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Anne Wojcickis Übernahmeantrag für 23andMe: Ein komplexer Rechtsstreit um DNA-Kundendaten setzt sich fort

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Anne Wojcicki's bid to buy back 23andMe may not end a legal fight over DNA customer data

Anne Wojcickis Rückkaufangebot für 23andMe steht im Mittelpunkt eines andauernden juristischen Konflikts über den Umgang mit sensiblen DNA-Kundendaten. Trotz ihres Engagements gibt es vielfältige Bedenken hinsichtlich Datenschutz, regulatorischer Aufsicht und der langfristigen Kontrolle genetischer Informationen von Millionen von Menschen.

Die Rückkehr von Anne Wojcicki als potenzielle Eigentümerin von 23andMe ist eine der spannendsten Entwicklungen im Bereich der personalisierten Genomik. Als Mitgründerin und ehemalige CEO des Unternehmens will sie die Kontrolle über das insolvente Unternehmen zurückgewinnen. Doch obwohl Wojcickis Übernahmeantrag zunächst als Schritt zur Konsolidierung und zum Schutz der sensiblen Kundendaten wahrgenommen wurde, ist das rechtliche Tauziehen um den Umgang mit genetischen Daten von rund 15 Millionen Nutzern damit keineswegs beendet. Die Situation wirft zahlreiche Fragen zum Datenschutz, zur Datenhoheit und den ethischen Grenzen technologischer Innovationen auf. 23andMe hat sich über Jahre als führendes Unternehmen in der Verbraucher-Genomforschung etabliert und bietet Menschen die Möglichkeit, tiefgehende Einblicke in ihre Herkunft, Gesundheitsrisiken und genetische Merkmale zu erhalten.

Doch die erhobenen Informationen gehören zu den sensibelsten Daten überhaupt: Die DNA eines Menschen ist einzigartig und stellt eine unveränderliche Identifikation dar. Das macht den Umgang damit besonders heikel und fordert ein hohes Maß an Verantwortung seitens der Datenverwahrer. Vor dem Hintergrund der Insolvenz von 23andMe entstand eine Ungewissheit, wem diese wertvollen und sensiblen Daten künftig gehören würden. Anfang 2025 veröffentlichte Anne Wojcicki ein Übernahmeangebot über ihre gemeinnützige Organisation TTAM Research Institute, was von vielen als Versuch gewertet wurde, die Kontrolle in vertraute Hände zurückzuführen und mögliche Missbräuche zu verhindern. Doch dieses Angebot wurde von zahlreichen Interessengruppen kritisiert.

Dazu gehören sowohl staatliche Stellen als auch Verbraucherschutzorganisationen, die vor den Risiken einer Datenübertragung warnen. Die Sorge besteht darin, dass eine Übertragung an TTAM, trotz gemeinnützigem Status, nicht ausreichend klare und wirksame Datenschutzmechanismen garantieren könnte. Dies wird auch durch das Argument untermauert, dass gemeinnützige Körperschaften unter Umständen nicht denselben gesetzlichen Verpflichtungen und Kontrollen unterliegen wie gewinnorientierte Unternehmen. Diese regulatorische Grauzone sorgt für Unsicherheiten darüber, wie zuverlässig Datenschutz, Datensicherheit und vor allem die Rechenschaftspflicht gewährleistet werden können. Zudem erschwert die hohe Sensibilität genetischer Daten und ihre Unveränderlichkeit das juristische Vorgehen enorm.

Einmal erfasste DNA-Informationen lassen sich nicht zurückholen oder anonymisieren, was bei Datenschutzverletzungen gravierende Folgen für betroffene Personen haben kann. Der jüngste Datenmissbrauch bei 23andMe im Jahr 2023, bei dem Informationen von Millionen von Kunden offengelegt wurden, hat das Misstrauen weiter verstärkt. Geldbußen in Millionenhöhe, verhängt von Regulierungsbehörden in Großbritannien und Kanada, verdeutlichen die internationale Dimension und Brisanz des Falls. Diese Vorfälle unterstreichen, wie wichtig eine strikte Kontrolle und ein transparentes Vorgehen beim Datenmanagement sind. Nicht zuletzt hat die politische Aufmerksamkeit zugenommen: Mehr als die Hälfte der Bundesstaaten in den USA haben Klagen eingereicht, um den Verkauf und insbesondere die Übertragung der genetischen Daten an den vermeintlichen Höchstbieter zu verhindern.

