Figma, eine der führenden Plattformen für Produktdesign, hat mit seinem großen KI-Update einen bedeutenden Schritt getan, um die Art und Weise zu verändern, wie Designer und Entwickler ihre Projekte realisieren. Während Figma bislang vor allem für seine Gestaltungstools wie Figma Design, FigJam und Slides bekannt war, erweitert das Unternehmen sein Portfolio jetzt um vier neue, KI-gestützte Anwendungen. Diese zielen darauf ab, Figma zu einer ganzheitlichen Plattform zu machen, die den gesamten Produktdesign-Lebenszyklus abdeckt, vom ersten Entwurf bis zur fertigen Website oder einer funktionsfähigen App. Damit geht Figma in direkten Wettbewerb zu Schwergewichten wie Adobe, WordPress und Canva. Die Neuerungen erhöhen nicht nur die Produktivität, sondern erleichtern auch die Zusammenarbeit zwischen Designern, Entwicklern und Marketingteams erheblich.
Mit Figma Sites stellt das Unternehmen eine integrierte Website-Bau-Lösung vor, die direkt mit Figma Design verbunden ist. Dies bedeutet, dass Designer ihre Entwürfe ohne großen Aufwand und umständliches Exportieren oder Importieren in Live-Websites verwandeln können. Hierfür bietet Figma Sites verschiedene voreingestellte Layouts, Blöcke, Templates und interaktive Elemente, die den Webdesign-Prozess deutlich vereinfachen. Ein besonderer Clou ist die KI-Unterstützung, mit der neue Interaktionscodes per Textbeschreibung generiert werden können. So ist es zum Beispiel möglich, Animationen wie das „Fallenlassen von Texten wie eine Feder“ zu beschreiben und automatisch in funktionale Web-Elemente umzuwandeln.
Dies erhöht die kreative Freiheit und reduziert technische Hürden erheblich. Die Oberfläche und Bedienung von Figma Sites erinnern stark an etablierte Plattformen wie WordPress und bieten dadurch eine vertraute Nutzererfahrung. Aktuell befindet sich Sites im Beta-Stadium und ist für Nutzer mit vollständigem Zugang zu Figma-Produkten erhältlich. Figma plant, die KI-Codegenerierung in den kommenden Wochen verfügbar zu machen. Zudem ist für später in diesem Jahr die Einführung eines Content-Management-Systems (CMS) geplant, das es Designern ermöglicht, Website-Inhalte selbst zu verwalten, was die Unabhängigkeit von externen Entwicklern weiter erhöht.
Neben dem Website-Tool überrascht Figma mit Figma Make, einer KI-Codierungslösung, die mit den innovativsten Code-Assistenztools wie Googles Gemini Code Assist oder Microsofts GitHub Copilot konkurriert. Powered von Anthropic’s Claude 3.7, können Nutzer funktionale Prototypen bis hin zu vollwertigen Apps erstellen, nur durch die Eingabe von Textbeschreibungen oder durch das Hochladen vorhandener Designs. Das ermöglicht es etwa, eine funktionierende Musik-App zu entwickeln, bei der sich eine Schallplatte dreht, wenn neuer Titel gespielt wird. Alle Designelemente sind dabei editierbar, sowohl manuell als auch durch zusätzliche KI-Prompts.
Die Nutzung solch intelligenter Technologien macht Figma besonders spannend für Entwickler und Designer, die produktive, funktionsfähige Produkte in kürzester Zeit realisieren wollen. Figma Make befindet sich ebenfalls im Beta-Stadium für Nutzer mit vollständigem Zugriff. Darüber hinaus ist Figma bestrebt, Integrationen mit Drittanbietern und bestehenden Designsystemen einzubinden, was den Wert des Tools für professionelle Anwender nochmals erhöhen wird. Daraus lässt sich ableiten, dass die KI-gestützte Codierung zukünftig eine zentrale Rolle bei der Erweiterung von Figma spielen wird und möglicherweise andere Apps der Plattform mit ähnlichen Technologien ausgestattet werden. Marketing-Teams dürfte besonders Figma Buzz interessieren, eine App, die speziell auf die schnelle Erstellung und Veröffentlichung von markenkonformen Inhalten zugeschnitten ist.
