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Wie Amazon-Arbeiter mit Science-Fiction die Zukunft zurückerobern

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To 'Reclaim Future-Making', Amazon Workers Published Collection of SciFi Stories

Eine Sammlung von Science-Fiction-Geschichten von Amazon-Arbeitern zeigt kreative Wege auf, wie Beschäftigte ihre Arbeitswelt und die Zukunft gestalten können. Die Zukunft der Arbeit, die Rolle von Spekulation und Solidarität sowie der Widerstand gegen große Konzerne stehen im Mittelpunkt dieses einzigartigen Projekts.

In einer Zeit, in der Großkonzerne wie Amazon die Zukunft immer stärker prägen, wurde ein bemerkenswertes Projekt ins Leben gerufen, das die Perspektiven derjenigen in den Mittelpunkt rückt, die oft am wenigsten Mitspracherecht besitzen – die Arbeiter selbst. Das Projekt „The World After Amazon“ (Die Welt nach Amazon) unterstützt Arbeiter, ihre eigenen Geschichten und Zukunftsvorstellungen zu formulieren, und liefert einen kreativen, kritischen Ausblick auf eine Welt, in der Machtverhältnisse neu verhandelt werden. Dabei greifen die Amazon-Mitarbeiter auf die Gattung Science-Fiction zurück, um Visionen von möglichen Zukünften zu entwerfen, die nicht nur dystopisch sind, sondern auch alternative, solidarische und emanzipatorische Wege aufzeigen.Amazon wird seit seiner Gründung 1994 als innovativer, ja fast schon utopischer Wirtschaftsmotor dargestellt, der nicht nur den Einzelhandel revolutionierte, sondern auch zahlreiche Technologietrends maßgeblich beeinflusst. Von Logistik und Robotik bis hin zu Cloud-Diensten und Medien ist das Unternehmen scheinbar allgegenwärtig und verspricht ein Leben, das problemlos, bequem und technologisch vernetzt ist.

Doch trotz dieser glänzenden Außendarstellung leiden viele der Beschäftigten unter harten Arbeitsbedingungen, die von langen Schichten, strengen Kontrollen und fehlender Anerkennung geprägt sind. Während der Konzern immer größere Profite erwirtschaftet, bleibt ein großer Teil der Arbeiter oftmals unsichtbar, und ihre Stimme verhallt ungehört.Hier setzt das Projekt „The World After Amazon“ an: Es unterstützt sogenannte „Rank-and-File“-Arbeiter, also Beschäftigte aus der Basis, dabei, ihre eigenen Geschichten zu verfassen. Diese Geschichten sind spekulative Kurzgeschichten im Genre der Science-Fiction, die verschiedene Zukunftsszenarien entwerfen – sowohl dystopische als auch hoffnungsvolle. Das Ziel ist es, die Macht der Zukunftsgestaltung zurück in die Hände der Arbeiter zu legen, die als Produzenten des Reichtums durch ihren Arbeitsalltag und ihre Kämpfe häufig an den Rand gedrängt werden.

Diese literarische Initiative verbindet kreative Freiheit mit politischem Engagement und unterstreicht die Bedeutung von Erzählungen als Form sozialer Organisierung und Bewusstseinsbildung.Die Sammlung umfasst insgesamt neun Geschichten, die von verschiedenen Amazon-Mitarbeitern geschrieben wurden. Jede dieser Erzählungen bietet einen individuellen Zugang zu Themen wie Entfremdung, Widerstand, Solidarität, technologische Kontrolle und die Möglichkeiten, die sich in der kollektiven Kraft der Arbeiter ergeben können. Ein Beispiel ist „The Iron Uprising“ von Ibrahim Alsahary, in dem Menschen und Roboter gemeinsam gegen das dystopische Regime kämpfen und sogar Freundschaft und Liebe finden – ein ausdrucksstarkes Bild für die neue Solidarität in einer technisierten Arbeitswelt. Cory Gluck beschreibt in „Thalia in Albios“ den Weg einer Frau von der Angst zur Revolution, während Dartagnans Geschichte „Relentless“ die Risiken künstlich erzeugter Empathie in einer von Isolation geprägten Gesellschaft zeigt.

Weitere Geschichten thematisieren die unterschiedlichen Facetten des Arbeitslebens bei Amazon: von der Perspektive eines jungen Migranten, der eine gerechtere Online-Handelsplattform schaffen möchte („Life After Amazon“ von Anneth Chepkoech), bis hin zu düsteren Zukunftsträumen, in denen selbst rebellische Schreie von Konzernen vereinnahmt werden können („ANYBODY HOME?“ von Pearl Cecil Sigur Ramsey). Einige Geschichten zeigen die scheinbare Unentrinnbarkeit des Systems, etwa in „Forever on the Clock“, wo ein Arbeiter nach der Kündigung wie in einem Gefängnis gefangen ist, oder wie in „The Dark Side of Convenience“, wo die Angst vor Jobverlust die Wahrnehmung für das beginnende Ende der Welt vernebelt.Der Reiz dieser Erzählungen liegt darin, dass sie aus der unmittelbaren Erfahrung heraus geschrieben wurden. Sie sind keine utopischen Wunschträume fernab der Realität, sondern reflektieren schmerzlich realistische Bedingungen, unter denen Millionen von Menschen arbeiten, und zeichnen ebenso Wege, die zur Veränderung führen können. Das Projekt stellt damit eine Gegenöffentlichkeit zu den dominanten Erzählungen großer Konzerne her, die die Zukunft aus der Perspektive von Profit und technologischem Fortschritt ohne soziale Rücksicht definieren.

