Der Arthur C. Clarke Award gilt als eine der prestigeträchtigsten Auszeichnungen für Science-Fiction-Literatur im Vereinigten Königreich. Jedes Jahr wird der Preis an den besten Science-Fiction-Roman vergeben, der im Vorjahr im UK erschienen ist. Die Shortlist für 2025 sorgt bereits jetzt für viel Gesprächsstoff und stellt eine spannende Mischung aus etablierten Autoren und vielversprechenden Debütanten vor. Die Bekanntgabe der Nominierten erfolgte am 12.
Mai 2025 und bietet Fans und Fachkreisen gleichermaßen interessante Einblicke in die aktuellen Trends und Innovationen des Genres. Die sechs Romane, die es auf die diesjährige Shortlist geschafft haben, spiegeln eine bemerkenswerte Vielfalt wider – sowohl hinsichtlich ihrer thematischen Ausrichtung als auch der erzählerischen Herangehensweise. Julia Armfield wurde mit „Private Rites“ nominiert, einem Roman, der sich durch seine eindringliche, zugleich poetische Sprache und tiefe psychologische Charakterstudien auszeichnet. Das Buch wurde bei Fourth Estate veröffentlicht und steht für eine sehr persönliche und zugleich universelle Erzählung innerhalb der Science-Fiction-Landschaft. Kaliane Bradleys „The Ministry of Time“ (Sceptre) ist ein weiteres Highlight der Shortlist und stellt einen faszinierenden Erzählstrang vor, der sich mit Zeitreisen und den daraus resultierenden ethischen Dilemmata beschäftigt.
Diese Thematik ist nicht neu im Science-Fiction-Genre, doch Bradley gelingt es, das Konzept mit frischen Perspektiven und tiefgreifender Recherche zu bereichern. Ein weiterer vielversprechender Titel ist „Extremophile“ von Ian Green, veröffentlicht bei Ad Astra. Der Roman greift die Thematik extremer Lebensbedingungen auf, sei es auf fremden Planeten oder in unwirtlichen Umgebungen auf der Erde selbst. Die Vorstellung von Lebensformen, die trotz harscher Umstände gedeihen, bietet eine spannende Mischung aus wissenschaftlicher Genauigkeit und phantasievoller Erzählkunst. „Annie Bot“ von Sierra Greer (The Borough) ist das Debüt der Autorin im Bereich der Erwachsenen-Science-Fiction und hebt sich durch die Kombination von emotionaler Tiefe und technologischen Fragestellungen hervor.
Die Figur der Annie Bot bietet einen einzigartigen Blickwinkel auf das Zusammenspiel von Mensch und Maschine, das in der heutigen Gesellschaft immer relevanter wird. Adrian Tchaikovsky, ein bereits etablierter Name im Genre, ist mit seinem Roman „Service Model“, erschienen bei Tor UK, vertreten. Tchaikovsky hat mit früheren Werken bereits die Aufmerksamkeit eines breiten Publikums sowie der Kritik auf sich gezogen. Sein neuer Roman verspricht erneut eine intelligente Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, technologischen und moralischen Herausforderungen, die durch seine außergewöhnliche Erzählkunst intensiviert werden. Den Abschluss der Shortlist bildet „Thirteen Ways to Kill Lulabelle Rock“ von Maud Woolf, das bei Angry Robot veröffentlicht wurde.
Als Debütroman besticht Woolf durch ungewöhnliche narrative Strukturen und eine spannende Annäherung an das Thema Identität und Gewalt. Diese Kombination macht das Werk zu einem bemerkenswerten Beitrag für den Arthur C. Clarke Award. Die Jury, die über die Preisträgerin oder den Preisträger entscheidet, besteht 2025 aus einer Gruppe erfahrener Fachleute, die für ihre Kompetenz und Leidenschaft für Science-Fiction Literatur bekannt sind. Dolly Garland und Gene Rowe sind als Vertreter der British Science Fiction Association dabei, während Nic Clarke und John Coxon die Science Fiction Foundation vertreten.
Ergänzt wird das Team durch Glyn Morgan vom SCI-FI-LONDON Filmfestival. Andrew M. Butler fungiert als nicht stimmberechtigter Vorsitzender der Jury und bringt seine langjährige Erfahrung als Leiter des Awards in die Entscheidungsprozesse ein. Die Vielfalt der Jury spiegelt die vielen Facetten und Perspektiven wider, die bei der Bewertung eines Werks berücksichtigt werden müssen. Sie verbindet die Sichtweisen von Literaturkennern, Wissenschaftlern und Künstlern, um eine fundierte Entscheidung über den Gewinner zu treffen.
