Die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) hat ihre Entscheidung über den Handel von Spot-Bitcoin-ETF-Optionen an der New Yorker Börse erneut vertagt. Diese Regulierungsbehörde kündigte am Montag an, dass sie den anfänglichen Prüfungszeitraum für den Handel von Bitcoin-ETF-Optionen – darunter der Bitwise Bitcoin ETF von der digitalen Vermögensverwaltungsfirma Bitwise und der Grayscale Bitcoin Trust von Grayscale – um weitere 45 Tage bis Ende Mai verlängert. "Die Kommission hält es für angemessen, einen längeren Zeitraum festzulegen, um Maßnahmen zu ergreifen, um die vorgeschlagene Regeländerung zu prüfen, damit sie ausreichend Zeit hat, die vorgeschlagene Regeländerung zu prüfen", schrieb die stellvertretende Sekretärin der SEC, Sherry R. Haywood. Laut Haywood hat die SEC den 29.
Mai 2024 als Frist festgelegt, um die geänderten Regeln entweder zu genehmigen oder abzulehnen. Für einige wird die fortgesetzte Verzögerung der SEC bei Entscheidungen über auf Krypto basierende ETFs nur weiteren Schaden am Ruf der Behörde verursachen. "Es gibt ein altes Sprichwort: 'Gerechtigkeit, die verzögert wird, ist Gerechtigkeit, die verweigert wird'", sagte James Angel, Associate Professor für Finanzen an der Georgetown University, zu Decrypt. "Eine Regulierungsbehörde, die im Grunde genommen nicht rechtzeitig arbeiten kann, verliert an Glaubwürdigkeit in den Augen ihrer Anspruchsgruppen, der von ihr regulierten Menschen, des Kongresses und der Allgemeinheit." Wie Angel erklärte, wurde das Argument der SEC, Bitcoin-ETFs nicht zu genehmigen, durch die Zulassung von Bitcoin-Futures-ETFs und den langsamen Fortschritt bei der Genehmigung von Bitcoin-ETFs aufgrund von Bürokratie und rotem Band gehemmt.
"Gensler hat eine sehr ehrgeizige Agenda, und er ist viel mehr prozessorientiert als frühere SEC-Vorsitzende", fügte Angel hinzu. "Das, was wir sehen, ist, dass die Arbeit, die von der Kommission kommt, wie beispielsweise die Regeländerungen, immer länger wird. Und da die SEC immer wieder vor Gericht verliert, haben sie das Gefühl, dass sie besser dokumentieren müssen, was sie tun." Der Vorschlag zur Genehmigung der Auflistung und des Handels von Bitcoin-ETF-Optionen an der New Yorker Börse wurde am 29. Februar eingereicht, einen Monat nachdem die SEC im Januar 11 Spot-Bitcoin-ETFs genehmigt hatte.
Eine ETF-Option bezieht sich auf ein Finanzderivat, das es Anlegern ermöglicht, ETF-Anteile zu einem festgelegten Preis bis zu einem bestimmten Datum zu kaufen oder zu verkaufen, und bietet so eine Möglichkeit, spekulieren, sich gegen Risiken absichern oder Einkünfte mit der Diversifizierung von ETFs zu erzielen. Laut Daten der Chicago Board Options Exchange hielt die New Yorker Börse in den letzten 24 Stunden 21,22 % des Volumens des US-Optionsmarkts und 19,43 % in den letzten fünf Tagen. Die SEC gab bekannt, dass sie zwei Kommentare zur vorgeschlagenen Regeländerung erhalten habe, und obwohl die Behörde nicht sagte, von wem die Kommentare stammten, hatten Grayscale und Angel Kommentare eingereicht. "Unser Argument ist einfach: Wenn es für Anleger akzeptabel ist, in Optionen für Anteile von Produkten zu investieren, die Derivate eines Vermögenswerts halten, sollte es auch akzeptabel sein, in Optionen für Anteile von Produkten zu investieren, die den Vermögenswert selbst halten", schrieb Grayscale-CEO Michael Sonnenshein. Sonnenshein betonte, dass die SEC bereits Optionen auf Bitcoin-Futures-ETFs erlaubt und Bitcoin-ETFs zur Handelsgenehmigung zugelassen hat, sie sollte auch der Auflistung von Optionen auf Bitcoin-ETFs zustimmen.
Im August 2023 gewann Grayscale in einem Berufungsverfahren gegen die SEC, in dem die vorherigen Ablehnungen von Spot-Bitcoin-ETFs aufgrund von Bedenken hinsichtlich Markmanipulation angefochten wurden. Dieser Sieg ebnete den Weg, Grayscale in die Lage zu versetzen, ihren Bitcoin-Trust in einen ETF umzuwandeln. "Haben Sie nichts Besseres zu tun, als Zeit zu verschwenden durch verlängerten Nabelschaug auf diese Regeländerungen?", sagte Angel in seinem Kommentar. "Diese Verzögerung verblüfft mich und viele andere. Sucht die SEC nach einer weiteren Ausrede, um dies abzulehnen? Wenn ja, muss sie ein masochistisches Verlangen nach einer weiteren demütigenden Niederlage vor Gericht haben.
" Obwohl die SEC Bitcoin-ETFs genehmigt hat, hat die Regulierungsbehörde noch keinen Spot-Ethereum-ETF genehmigt und die Entscheidungen zu den Vorschlägen von Invesco, Galaxy Digital und Ark/21Shares verzögert. "Der Markt behandelt Bitcoin wie eine spekulative Technologieaktie", fügte Angel hinzu, und wies auf eine Korrelation der digitalen Währung mit anderen Technologieaktien hin. "Aber nur weil seine Zukunft unsicher ist, bedeutet das nicht, dass Menschen nicht in einer gut regulierten Umgebung mit diesem handeln können." Grayscale und Bitwise haben nicht unmittelbar auf eine Bitte von Decrypt um Stellungnahme reagiert.