Buzz ermöglicht es Teams, Vorlagen, Stile und Assets zentral zu verwalten, sodass Marketingfachleute ohne tiefgreifende Designkenntnisse selbstständig Newsletter, Social-Media-Posts oder digitale Werbematerialien erstellen können. Die KI unterstützt hier nicht nur bei der Bilderstellung durch Textprompts, sondern kann auch Informationen aus Tabellen verarbeiten, was eine automatisierte Serienproduktion von Tausenden von Bildinhalten ermöglicht. Diese Funktionalität bringt Figma in direkte Konkurrenz zu Plattformen wie Canva und Adobe Express, die für ähnliche Anforderungen bekannt sind. Figma Buzz ist aktuell in der Beta-Phase und für alle Nutzer zugänglich. Die Kombination aus einfacher Bedienung, zentraler Steuerung und intelligenter Automatisierung macht das Tool besonders wertvoll für Unternehmen, die schnelle und konsistente Markenkommunikation benötigen.
Es vereinfacht zudem den Austausch zwischen Design- und Marketingabteilungen und verkürzt den Weg von der Idee bis zur Veröffentlichung enorm. Abgerundet wird das KI-Update von Figma durch Figma Draw, einer Vektor-Grafiksoftware, die besonders auf die Erstellung und Bearbeitung von skalierbaren Bildern und Logos ausgelegt ist. Mit einer breiten Palette an Pinseln, Texturen und Vektorwerkzeugen ähnelt Figma Draw den Funktionen von Adobe Illustrator, wenn auch in etwas abgespeckter Form. Der Vorteil liegt jedoch darin, dass Designer diese Funktionen ohne Plattformwechsel direkt in Figma nutzen können, was den Workflow insgesamt effizienter gestaltet. Figma Draw ist bereits für Vollzahler-Nutzer verfügbar und kann flexibel in Verbindung mit den anderen Figma-Apps verwendet werden, was die kreative Freiheit enorm steigert.
Diese umfassende Ausweitung des Produktportfolios zeigt, wie Figma sich strategisch positioniert, um Marktanteile von etablierten Giganten wie Adobe zu gewinnen. Nach dem gescheiterten Übernahmeversuch von Adobe, der mit stolzen 20 Milliarden US-Dollar scheiterte, war es für Figma umso wichtiger, eigenständig einen Mehrwert zu schaffen, der seine Community langfristig bindet und erweitert. Durch die Integration von KI und die Schaffung einer Plattform, die unterschiedliche Disziplinen des Produktdesigns miteinander verbindet – vom Grafikdesign über App-Entwicklung bis hin zum Marketing – gelingt Figma eine beeindruckende Innovationsleistung. Für die Kreativbranche hat die Einführung dieser Tools zahlreiche positive Effekte. Designer und Entwickler profitieren von kürzeren Projektzyklen, weniger Umwegen und der Möglichkeit, komplette digitale Produkte innerhalb eines einzigen Ökosystems zu realisieren.
Auch die Zusammenarbeit und die Konsistenz innerhalb von Teams werden durch zentralisierte Vorlagen und automatisierte Prozesse gestärkt. Zudem verhilft die KI-Technologie auch weniger erfahrenen Nutzern zu professionellen Ergebnissen, was den Zugang zu komplexen Kreativprojekten erleichtert. Auf dem hart umkämpften Markt der kreativen Software ergeben sich durch Figma somit neue Dynamiken. Insbesondere Unternehmen, die bereits auf die Figma-Plattform setzen, erhalten mit den neuen KI-Werkzeugen einen bedeutenden Mehrwert, der ihren Workflow effizienter macht und die Abhängigkeit von Drittanbieterlösungen verringert. Die enge Integration aller neuen Produkte sorgt für eine tiefe Verzahnung im Designprozess und schafft damit ein Ökosystem, das deutlich über die reine Gestaltung hinausgeht.
Zusammengefasst markiert das große KI-Update von Figma eine neue Ära im digitalen Produktdesign. Durch die Kombination aus Design, Code, Website-Bau und Marketing in einer KI-gestützten Plattform tritt Figma in direkten Wettbewerb mit Adobe Creative Cloud, WordPress und Canva. Designer, Entwickler und Marketingexperten können sich zukünftig auf eine flexibel einsetzbare, integrierte Lösung verlassen, die Kreativität, Effizienz und Zusammenarbeit auf einem hohen Niveau ermöglicht. Die Auswirkungen dieses Schritts werden die kreative Industrie nachhaltig beeinflussen und bieten sowohl Anfängern als auch Profis spannende neue Möglichkeiten, ihre Projekte schneller und besser umzusetzen.