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Texas setzt neue Maßstäbe: Gesetz verpflichtet Solaranlagen zur Stromversorgung in der Nacht

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Texas Senate passes bill requiring solar plants to provide power at night

Mit der Verabschiedung eines neuen Gesetzes zwingt der Texas Senate Solaranlagen dazu, auch nachts Strom bereitzustellen. Dieses kontroverse Gesetz wird erhebliche Auswirkungen auf die Energiebranche des Bundesstaates haben und wirft zugleich wichtige Fragen zur Energieversorgung und Nachhaltigkeit auf.

Texas, traditionell ein Bundesstaat mit starker Energieproduktion aus fossilen Brennstoffen, befindet sich im Umbruch. Die Texas Senate hat am 8. Mai 2025 ein neues Gesetz, bekannt als S.B. 715, verabschiedet, das alle erneuerbaren Energieprojekte, insbesondere Solaranlagen, verpflichtet, auch nachts Strom bereitzustellen.

Dies bedeutet konkret, dass Solarkraftwerke künftig eine Backup-Stromversorgung sicherstellen müssen – meist aus Kohle- oder Gaskraftwerken –, um die Zeiten abzudecken, in denen Sonnenenergie nicht verfügbar ist. Dieses Vorhaben sorgt bereits vor seiner endgültigen Verabschiedung durch das Repräsentantenhaus für erhebliche Diskussionen und regt Experten wie Umweltaktivisten bis hin zu Wirtschaftsvertretern zum Nachdenken an. Der Grundsatz des neuen Gesetzes ist nachvollziehbar, nämlich Stromnetze stabil und zuverlässig zu halten. Doch die Art und Weise, wie das Gesetz formuliert wurde, trifft auf viel Kritik. Das Hauptproblem besteht darin, dass Solarenergie naturgemäß auf Tageslicht angewiesen ist und nach Einbruch der Dunkelheit keine Energie produziert.

Die Idee, dass Solaranlagen ihre Leistung durch fossile Brennstoffe für den Nachtbetrieb absichern müssen, wird von vielen als Rückschritt in der Energiewende angesehen. Sie befürchten eine Erhöhung der Kosten für Produzenten und Verbraucher und eine Verzögerung der Entwicklung einer nachhaltigen Infrastruktur. Ein Energieexperte, Doug Lewin, hat bereits eine umfassende Analyse veröffentlicht, in der er kritisiert, dass es unrealistisch sei, Solarstrom bei Nacht selbst sicherzustellen. Zu dieser Tageszeit ist die Nachfrage nach Strom im Allgemeinen am niedrigsten, was die Verpflichtung ineffizient erscheinen lässt. Zudem wirken sich die zusätzlichen Anforderungen auf die Rentabilität von Solarprojekten aus und könnten dazu führen, dass Investitionen ausbleiben oder sich weiter verlagern.

Die Texas Public Policy Foundation, eine einflussreiche konservative Denkfabrik, verteidigt das Gesetz mit dem Argument, dass die fluktuierende Natur von Wind- und Solarenergie eine stabile Grundversorgung durch konventionelle Energiequellen erfordert. Man wolle vermeiden, dass die Schwankungen in der Energieerzeugung die Versorgungssicherheit gefährden und damit Stromausfälle begünstigen. Diese Position steht jedoch im Widerspruch zur Entwicklung in zahlreichen anderen Bundesstaaten und Ländern, die verstärkt auf Energiespeichertechnologien, intelligente Netze und solare Speicherlösungen setzen, um die Herausforderungen der volatilen Erneuerbaren zu meistern. Der Wirtschaftsverband Texas Association of Business (TAB) hat zudem eine Studie veröffentlicht, die belegt, dass das Gesetz zu Mehrkosten von etwa 5,2 Milliarden US-Dollar pro Jahr für den Bundesstaat und 225 US-Dollar pro Haushalt im Jahr führen könnte. Damit nicht genug, sehen die Experten auch eine erhöhte Gefahr von Stromausfällen, vor allem in den heißen Sommermonaten, wenn die Nachfrage am höchsten ist, oder während extremer Winterwetterlagen.

Diese Risiken sind insbesondere angesichts der rasch wachsenden Bevölkerungszahl und des schnell steigenden Energiebedarfs problematisch. In den vergangenen fünf Jahren wurde ein Großteil der neu installierten Leistung im texanischen Stromnetz durch erneuerbare Energien bereitgestellt, die zudem einen Vorteil gegenüber Gaskraftwerken hinsichtlich der Installationszeit aufweisen. Das Gesetz könnte diese Dynamik bremsen und die Abhängigkeit von älteren, umweltschädlicheren Kraftwerken verlängern. Angesichts der nationalen und internationalen Ziele zur Reduzierung von CO2-Emissionen steht Texas vor einem Dilemma zwischen wirtschaftlichen Interessen und dem Fortschritt in der grünen Transformation. Das S.

