Das Quant Network hat sich als wichtige Lösung im Bereich der Blockchain-Technologie etabliert, indem es eines der größten Hindernisse der Branche angeht: die Interoperabilität zwischen verschiedenen Distributed-Ledger-Technologien (DLTs). Während die Blockchain-Technologie in zahlreichen Branchen neue Möglichkeiten eröffnet, bleibt das Problem bestehen, dass die meisten Anwendungen auf einzelne Blockchain-Netzwerke beschränkt sind und nicht effektiv miteinander kommunizieren können. Hier setzt das Quant Network mit seinem Overledger-Betriebssystem an und schafft ein Ökosystem, das Entwicklern und Unternehmen die Verbindung mehrerer Blockchains ermöglicht. Quant Network wurde 2015 von Gilbert Verdian gegründet, der seine Erfahrungen aus Regierungsarbeit in Großbritannien und Australien nutzte, um eine Plattform zu entwickeln, die den Austausch von Informationen weltweit effizienter gestaltet. Das Ziel war, eine Brücke zwischen den verschiedenen Blockchains zu schlagen und den Weg für dezentrale Anwendungen zu ebnen, die nicht mehr durch einzelne Ledger eingeschränkt sind.
Ein zentraler Bestandteil der Plattform ist der QNT-Token, die native Kryptowährung des Quant Network. Obwohl der Token auf der Ethereum-Blockchain als ERC-20-Token basiert, ist er blockchain-unabhängig und kann auf verschiedene Netzwerke übertragen werden. Regulatorisch wird QNT als Utility-Token von der Schweizer Finanzmarktaufsichtsbehörde FINMA eingestuft, was bedeutet, dass er in erster Linie dazu dient, den Zugang zu Anwendungen oder Services innerhalb des Quant-Ökosystems zu ermöglichen. Entwickler benötigen QNT-Token, um auf der Overledger-Plattform Anwendungen zu erstellen und zu betreiben. Lizenzen für die Nutzung der Plattform werden in Fiat-Währung bezahlt und anschließend von der Quant Treasury in QNT konvertiert.
Dieses System ermöglicht es Unternehmen, legal und compliant Dienstleistungen in Verbindung mit dem Quant Network zu beziehen, ohne unmittelbar mit Kryptowährungsbörsen interagieren zu müssen. Zudem müssen alle Lese- und Schreiboperationen auf Overledger in QNT ausgeführt werden, was den Token als Zahlungsmittel innerhalb des Ökosystems fest verankert. Ein weiterer spannender Aspekt des Quant Networks ist die Unterstützung von sogenannten multidistributed applications (mDApps). Diese unterscheiden sich von klassischen dezentralen Anwendungen (DApps), da sie mehrere Blockchains gleichzeitig nutzen können, anstatt auf nur einem Ledger zu basieren. Das Overledger-Betriebssystem ermöglicht es Programmierern, Anwendungen zu entwickeln, die mit den bekanntesten Blockchains wie Bitcoin, Ethereum, Hyperledger Fabric, R3 Corda und dem BNB Chain kompatibel sind.
Somit erweitert Quant die Möglichkeiten für innovative Cross-Chain-Anwendungen erheblich. Technisch gliedert sich die Overledger-Protokollarchitektur in vier Schichten, welche das Zusammenspiel verschiedener Blockchains vereinfachen. Die Transaktionsschicht speichert verifizierte Blockchain-Transaktionen, stellt sicher, dass keine mehrfachen Verifizierungen für die gleichen Vorgänge stattfinden und erleichtert die Konsensfindung über mehrere Netzwerke hinweg. Darauf folgt die Messaging-Schicht, die als gemeinsamer Kanal agiert, in welchem Nachrichten und Transaktionsdaten aus allen genutzten Ledgers zusammengeführt und für die weiteren Verarbeitungsschritte bereitgestellt werden. Die Filter- und Ordnungs-Schicht übernimmt die Validierung und Sortierung dieser Nachrichten basierend auf den Anforderungen und Regeln der jeweiligen Anwendung.
So werden zum Beispiel spezifische Bedingungen für Transaktionen festgelegt, etwa dass ein bestimmter Betrag an Coins bewegt werden muss oder dass die Transaktionen nur von bestimmten Adressen ausgehen dürfen. Die Anwendungsschicht bildet die oberste Ebene und definiert die Interaktionsregeln zwischen den Blockchains und den einzelnen mDApps. Sie sorgt dafür, dass die verschiedenen Anwendungen unabhängig voneinander agieren können und ermöglicht gleichzeitig die Kommunikation untereinander via der Messaging-Schicht. Ein wichtiges Werkzeug innerhalb des Quant Networks ist die Overledger DLT Gateway. Diese Gateways verbinden verschiedene öffentliche, private und kommerzielle Blockchains und bieten eine skalierbare sowie zukunftssichere Lösung für die Kommunikation zwischen den Netzen.
