Die Präsidentschaft von Donald J. Trump stellt eine der markantesten und umstrittensten Phasen in der modernen amerikanischen Geschichte dar. Von seinem Amtsantritt im Januar 2017 bis zum Ende seiner Amtszeit im Januar 2021 prägte Trump die politische Landschaft der Vereinigten Staaten mit unkonventionellen Methoden, kontroversen Entscheidungen und einer einzigartigen Kommunikationsweise. Die Auswirkungen seiner Regierungszeit sind tiefgreifend und haben sowohl innenpolitisch als auch international für heftige Debatten gesorgt. Trumps politische Agenda zeichnete sich durch einen starken Fokus auf wirtschaftlichen Nationalismus und eine restriktive Einwanderungspolitik aus.
Er setzte sich für die Stärkung der US-Wirtschaft durch Senkung von Steuern und Deregulierung ein, um Unternehmen und Investitionen zu fördern. Das Handelsabkommen NAFTA wurde durch das neue USMCA ersetzt, um für die amerikanische Industrie mehr Vorteile zu erzielen. Parallel dazu führte Trump protektionistische Maßnahmen ein, insbesondere in Form von Zöllen auf Stahl, Aluminium und andere wichtige Güter, um die heimische Produktion zu schützen und Handelsdefizite zu reduzieren. Ein weiterer zentraler Bestandteil seiner Präsidentschaft war der Umgang mit dem Thema Einwanderung. Trumps Administration implementierte strenge Kontrollen an der Südgrenze der USA, führte eine Null-Toleranz-Politik ein und versuchte, das sogenannte Deferred Action for Childhood Arrivals (DACA)-Programm zu beenden.
Diese Maßnahmen wurden sowohl im Inland als auch international kritisch betrachtet, insbesondere wegen der humanitären Konsequenzen und der Trennung von Familien. Trotz erheblicher Widerstände beharrte Trump auf einer harten Linie, die er als Schutzmaßnahme für die nationale Sicherheit und die amerikanische Wirtschaft präsentierte. In der Innenpolitik setzte Trump verstärkt auf eine konservative Agenda, die sich in der Ernennung von Richterinnen und Richtern am Obersten Gerichtshof der USA manifestierte. Die Bestätigungen von Justices wie Neil Gorsuch, Brett Kavanaugh und Amy Coney Barrett sicherten eine konservative Mehrheit, die weitreichende Konsequenzen für zukünftige Entscheidungen im Bereich Abtreibungsrecht, Waffengesetze und andere gesellschaftliche Themen haben dürfte. Diese Ernennungen waren ein Schlüsselpunkt für Trumps Unterstützer und veränderten das Justizsystem nachhaltig.
Das Thema Gesundheitspolitik war während Trumps Amtszeit stark umstritten. Er bemühte sich wiederholt, das Affordable Care Act (Obamacare) abzuschaffen oder zumindest wesentlich zu reformieren, stieß dabei jedoch auf erhebliche Widerstände im Kongress. Während seiner Amtszeit wurden einige Änderungen und Ausnahmen durchgesetzt, doch eine grundsätzliche Abschaffung scheiterte. Die Debatte um das Gesundheitssystem und die Versorgung der Bevölkerung blieb ein zentrales Thema, das die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft widerspiegelte. Trumps Beziehung zu den Medien war geprägt von Misstrauen und offenen Konflikten.
Er bezeichnete viele etablierte Medien als „Fake News“, was zu einer erheblichen Polarisierung führte. Diese Haltung verstärkte die Spaltung im öffentlichen Diskurs und sorgte für eine neue Dimension der Informationswahrnehmung, bei der soziale Netzwerke und alternative Medienkanäle eine entscheidende Rolle spielten. Die Kommunikationsstrategie von Trump war unkonventionell und oft direkt über Twitter, wo er seine Botschaften ungefiltert verbreitete und so die traditionelle Medienarbeit herausforderte. Auf internationaler Ebene verfolgte Trump eine Außenpolitik, die sich durch „America First“ definierte. Diese Maxime führte zu einem neuen Verständnis von Allianzen und internationalen Verpflichtungen.
Trump zog die USA aus dem Pariser Klimaabkommen zurück, kritisierte die NATO und setzte Verhandlungen mit Nordkorea und China in den Vordergrund. Mit China entbrannte ein umfassender Handelskrieg, der globale Märkte beeinflusste und für politische Spannungen sorgte. Gleichzeitig versuchte er, auf bilateraler Ebene neue Abkommen auszuhandeln, wobei er traditionelle multilaterale Institutionen skeptisch betrachtete. Die Amtszeit von Trump war auch von zahlreichen Skandalen und Untersuchungen überschattet, allen voran die Untersuchung zum russischen Einfluss auf die US-Wahl 2016. Der Mueller-Bericht, der den möglichen Kontakt zwischen Trumps Wahlkampfteam und Russland untersuchte, führte zu intensiven politischen und öffentlichen Debatten.
Obwohl keine direkte Verschwörung festgestellt wurde, blieben Zweifel und Spekulationen bestehen, die das politische Klima weiter anheizten. Die Präsidentschaft endete mit einer tiefen politischen Krise infolge der Präsidentschaftswahl 2020, die Joe Biden zum Sieger erklärte. Trump lehnte das Wahlergebnis zunächst ab und behauptete ohne stichhaltige Beweise, es sei zu Wahlbetrug gekommen. Die daraus resultierende Zuspitzung der Lage mündete am 6. Januar 2021 in einen Sturm auf das US-Kapitol durch Anhänger Trumps, was weltweit für Entsetzen sorgte und als Angriff auf die amerikanische Demokratie gewertet wurde.