Mercedes-Benz, der renommierte deutsche Automobilhersteller, plant eine bedeutende Expansion seiner Produktionskapazitäten im Werk Tuscaloosa, Alabama, einer Schlüsselkomponente seiner globalen Fertigungsstrategie. Im Mittelpunkt dieser Erweiterung steht die Entscheidung, die Produktion des beliebten GLC SUVs in den USA zu starten, um die Bedürfnisse des nordamerikanischen Marktes noch besser bedienen zu können. Dieses Vorhaben markiert einen wichtigen Schritt in der Unternehmensstrategie, die Fertigung näher an die Endkunden zu bringen und die bedeutende Rolle des US-Marktes als Wachstumstreiber zu bestätigen. Das Werk in Alabama, das bereits als SUV-Hub fungiert, produziert gegenwärtig Modelle wie den GLE, GLS, GLE Coupe und die luxuröse Maybach GLS-Variante. Die Aufnahme der GLC-Produktion erweitert die Modellpalette vor Ort und wird die Kapazitäten des Standorts deutlich erhöhen.
Bislang war der GLC ausschließlich im Werk Bremen in Deutschland produziert worden, von wo aus die Fahrzeuge international exportiert wurden. Mit der Produktionsverlagerung nach Alabama wird Mercedes eine localized Fertigung etablieren, die speziell auf die Nachfrage in Nordamerika zugeschnitten ist, während die globale Produktion für andere Märkte weiterhin in Bremen verbleibt. Die Entscheidung, den GLC bis spätestens 2027 im Werk Alabama zu bauen, unterstützt den Standort langfristig. Das Werk Tuscaloosa blickt auf drei Jahrzehnte erfolgreiche Produktion zurück und steht sinnbildlich für Mercedes’ Engagement in den USA. Die lokale Produktion ermöglicht kürzere Lieferzeiten, größere Flexibilität bei der Anpassung an Kundenwünsche und eine stärkere Integration in den nordamerikanischen Markt.
Dies kann außerdem Zoll- und Transportkosten minimieren und erhöht die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber etablierten und neuen Wettbewerbern auf dem wachsenden SUV-Markt in den USA. Obwohl Mercedes derzeit keine konkreten Zahlen zu den Investitionsausgaben für die Ausweitung des Werks veröffentlicht hat, ist davon auszugehen, dass erhebliche Mittel für die Anpassung der Fertigungsanlagen, Schulungen der Mitarbeiter und Integration neuer Technologien notwendig sein werden. Die Investition spiegelt die Zuversicht des Unternehmens wider, dass SUVs weiterhin eine zentrale Rolle im Produktportfolio spielen werden und dass der GLC als Kernmodell zur Erreichung der Absatz- und Margenziele beitragen kann. Der Zeitpunkt der Ankündigung fällt in eine Phase, in der Mercedes-Benz mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert ist. Im ersten Quartal 2025 verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 7,4 Prozent auf 33,22 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Dieser negative Trend wurde durch sinkende Nettopreise, geringere Verkaufszahlen und eine reduzierte Komponentengeschäftstätigkeit in Kooperation mit Beijing Benz Automotive beeinflusst. Noch gravierender fiel der Rückgang des Nettogewinns aus, der um 42,8 Prozent auf 1,731 Milliarden Euro schrumpfte. Angesichts dieses finanziellen Drucks zeigt die Entscheidung, in die US-Produktion zu investieren, eine klare Fokussierung auf langfristige Marktentwicklung und Wachstumschancen. Die Verlagerung der GLC-Produktion nach Alabama unterstützt nicht nur die US-Standorte, sondern unterstreicht auch Mercedes’ Anspruch, seine globale Produktionskette effizienter und kundenorientierter zu gestalten. Die USA bleiben als zweitgrößter Automobilmarkt nach China ein entscheidender Absatzmarkt für Premium-Automobilhersteller.
Gerade die SUV-Segmente, die seit Jahren stetig wachsen, bieten enormes Potenzial. Der GLC zielt mit seiner Kombination aus Luxus, Leistung und Alltagstauglichkeit genau auf diese Kundengruppe ab, die SUVs als bevorzugte Fahrzeugklasse wählt. Durch lokale Fertigung werden Kundenwünsche schneller erfüllt, und das Unternehmen kann auf Markttrends und regulatorische Anforderungen flexibler reagieren. Neben den ökonomischen Vorteilen bringt die Ausweitung der Produktion auch positive Impulse für den Arbeitsmarkt in Alabama. Neue Arbeitsplätze werden entstehen, Fachkräfte werden gefordert und das Know-how vor Ort wird weiter gestärkt.
Dies festigt die Position des Bundesstaates als wichtiger Automobilstandort und trägt zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung bei. Die Fokussierung auf SUVs ist Teil des umfassenderen Wandelprozesses innerhalb von Mercedes-Benz, der auch die Elektrifizierung und Digitalisierung der Fahrzeugpalette umfasst. Während der GLC in verschiedenen Antriebsvarianten angeboten wird, darunter auch Hybrid-Modelle, arbeitet Mercedes intensiv an der Transformation hin zu emissionsärmeren Fahrzeugen bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des Luxus- und Performance-Anspruchs. Die Produktionsausweitung im US-Werk passt zu dieser Strategie, weil sie die Möglichkeit bietet, flexibel auf zukünftige technische Entwicklungen einzugehen und innovative Fertigungsverfahren umzusetzen. Insgesamt ist die Entscheidung zur Erweiterung der SUV-Produktion im Werk Alabama ein starkes Signal für Mercedes-Benz’ strategische Schwerpunktsetzung.
Trotz aktueller Herausforderungen im Geschäftsverlauf investiert das Unternehmen mit Blick auf den nordamerikanischen Markt zukunftsorientiert und stärkt seine globale Wettbewerbsfähigkeit. Durch die Lokalisation der GLC-Produktion wird der SUV-Hub in Tuscaloosa zu einem noch bedeutenderen Pfeiler der Mercedes-Produktionslandschaft, der nicht nur die Kundennähe verbessert, sondern auch die globale Marktposition im hart umkämpften Segment der Premium-SUVs festigt. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie erfolgreich diese Investition in eine diversifizierte und marktnahe Fertigung sich auf den Unternehmenserfolg auswirken wird.