Die Altersvorsorge ist für viele Amerikaner eines der wichtigsten finanziellen Ziele ihres Lebens. Doch eine alarmierende Realität zeichnet sich ab: Viele setzen zu stark auf den US-Aktienmarkt, ohne ihre Portfolios ausreichend zu diversifizieren. Trotz der historischen Bedeutung und der enormen Größe dieses Marktes bergen diese einseitigen Investitionen erhebliche Risiken, die gerade in Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen schnell zu Verlusten führen können. Deshalb ist es sinnvoll, Alternativen jenseits der heimischen Aktienmärkte zu prüfen und seine Altersvorsorge schöner über verschiedene Anlageklassen zu streuen. Die Abhängigkeit vom US-Aktienmarkt rührt größtenteils daher, dass viele Anleger glauben, dort sei ihr Kapital am besten aufgehoben.
Historisch haben große Unternehmen aus den USA beeindruckende Renditen erzielt, weshalb es viele als sichere und lohnenswerte Investition ansehen. Tatsächlich sind laut Berichten amerikanische Investoren im Durchschnitt rund 79 % ihres Portfolios in Aktien investiert, wovon wiederum ca. 80 % ausschließlich in US-Aktien fließen. Diese Konzentration erhöht die Verwundbarkeit gegenüber Marktverschiebungen oder politischen Veränderungen in den Vereinigten Staaten. Ein besonders anschauliches Beispiel für diese Risiken bot die Anfang 2025 begonnene Phase im Umfeld der Trump-Administration.
Während einige kluge Anleger ihre Portfolios bereits zu Beginn dieser Regierungszeit diversifizierten, indem sie vermehrt in Gold, Silber, Fremdwährungen wie den japanischen Yen oder mexikanische Pesos sowie in Aktien aus Europa, Australasien und Fernost investierten, hielten viele andere unverhältnismäßig viel ihres Kapitals in US-Investments. Im Ergebnis nahm der S&P 500 Index seit der Amtsübernahme um etwa 6 % ab, und der Russell 2000, der kleinere US-Unternehmen abbildet, verlor sogar 12 %. In den schlimmsten Phasen des Handelskriegs schürte der S&P zwischenzeitlich einen Verlust von bis zu 17 % ein. Die Geschichte zeigt also eindeutig: Wer zu stark auf eine einzige Anlageklasse und einen einzelnen Markt setzt, riskiert, sein Kapital zu verlieren oder zumindest nicht das maximale Wachstumspotenzial auszuschöpfen. Diversifikation – also die Streuung der Geldanlagen über unterschiedliche Branchen, Länder und Wertpapiertypen – ist daher essenziell, um Risiken zu minimieren und Chancen zu erhöhen.
Ein sinnvoller Ausweg kann das Engagement in Rohstoffe sein. Gold bleibt ein bewährter „sicherer Hafen“ in unsicheren Zeiten und hat sich historisch oft als großer Stabilitätsanker bewährt. Allein seit Anfang 2025 steigerte Gold seinen Wert um rund 25 %, während Silber ebenfalls zweistellige Renditen verzeichnete. Rohstoffe sind weniger korreliert mit Aktienmärkten und bieten somit eine wertvolle Absicherung gegenüber starken Kursschwankungen. Ebenso vorteilhaft kann ein höherer Anteil an Fremdwährungen sein.
Währungen wie der japanische Yen oder der Schweizer Franken gelten als stabile Werte und haben in unruhigen politischen Zeiten oft an Wert gewonnen – was sich auch Anfang 2025 zeigte. Eine Investition in solche Währungen zielt darauf ab, das Portfolio gegen Risiken abzusichern, die aus Währungsschwankungen, Inflation oder geopolitischen Spannungen resultieren können. Darüber hinaus ist die globale Aktienanlage ein wichtiger Baustein für eine gut diversifizierte Altersvorsorge. Anstatt ausschließlich US-Aktien zu halten, sollten Anleger in europäische, asiatische und andere internationale Märkte investieren. Der iShares Core MSCI EAFE Index zum Beispiel repräsentiert Aktien großer und mittlerer Unternehmen aus Europa, Australasien und Fernost und erzielte Anfang 2025 eine Wertsteigerung von etwa 13 %.
Mit einer solchen Ausrichtung gleicht man spezifische Risiken einzelner Länder aus und profitiert von weltweiten Wachstumspotenzialen. Viele Amerikaner haben allerdings bisher eine zu enge Sichtweise und wählen für ihre 401(k)-Rentenpläne und andere Altersvorsorgeinstrumente überwiegend US-Aktienlagen. Das liegt teilweise an der Ausstattung dieser Pläne, aber auch an der Bequemlichkeit und der mangelnden Informationen über Alternativen. Doch der erste Schritt zu einer erfolgreichen Diversifikation besteht darin, sich bewusst zu machen, welche Risiken mit einer starken Konzentration auf US-Unternehmen verbunden sind. Zusätzlich zur geographischen Streuung sollte auch eine breite Verteilung über verschiedene Vermögensklassen erfolgen.
Neben Aktien und Rohstoffen spielen solide Anleihen, Immobilienfonds oder sogar alternative Investments wie Infrastrukturprojekte eine wichtige Rolle. Diese Assekuranz sorgt für ein stabileres Portfolio und reduziert die Chancen auf fatale Verluste bei Marktturbulenzen. Das Timing und die Reaktion auf politische und wirtschaftliche Entwicklungen darf ebenso nicht unterschätzt werden. So zeigte die Phase von Anfang 2025, wie politische Ankündigungen wie Handelskriegsmaßnahmen unmittelbare und starke Kursbewegungen hervorrufen können. Dynamisches und aktives Portfoliomanagement, das auf wechselnde Rahmenbedingungen flexibel reagiert und bei Bedarf Assetallokationen anpasst, ist für Anleger deshalb besonders wertvoll.
Schließlich sollten sich Anleger auch damit befassen, wie ihre Altersvorsorgeprodukte strukturiert sind. Die meisten US-Amerikaner investieren über Ziel- oder Ausgewogenheitsfonds, die oftmals selbst stark in US-Aktien investiert sind und nur begrenzte Diversifikation bieten. Ein genauer Blick auf die Zusammensetzung dieser Fonds und gegebenenfalls eine Umschichtung in besser diversifizierte oder international ausgerichtete Alternativen kann sich langfristig auszahlen. Zusammengefasst zeigt sich, dass eine zu hohe Konzentration auf den US-Aktienmarkt ein hohes Risiko birgt, das viele Rentner in spe teuer zu stehen kommen kann. Die Aufnahme von Gold, Silber, stabilen Fremdwährungen und internationalen Aktienmärkten bietet eine attraktive Chance, das Portfolio widerstandsfähiger zu gestalten.
Ebenso sind andere Anlageklassen und ein aktives Management wichtige Schlüssel zu einem finanzstarken und risikoarmen Ruhestand. Wer heute seine Altersvorsorge aufbaut oder neu ausrichtet, sollte demnach dieses bewährte Prinzip der Diversifikation beherzigen und weit über den reinen US-Aktienmarkt hinausblicken. Nur mit einem breit gestreuten Portfolio kann man den Herausforderungen von Wirtschaftsschwankungen, geopolitischen Konflikten und politischen Entscheidungen langfristig gelassen entsgegensehen.