B. 715 ist nicht das einzige Gesetz, das die erneuerbaren Energien in Texas hemmen soll. Bereits vorher wurden mit S.B. 388 und S.

B. 819 Gesetze verabschiedet, die die Entwicklung von Wind- und Solarkraft drosseln. S.B. 388 verlangt, dass jede Megawattstunde aus erneuerbaren Quellen durch eine gleich große Menge komplementärer Gasstromerzeugung abgesichert sein muss.

Das hemmt effektiv die Einführung neuer Kapazitäten, zumal Gas-Turbinen schwer zu beschaffen sind. S.B. 819 erlaubt es der staatlichen Macht, Grundstückseigentümer daran zu hindern, ihre Flächen für den Ausbau erneuerbarer Energien zu vermieten, was den Flächenzugang weiter erschwert. In der politischen Landschaft sieht sich die erneuerbare Energien-Branche in Texas einem zunehmend harten Widerstand ausgesetzt.

Die jüngsten republikanischen Vorwahlen haben viele Pro-Erneuerbare Politiker geschwächt, auch aufgrund von landespolitischen Machtkämpfen und innerparteilichen Grabenkämpfen. Gouverneur Greg Abbott und Justizminister Ken Paxton griffen dabei gezielt Gegner ihrer Agenda an, was den Einfluss von Befürwortern von nachhaltiger Energie reduziert hat. Interessanterweise zeigen Umfragen unter Texas-Republikanern einen hohen Rückhalt für erneuerbare Energien: Rund 80 Prozent glauben, dass sie zur Stabilität des Stromnetzes beitragen. Die Diskrepanz zwischen öffentlicher Meinung und Legislative setzt die Diskussion um das neue Gesetz zusätzlich unter Spannung. Die Auswirkungen des Gesetzes gehen weit über Texas hinaus.

Es stellt einen Präzedenzfall dar, wie erneuerbare Energien in großen US-Bundesstaaten reguliert werden können. Sollte das texanische Modell Schule machen, könnten ähnliche Maßnahmen in anderen Regionen folgen, welche die Energiewende bremsen. Auf der anderen Seite sorgt das Gesetz für eine Debatte über technologische Lösungen, die das Problem der nächtlichen Energieversorgung aus Solarquellen beheben können. Insbesondere die Weiterentwicklung von Batteriespeichern, Pumpspeicherkraftwerken und anderen Energiespeichertechnologien wird als Schlüssel betrachtet, um eine völlige Abhängigkeit von fossilen Backup-Systemen zu minimieren. Insgesamt zeigt sich, dass Texas am Scheideweg steht: Will der Bundesstaat seine führende Position im Bereich erneuerbare Energien ausbauen oder setzt er auf den Schutz konventioneller Energieindustrien um den Preis höherer Kosten und möglicher Versorgungsschwierigkeiten? Die Abstimmung im Repräsentantenhaus wird richtungsweisend sein und könnte die Entwicklung der Energiepolitik nicht nur in Texas, sondern im gesamten Land prägen.

Neben den politischen und wirtschaftlichen Implikationen des Gesetzes darf auch die Umweltperspektive nicht außer Acht gelassen werden. Ein verstärkter Einsatz von Kohle- oder Gaskraft könnte die Emissionen erhöhen und den Klimaschutzbemühungen entgegenwirken. Zugleich besteht Hoffnung, dass die Diskussion um Backup-Stromversorgung neue Innovationen und Investitionen in nachhaltige Technologien anstoßen wird. Die Energiebranche in Texas beobachtet die Entwicklungen mit großer Spannung, da die Entscheidungen weitreichende Auswirkungen auf Planung, Investitionen und die Zukunft der Energieversorgung im Süden der USA haben werden. Der Spagat zwischen Zuverlässigkeit, Kosten und Umweltschutz bleibt eine zentrale Herausforderung – nicht nur in Texas, sondern weltweit.

Das neue Gesetz in Texas ist damit nicht nur ein lokales, sondern auch ein globales Symbol dafür, wie komplex und kontrovers die Energiewende ist, wenn ökonomische Interessen auf technologische und ökologische Herausforderungen treffen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Texas einen Weg finden wird, der sowohl die Versorgungssicherheit gewährleistet als auch den Ausbau erneuerbarer Energien fördert – oder ob der Staat sich für einen konservativen Kurs mit deutlichen Rückschritten entscheidet.

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