Der Bitcoin befindet sich aktuell in einer Phase erhöhter Volatilität, die viele Anleger und Trader gleichermaßen beschäftigt. Nach einem merklichen Kursrückgang von knapp unter die Marke von 103.500 US-Dollar steht der Markt vor entscheidenden Bewegungen, die möglicherweise eine starke Erholung einleiten könnten. Aus technischer und fundamentaler Sicht gibt es zahlreiche Anzeichen dafür, dass eine Rally von bis zu 25 % folgen könnte, sollte sich die Geschichte der vergangenen Kurszyklen wiederholen. Diese Erwartung basiert nicht nur auf historischen Daten, sondern auch auf aktuellen Marktindikatoren und On-Chain-Analysen, die zusammen ein vielversprechendes Bild zeichnen.
Die jüngste Korrektur ist vor allem auf die angekündigte Entscheidung der Federal Open Market Committee (FOMC) zurückzuführen, die eine Anpassung der US-Leitzinsen betrifft. Die Unsicherheit in Bezug auf den Zinspfad sorgte bei vielen Marktteilnehmern für eine Risikoaversion, die kurzfristig zu Gewinnmitnahmen und damit zum Kursrückgang führte. Hinzu kommen geopolitische Spannungen, insbesondere die Konflikte im Nahen Osten, die allgemein zu einer riskanteren Marktstimmung beitragen. Trotz dieser negativen Impulse zeigt die Analyse von Marktaggregatoren wie Bitcoin Vector eine Kombination aus saisonaler Schwäche und einem vorübergehenden Rückgang im On-Chain-Wachstum, was ein normales „Abkühlen“ der Spot-Nachfrage beschreibt. Besonders auffällig ist der starke Liquidationsdruck im Futures-Markt, mit über 434 Millionen US-Dollar an liquidierten Positionen innerhalb eines Tages.
Diese Situation spiegelt wider, dass viele Marktteilnehmer hochgehebelte Positionen geschlossen haben, um Risiken zu reduzieren. Dabei scheint der aktuelle Abwärtstrend nicht aus einem Mangel an langfristiger Investorenstärke zu entstehen, sondern vielmehr durch kurzfristige Gewinnmitnahmen und Umstellungen der Marktpositionen getrieben zu sein. Ein interessantes Phänomen zeigt sich bei den sogenannten „Mid-Cycle-Holdings“, also Anlegern, die Bitcoins zwischen sechs und zwölf Monaten halten. Diese Gruppe hat in der vergangenen Woche etwa 904 Millionen US-Dollar an Gewinnen realisiert, was 83 % der gesamten realisierten Gewinne entspricht. Dies lässt darauf schließen, dass viele Investoren ihre Gewinne mitnehmen, während längerfristige Halter – jene, die Bitcoin länger als ein Jahr halten – weiterhin geduldig bleiben und auf künftige Kursgewinne setzen.
Besonders langfristig orientierte Investoren weisen laut Experten wie Axel Adler Jr. eine historisch bullische Haltung auf, indem sie kaum größere Anteile ihrer Bestände verkaufen. Diese Zurückhaltung gilt als ein positives Signal für die zukünftige Entwicklung, da sie eine Fundamentalkraft hinter dem Bitcoin-Kurs darstellt. Ein weiterer relevanter Indikator ist der MVRV Z-Score, der das Verhältnis zwischen Marktpreis und realisiertem Wert misst und anzeigt, ob Bitcoin über- oder unterbewertet ist. Aktuelle Werte deuten darauf hin, dass Bitcoin weiterhin als unterbewertet gilt, was auf eine Basis für eine potenzielle Preisrally hindeutet.
Unterstützt wird dieses Bild durch das Coin Days Destroyed (CDD) Momentum, das sich auf die Aktivität von Coins konzentriert, die längere Zeit nicht bewegt wurden. Ein positiver CDD-Wert zeigt selektives Profit-Taking an, das typischerweise in gesunden, nicht panikgetriebenen Märkten auftritt. Die technische Analyse liefert wichtige Hinweise, wo Bitcoin sein kurzfristiges Tief gefunden haben könnte. Zwischen 102.000 und 104.
000 US-Dollar befindet sich eine Region mit hoher Liquidität sowie einer historischen Orderblock-Struktur, die als Unterstützungszone dient. Die Bollinger-Bänder, die Volatilitätsmaßstäbe setzen, signalisieren eine engere Bandbreite und damit eine bevorstehende Volatilitätsausweitung. Gleichzeitig fungiert das mittlere Band knapp über 106.000 US-Dollar als dynamischer Widerstand, der bei einem Überschreiten den Weg für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends ebnen würde. Sollte der Bitcoin diesen Widerstand erfolgreich durchbrechen und halten können, wäre ein kurzfristiges Preisziel bei rund 112.
000 US-Dollar denkbar. Im umgekehrten Fall, insbesondere einem Durchbruch unter die Marke von 100.000 US-Dollar, könnte eine weitere Schwächephase mit Kursen bis auf 98.000 US-Dollar folgen. Innerhalb dieses Preisbereichs liegen zudem die Realized Prices der kurzfristigen Halter, was weitere Stützung bieten dürfte.
Aus Sicht der Marktstruktur bleibt die Lage somit auch nach der Korrektur grundsätzlich bullisch, solange die Unterstützungszone hält. Die Kombination aus Gewinnmitnahmen, Risikoabbau vor wichtigen makroökonomischen Ereignissen und einer weiterhin bestehenden fundamentalen Stärke zeigt ein Bild, das Investoren und Trader nutzen können, um ihre Positionen entsprechend anzupassen. Sollten sich die historischen Muster und Technikdaten bestätigen, könnte eine Bewegung von etwa 25 % binnen der nächsten Wochen einen Anstieg auf neue Rekordhöhen ermöglichen. Dabei gilt es für Anleger jedoch, weiterhin aufmerksam auf externe Faktoren zu reagieren. Zinsentscheidungen der Fed, geopolitische Entwicklungen oder unvorhergesehene Marktveränderungen könnten das Szenario schnell verändern.