Begleitet werden die Geschichten von Essays, in denen unterschiedliche Wissenschaftler und Aktivisten die Bedeutung von spekulativer Fiktion, Arbeitererfahrungen und politischem Imaginieren herausarbeiten. So beschäftigt sich Max Haiven mit dem Thema Alienation – der Entfremdung der Arbeiter in einer hypermodernen Gesellschaft –, während Sarah Olutola die transformative Kraft von Worten und Kunst als Mittel des Widerstandes betont. Graeme Webb sieht im spekulativen Schreiben ein spielerisches Werkzeug zur radikalen Imagination, das neue gesellschaftliche Konstellationen eröffnet. Und Xenia Benivolski zeigt auf, wie Science-Fiction sowohl in kommunistischen als auch kapitalistischen Systemen subversive Träume und alternativen Möglichkeitsräume schafft.Neben der literarischen Arbeit führt das Projekt auch Podcast-Interviews mit Expert:innen, Aktivist:innen und Schriftsteller:innen durch, um die Debatte über Arbeitsbedingungen, Kapitalismus und Zukunft mit einem breiten Publikum zu führen.

Veranstaltungen und Buchpräsentationen in verschiedenen Städten, darunter New York, Toronto, London und Berlin, dienen dazu, die Diskussion auch offline zu fördern und eine lebendige Gemeinschaft aufzubauen, die sich für eine sozial gerechtere Zukunft stark macht.Dieses Projekt ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Kultur, Literatur und politische Praxis zusammenspielen können, um Machtverhältnisse herauszufordern und alternative Zukünfte zu gestalten. Die Geschichten der Amazon-Arbeiter sind mehr als bloße Unterhaltung; sie sind ein politischer Akt, der zeigt, dass Zukunft nicht einfach konstruiert wird von großen Konzernen oder politischen Eliten. Vielmehr ist sie formbar durch die kollektiven Träume, Forderungen und Kämpfe der Menschen, die tagtäglich die Arbeit verrichten, die den gesamten wirtschaftlichen Apparat am Laufen hält.Insbesondere in Zeiten globaler Krisen, in denen wirtschaftliche, ökologische und soziale Herausforderungen aufeinandertreffen, wird es immer wichtiger, neue Erzählungen und Perspektiven zu entwickeln, die jenseits von Kapitalinteressen liegen.

Die „Welt nach Amazon“ lädt dazu ein, sich jene Zukunft vorzustellen, in der Arbeit nicht mehr Ausbeutung bedeutet, sondern Zusammenarbeit, in der Technologie nicht als Überwachungsinstrument dient, sondern als Mittel zur Befreiung, und in der Solidarität keine leere Floskel ist, sondern gelebte Realität. Dabei geht es nicht nur um Kritik, sondern um Visionen, die als aktive Handlungsanleitungen verstanden werden können.Die Veröffentlichung der Sammlung als kostenlos zugängliches PDF, E-Book und Podcast zeigt den inklusiven Anspruch des Projekts. Wissen und Hoffnung sollen nicht exklusiv bleiben, sondern möglichst viele Menschen erreichen und inspirieren. Gerade die Verbindung von Storytelling und politischem Engagement unterstreicht, wie eng Sprache, Vorstellungskraft und Macht miteinander verbunden sind.

Indem Amazon-Arbeiter ihre eigenen Geschichten erzählen, holen sie sich das narrative Terrain zurück – und damit auch einen Teil der Kontrolle über die Zukunft, die sonst von wenigen Konzernlenkern bestimmt wird.Abschließend lässt sich sagen, dass „The World After Amazon“ eine wichtige kulturelle Intervention ist, die den Blick auf Arbeit, Technologie und gesellschaftliche Entwicklung schärft. Sie macht deutlich, dass es keine Zukunft ohne die Arbeiter*innen gibt und dass gerade ihre Stimmen und Visionen zentral sind, um eine gerechtere, solidarischere und menschlichere Welt zu gestalten. Die Kraft der Science-Fiction als Medium für soziale Kritik und Utopien wird hier eindrucksvoll sichtbar und kann als Inspirationsquelle für alle dienen, die sich mit den Herausforderungen der Gegenwart und den Möglichkeiten der Zukunft auseinandersetzen wollen.

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