Mitglieder des Kongresses haben Anne Wojcicki in Anhörungen befragt und fordern Klarheit über die Nutzung, Weitergabe und Sicherheit der DNA-Proben und zugehörigen Gesundheitsinformationen. Aus juristischer Sicht steht die Insolvenzverwaltung vor einer zerreißenden Situation: Einerseits geht es um die bestmögliche Vermögenswertung für Gläubiger, andererseits um den Schutz der Rechte und Privatsphäre der Verbraucher, deren persönliche Daten im Zentrum stehen. Zwar sieht das Angebot von Wojcicki eine Weiterführung des Geschäftsmodells ähnlich wie bisher vor, doch Kritiker zweifeln an der Effektivität dieses Versprechens angesichts der Vergangenheit des Unternehmens und der damaligen Datenschutzverletzungen. Experten für Datenschutz nennen die DNA-Informationen eine permanente und unveränderliche Komponente der Identität jedes Menschen. Deshalb sollte der Umgang mit diesen Daten einem besonders hohen Standard unterliegen.

Sie mahnen eine vorsichtige und strenge Prüfung der geplanten Übernahme an. Bedenken werden auch hinsichtlich eines möglichen „Daten-Enforcement-Vakuums“ laut, falls TTAM aufgrund seiner gemeinnützigen Struktur bestimmten regulatorischen Anforderungen nicht vollständig unterliegt. Dadurch könnten Lücken in der Überwachung entstehen, die den Schutz der Daten empfindlich beeinträchtigen. Das Insolvenzgericht wird somit vor der schwierigen Aufgabe stehen, einerseits einen wirtschaftlich sinnvollen Abschluss der Verwertung zu ermöglichen, andererseits aber auch den Datenschutz und die Interessen der Verbraucher zu priorisieren. Das Verfahren wird durch einen Bericht des Gerichtswachwarts begleitet, der auf die außergewöhnliche Problematik des Transfers hochsensibler Gesundheits- und genetischer Daten hinweist und zur Vorsicht mahnt.

Parallel dazu gibt es auch Stimmen, die Wojcickis Engagement als Chance sehen. Als Gründerin kennt sie die Unternehmenskultur und strategische Ausrichtung gut und könnte das Unternehmen entsprechend verantwortungsvoll führen. Dennoch bleibt abzuwarten, ob dieses Potential mit den rechtlichen und ethischen Anforderungen in Einklang gebracht werden kann. Insgesamt illustriert der Fall die wachsenden Spannungen zwischen technologischer Innovation, wirtschaftlichen Interessen und Datenschutz im Zeitalter der Genomforschung. Die Auseinandersetzung um 23andMe wird als Musterbeispiel dienen, wie komplex und problematisch der Umgang mit genetischen Gesundheitsdaten in einer digitalisierten Welt geworden ist.

Für Verbraucher, Juristen und Regulatoren bietet er wichtige Lektionen und Warnhinweise, wie der Schutz der Privatsphäre gegen wirtschaftliche Zwänge verteidigt werden kann. In den kommenden Monaten wird die Entscheidung der Insolvenzrichter nicht nur das Schicksal von 23andMe bestimmen, sondern möglicherweise auch weitreichende Konsequenzen für die gesamte Branche der personalisierten Medizin und genomischen Datenverarbeitung haben. Bis dahin bleibt die Debatte um die sichere und vertrauenswürdige Verwaltung von DNA-Daten ein zentrales Thema in Politik, Recht und Gesellschaft.

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