Starbucks, der weltweit bekannte Kaffee-Gigant, steht erneut im Fokus von Anlegern und Finanzanalysten. Goldman Sachs, eine der renommiertesten Investmentbanken, hat kürzlich das Kursziel für die Starbucks-Aktie von 85 auf 95 US-Dollar angehoben. Diese Anpassung spiegelt eine optimistischere Einschätzung hinsichtlich der strategischen Ausrichtung und der Geschäftsentwicklung des Unternehmens wider. Gleichzeitig behält Goldman Sachs eine neutrale Bewertung der Aktie bei, was auf eine abwartende Haltung hinsichtlich der tatsächlichen Profitabilitätsentwicklung hindeutet. Die jüngsten Entwicklungen verdeutlichen, dass Starbucks mit seiner Turnaround-Strategie, insbesondere mit dem sogenannten „Back to Starbucks“-Programm, auf einem vielversprechenden Weg sein könnte.
Die Turnaround-Strategie von Starbucks hat in den letzten Monaten an Klarheit gewonnen. Im Mittelpunkt steht die rasche Umsetzung des Green Apron Service Models, eines innovativen Servicekonzepts, das vor allem in den amerikanischen Filialen eingeführt wird. Dieses Modell zielt darauf ab, betriebliche Abläufe zu optimieren und ein intensiveres Kundenerlebnis zu schaffen, was letztlich die Kundenbindung stärkt und den Umsatz ankurbelt. Die schnelle Einführung des Green Apron Service zeigt, dass Starbucks flexibel auf Marktveränderungen reagiert und gezielt Investitionen in erprobte Geschäftsansätze tätigt, die langfristig nachhaltiges Wachstum generieren sollen. Der CEO von Starbucks, Brian Niccol, hat wiederholt die Fortschritte lobend hervorgehoben, die das Unternehmen im Rahmen des „Back to Starbucks“-Programms erzielt hat.
Besonders wichtig sind aus seiner Sicht die reibungsloseren Abläufe in den Stores und die vertiefte Kundeninteraktion. Diese Faktoren sollen gewährleisten, dass Starbucks seine Marktposition in den Kernmärkten, insbesondere in Nordamerika und China, stabilisiert und ausbaut. Insbesondere China nehmen die Verantwortlichen ins Visier, da die vergleichbaren Umsätze in der Region derzeit stagnieren. Trotzdem wird das langfristige Potenzial des chinesischen Marktes von Führungskräften als bedeutend eingeschätzt, weshalb gezielt Maßnahmen zur Festigung der Marktpräsenz eingeleitet wurden. Trotz der optimistischen Signale gibt es auch Herausforderungen, die nicht übersehen werden dürfen.
Im zweiten Quartal 2025 verfehlten die vergleichbaren Umsätze weltweit die Erwartungen. Global sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Prozent. In Nordamerika und den USA fiel der Rückgang mit minus ein beziehungsweise zwei Prozent etwas stärker aus, wobei dieser Rückgang teilweise durch höhere durchschnittliche Ausgaben pro Kunde ausgeglichen wurde. Dieses Phänomen weist darauf hin, dass die Kundenzahl rückläufig ist, das Unternehmen jedoch durch Preisanpassungen und Upselling Einnahmen stabilisiert. Neben den Umsatzentwicklungen ist die Expansion des Filialnetzes ein weiterer wichtiger Aspekt.
Starbucks eröffnete 213 neue Retail-Standorte und erreichte damit eine globale Gesamtanzahl von 40.789 Stores. Diese Expansion unterstreicht, dass das Unternehmen trotz kurzfristiger Herausforderungen optimistisch in die Zukunft blickt und an der Vergrößerung seiner Marktpräsenz festhält. Die kontinuierliche Eröffnung neuer Läden ist Teil der Wachstumsstrategie und soll dazu beitragen, neue Kundenkreise zu erschließen sowie bestehende Märkte weiter zu bedienen. Das Geschäftsmodell von Starbucks ist vielseitig und umfasst mehrere Segmente.
Die wichtigsten sind Nordamerika, internationale Märkte sowie die Weiterentwicklung von Vertriebskanälen außerhalb der traditionellen Filialen. Insbesondere im Bereich der Channel Development versucht Starbucks, durch verschiedene Vertriebspartnerschaften und den Verkauf von Kaffeeprodukten im Einzelhandel zusätzliche Umsatzquellen zu erschließen. Diese Diversifizierung trägt zur Risikostreuung bei und kann mittelfristig die Profitabilität stärken. Goldman Sachs sieht in der Aktie von Starbucks durchaus Chancen, betont aber gleichzeitig, dass es attraktivere Alternativen im Technologiesektor gibt, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Analystin Christine Cho verweist darauf, dass einige KI-Werte höhere Renditechancen bei gleichzeitig geringerem Abwärtsrisiko bieten.
Trotzdem bleibt Starbucks für Investoren mit einem Fokus auf Konsumgüter und nachhaltiges Wachstum eine relevante Aktie. Insbesondere für Anleger, die auf eine Erholung des stationären Handels und eine erfolgreiche Umsetzung der Serviceinnovationen setzen, könnten die Perspektiven positiv sein. Durch die Turnaround-Initiativen versucht Starbucks, sich nicht nur auf kurzfristige operative Verbesserungen zu konzentrieren, sondern eine langfristig tragfähige und profitablere Geschäftsstruktur aufzubauen. Besonders der Fokus auf verbessern Kundenservices, effizientere Betriebsabläufe und Marktausweitung steht im Vordergrund. Das Unternehmen investiert auch in Digitalisierung und neue Technologien, um das Kundenerlebnis weiter zu optimieren und neue Vertriebskanäle zu erschließen.
Die Entwicklung in China bleibt ein sensibler Faktor. Während die vergleichbaren Umsätze derzeit stagnieren, gilt der chinesische Markt als Wachstumsregion mit erheblichem Potenzial. Starbucks plant hier, durch gezielte Marketingmaßnahmen, lokale Anpassungen im Angebot und eine verbesserte Filialinfrastruktur das Wachstum anzukurbeln. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Verbraucherpräferenzen in China sind jedoch komplex und erfordern ein hohes Maß an Flexibilität und Innovationsbereitschaft. Insgesamt ist die Anhebung des Kursziels durch Goldman Sachs ein positives Signal, das auf Fortschritte in der Strategieumsetzung hinweist.
Die Aktie bleibt jedoch volatil, da das Unternehmen in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld operiert und von makroökonomischen Faktoren beeinflusst wird. Anleger sollten daher sowohl die Entwicklung der operativen Kennzahlen als auch die Fortschritte bei der strategischen Neuausrichtung genau beobachten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Starbucks sich in einer Phase des Umbruchs befindet, in der innovative Dienstleistungen und operative Effizienzsteigerungen im Fokus stehen. Die höhere Kurszielsetzung von Goldman Sachs spiegelt das Vertrauen wider, dass diese Maßnahmen langfristig Früchte tragen werden. Für Investoren bedeutet dies Chancen, aber auch die Notwendigkeit, die Entwicklungen kritisch und aufmerksam zu begleiten.
Starbucks bleibt ein Unternehmen mit starker Marke und globaler Präsenz, dessen Zukunft maßgeblich von der erfolgreichen Umsetzung des Turnaround-Plans abhängt.