Entsprechend werden die Nominierten nicht nur auf ihre erzählerische Qualität, sondern auch auf ihre Relevanz innerhalb des Genres und ihre Innovationskraft hin überprüft. Der Gewinner des Arthur C. Clarke Awards 2025 wird am 25. Juni bekannt gegeben. Neben der Ehre erhält er ein individuell graviertes Buchstützen-Set sowie ein Preisgeld in Höhe von 2.
025 Pfund, das eine symbolische Verbindung zum Jahr der Preisvergabe darstellt. Diese Auszeichnung ist nicht nur eine bedeutende Würdigung für die Autorinnen und Autoren, sondern hilft auch, die Sichtbarkeit von Science-Fiction-Literatur im deutschsprachigen Raum und international zu erhöhen. Der Arthur C. Clarke Award nimmt in der Science-Fiction-Szene eine prägende Rolle ein und begleitet die Entwicklung des Genres seit fast vier Jahrzehnten. Die 2025er Shortlist zeigt, dass zeitgenössische Science-Fiction nicht nur visionäre Technikphantasien vermittelt, sondern auch soziale, politische und philosophische Fragestellungen behandelt.
Dieses breite Spektrum macht die Nominierungen relevant für Leserinnen und Leser, die sich für Zukunftsvisionen interessieren, die im Hier und Jetzt verankert sind. Die nominierten Romane sind nicht nur literarisch anspruchsvoll, sondern regen auch zum Nachdenken an. Sie entfalten ihre Wirkung durch starke Charaktere, intelligente Weltenbau, und komplexe Narrative, die sich mit existenziellen Fragen auseinandersetzen. Damit tragen sie dazu bei, das Verständnis von Science-Fiction als künstlerisches Ausdrucksmittel weiter zu vertiefen. In der heutigen schnelllebigen Medienwelt ist die Bedeutung von Literaturpreisen wie dem Arthur C.
Clarke Award ungebrochen. Sie bieten Autorinnen und Autoren nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch eine Plattform, um ihre Werke einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Die Aufnahme in die Shortlist garantiert häufig eine erhöhte Aufmerksamkeit bei Verlagen, Literaturkritikern und vor allem bei Science-Fiction-Fans weltweit. Darüber hinaus zeigen die diesjährigen Nominierten, dass der Science-Fiction-Markt im Vereinigten Königreich lebendig und vielfältig ist. Sowohl neue Stimmen als auch erfahrene Schriftsteller konkurrieren auf höchstem Niveau und bringen frischen Wind in das Genre.
Dieses Zusammenspiel schafft ein dynamisches Umfeld, in dem Innovation und Tradition Hand in Hand gehen. Für Leser, die neu in der Science-Fiction sind, stellt die Shortlist eine hervorragende Orientierung dar, um bemerkenswerte Werke zu entdecken, die unterschiedliche Aspekte des Genres beleuchten. Für eingefleischte Fans bietet sie spannende neue Entdeckungen und die Gelegenheit, Debatten über den aktuellen Stand und die Zukunft der Science-Fiction zu verfolgen. Das Jahr 2025 verspricht also ein aufregendes Jahr für Liebhaber der Science-Fiction-Literatur zu werden. Die Veröffentlichung der Shortlist des Arthur C.
Clarke Awards hat bereits zahlreiche Diskussionen und Vorfreude entfacht. In wenigen Wochen wird die Veröffentlichung des Gewinners die Erwartungen erfüllen oder überraschen und somit einen weiteren bedeutenden Moment in der Geschichte dieses renommierten Preises markieren. Zudem unterstreicht der Arthur C. Clarke Award durch seine kontinuierliche Ausrichtung die Bedeutung von Science-Fiction als Genre, das nicht nur unterhält, sondern auch zur Reflexion über technologische und gesellschaftliche Entwicklungen anregt. Die diesjährige Shortlist zeigt deutlich, dass sich Autorinnen und Autoren intensiv mit den Herausforderungen unserer Zeit beschäftigen und diese auf kreative Weise in packende Geschichten übersetzen.