Benutzern auch ein erhöhtes Maß an Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit bieten. Die Entwicklung von Wrapped Bitcoin ist nicht neu, und die bestehenden Modelle haben oft mit Sicherheitsbedenken zu kämpfen gehabt.
Insbesondere das „Lock-and-Mint“-Verfahren ist häufig in der Kritik, da es durch Brücken, die die Übertragung von einem Netzwerk zum anderen ermöglichen, potenziellen Angriffen ausgesetzt ist. 21BTC hingegen hebt sich durch ein innovatives Sicherheitssystem ab, welches auf kalter Speicherung und der Zusammenarbeit mit institutionellen Custodians basiert. Dies bedeutet, dass die verwalteten Bitcoin nicht von dem Nutzer direkt in eine Brücke geschickt werden müssen, sondern sicher in einem externen Lagerort aufbewahrt werden. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den Benutzern „Seelenfrieden“ zu geben, während sie mit dezentralen Anwendungen interagieren. Eine Partnerschaft mit dem Global Market Maker Flow Traders unterstreicht die Ernsthaftigkeit und den Einfluss von 21Shares im Markt.
Tom Wan, Associate für Strategie und Geschäftsentwicklung bei 21.co, dem Mutterunternehmen von 21Shares, erklärte, dass 21BTC nicht nur den Zugang zu Bitcoin erleichtert, sondern auch das gleiche Maß an Vertrauen bietet, wie es bei traditionellen Finanzinstrumenten der Fall ist. „In den letzten fünf Jahren haben wir Expertise in der Vermögensverwaltung aufgebaut. 21BTC ermöglicht es Nutzern, BTC über Wallets zu verwalten, ähnlich wie sie es bei ETFs durch Banken und Broker tun würden“, so Wan. Trotz der positiven Entwicklung sieht sich 21Shares jedoch auch Herausforderungen gegenüber.
Insbesondere die Entscheidung von BitGo, seine Bewahrung von Wrapped Bitcoin (WBTC) auf ein neues, mehrjurisdiktionales Modell umzustellen, hat bei Investoren Besorgnis ausgelöst. Kritiker, darunter Branchenexperten wie Alex Bergeron von Bitcoin Magazine, äußern Bedenken hinsichtlich der Partnerschaft von BitGo mit Justin Sun, einem umstrittenen Akteur in der Krypto-Welt, der in der Vergangenheit oft in den Nachrichten war. Diese Verbindungen und der damit verbundenen Rückgang des Vertrauens in das aktuelle WBTC-Modell werfen einen Schatten auf die Einführung von 21BTC. Zusätzlich signalisiert die DeFi-Plattform MakerDAO ebenfalls Besorgnis und prüft die Risiken, die mit BitGos neuem WBTC-Bewahrungsmodell verbunden sind. In einer Antwort auf diese Entwicklungen hat MakerDAO beschlossen, die Kreditvergabe an neue Benutzer, die WBTC verwenden, auszusetzen, was zu einem drastischen Rückgang der Nachfrage geführt hat.
So verzeichnete die Analyseplattform Dune einen Rückgang von über 1.000 WBTC-Tokens im August, was die Besorgnis um die Stabilität und Liquidität von WBTC weiter verstärkt. Inmitten dieser Unsicherheiten versucht BitGo-CEO Mike Belshe, das Vertrauen in die Sicherheit und die Integrität von Wrapped Bitcoin zu stärken. Belshe bezeichnete die öffentlichen Bedenken als Mangel an „intellektueller Ehrlichkeit“ und sieht die Kritik als unbegründet an. In einem aktuellen Interview stellte er die potenzielle Konkurrenz von Coinbase, bekannt als cbBTC, in Frage und bezeichnete dies als einen klaren Widerspruch zu den Kernprinzipien von DeFi.
Seine Argumentation ist, dass die DeFi-Gemeinschaft eine zentralisierte Aufsicht, wie sie Coinbase repräsentiert, nicht akzeptieren sollte. Die Einführung von 21BTC bietet dem Markt ein vielversprechendes und potenziell sichereres Produkt, doch die Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, sind nicht zu unterschätzen. Während viele in der Krypto-Community an die Zukunft der DeFi setzen, bleibt die Frage, ob sich 21BTC als das erhoffte vertrauenswürdige Produkt etablieren kann oder ob die Bedenken in Bezug auf Sicherheit und zentralisierte Kontrolle überwiegen werden. Mit den sich ständig weiterentwickelnden Technologien und der Dynamik im Kryptowährungssektor wird es für Verbraucher unerlässlich sein, sich über die bevorstehenden Entwicklungen zu informieren. 21Shares hat mit der Einführung von 21BTC zweifellos ein bedeutendes Signal gesetzt, doch es bleibt abzuwarten, wie der Markt auf diese Initiative reagieren wird und ob Vertrauen in Wrapped-Bitcoin-Modelle zurückgewonnen werden kann.
Die Reaktion der DeFi-Community und die weitere Marktentwicklung rund um 21BTC könnten entscheidend dafür sein, ob diese neue Form des Wrapped Bitcoin erfolgreich wird. Investoren und Händler sind eingeladen, die Situation genau zu beobachten und fundierte Entscheidungen zu treffen. Die Krypto-Welt bleibt voller Überraschungen und Herausforderungen, und die Fähigkeit der Akteure, auf die sich ändernden Rahmenbedingungen zu reagieren, wird über ihren langfristigen Erfolg entscheiden. Insgesamt ist die Einführung von 21BTC ein weiterer bedeutender Schritt in der Evolution der Kryptowährungen und DeFi. Es zeigt sowohl das Potenzial als auch die Herausforderungen auf, die mit Wrapped Bitcoin verbunden sind.
Während 21Shares an die Vorteile glaubt, die eine sicherere und regulierte Variante des Wrapped Bitcoin mit sich bringen könnte, bleibt es ungewiss, ob dieses Vertrauen in der breiteren Community geteilt wird. Die nächsten Monate werden entscheidend sein für die Zukunft von 21BTC und die Entwicklung von Wrapped Bitcoin im Allgemeinen.