Die Nutzung der representational state transfer (REST) APIs ermöglicht es Entwicklern, Anwendungen zu programmieren, ohne neue Bibliotheken herunterladen zu müssen oder sich intensiv um die technischen Details der einzelnen Blockchains kümmern zu müssen. Darüber hinaus unterstützt Quant mehrschichtige Smart Contracts, sogenannte Multi-DLT Smart Contracts, die komplexe Abläufe wie grenzüberschreitende atomare Swaps ermöglichen. Mit solchen Funktionen können Nutzer beispielsweise Bitcoin gegen Ether tauschen, ohne dass ein Intermediär die Transaktionen verifizieren oder verwalten muss – ein erheblicher Fortschritt im Bereich der dezentralen Finanzen. Für Nutzer und Investoren stellt sich oft die Frage, wie und wo QNT-Token gekauft werden können. Die gängigsten Methoden führen über zentrale Börsen wie Coinbase oder Broker-Plattformen wie eToro, die verschiedene Zahlungsmethoden anbieten, darunter Kreditkarte, Banküberweisung und PayPal.
Um QNT zu erwerben, ist üblicherweise eine Kontoeröffnung inklusive Identitätsprüfung notwendig. Nach der Einzahlung kann QNT über die interne Suchfunktion der Plattform gefunden und gekauft werden. Die gekauften Tokens können anschließend in der Wallet der Börse oder in einer sicheren persönlichen Wallet gespeichert werden. Zusätzlich bietet Quant die Möglichkeit, QNT-Token zu staken, um passive Einkünfte zu generieren. Beispielsweise können Betreiber von Overledger-Gateways ihre Token mit der Treasury der Plattform staken, um eine höhere Priorität bei der Netzwerkverwaltung zu erhalten.
Ebenso besteht die Option, QNT über diverse Krypto-Börsen zu staken. Der Kauf von QNT lohnt sich insbesondere für Unternehmen, die die Overledger-Plattform nutzen möchten, da sie für die Lizenzgebühren auf den Token angewiesen sind. Darüber hinaus ist QNT interessant für Anleger, die an der Vision einer interoperablen Blockchain-Welt partizipieren möchten, in der verschiedene Netzwerke ohne Hindernisse miteinander kommunizieren können. Auch die potenzielle Nutzung im Bereich von Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs) macht Quant zu einem vielversprechenden Projekt. So arbeitet das Quant-Team beispielsweise mit der Digital Pound Foundation zusammen, um die Entwicklung einer „digitalen Pfundwährung“ (Britcoin) in Großbritannien zu unterstützen.
In puncto Sicherheit bietet das Quant Network ebenfalls Vorteile. Aufgrund seiner Architektur ist das Netzwerk nicht forkbar und kann seine Verbindung zu den zahlreichen unterstützten Ledgers nicht verlieren. Dies minimiert das Risiko von Angriffen oder technischen Problemen erheblich. Dennoch ist es wichtig, zu betonen, dass keine Technologie völlig unverwundbar ist, weshalb kontinuierliche Sicherheitsprüfungen und Weiterentwicklungen essenziell bleiben. Im Vergleich zur Ripple Interledger Protocol (ILP) bietet Quant eine umfassendere Lösung für Blockchain-Interoperabilität.
Während Ripple vor allem auf den Zahlungsverkehr und die Verknüpfung von Zahlungsnetzwerken fokussiert ist und keine eigene Kryptowährung für Transaktionen nutzt, setzt Quant auf eine API-gesteuerte Plattform, die die Entwicklung von mDApps fördert und speziell die Nutzung des QNT-Tokens integriert. Diese Vielseitigkeit macht Quant attraktiv für vielfältige Anwendungsfälle jenseits von reinen Geldtransfers. Ob Quant Network eine lohnenswerte Investition darstellt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Fähigkeit, neue multichain Anwendungen zu ermöglichen und somit zahlreiche Blockchain-Infrastrukturen zu vereinen, ist ein klarer Vorteil und unterscheidet Quant von vielen Wettbewerbern. Dennoch ist der Markt für Interoperabilitätslösungen kompetitiv, und es existieren mehrere Projekte mit ähnlichen Zielen.