Die Expedia Group, einer der weltweit führenden Anbieter im Online-Reisemarkt, erlebte im ersten Quartal 2025 eine unangenehme Kursentwicklung ihrer Aktie. Nach Veröffentlichung der Quartalsergebnisse ging der Aktienkurs deutlich zurück, was vor allem auf die schwache Nachfrage im US-Reisemarkt zurückzuführen ist. Die Reisebranche in den Vereinigten Staaten zeigt aktuell deutlich weniger Buchungen als erwartet, was einen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftszahlen von Expedia hat. Trotz eines Anstiegs der bereinigten Gewinne im ersten Quartal um 90 % auf 40 Cent je Aktie konnte das Unternehmen die Erwartungen im Umsatz nicht ganz erfüllen. Die Gesamteinnahmen wuchsen zwar um drei Prozent auf 2,99 Milliarden US-Dollar, verfehlten damit jedoch das prognostizierte Niveau von 3,01 Milliarden Dollar.
Insbesondere der US-Markt, der etwa zwei Drittel des Gesamtgeschäfts von Expedia ausmacht, präsentierte sich schwächer als gedacht und zog die Gesamtbuchungen nach unten. Die Gesamtwert der Buchungen über die Expedia-Plattformen, zu denen auch Marken wie Hotels.com, Vrbo und Expedia.com gehören, stieg um vier Prozent auf 31,45 Milliarden Dollar. Diese Entwicklung lag jedoch leicht unter den Erwartungen der Analysten, die bei 31,76 Milliarden Dollar lagen.
Die Zahlen spiegeln wider, dass die Nachfrage insbesondere in den USA und bei internationalen Einreisen nach Amerika abnimmt, was auch die Buchungen aus Ländern wie Kanada stark sinken lässt. Der Chief Executive Officer von Expedia, Ariane Gorin, betonte zwar, dass das Unternehmen trotz der Herausforderungen strategische Fortschritte erzielt habe und die Gewinnmarge ausbaue, äußerte sich jedoch vorsichtig hinsichtlich der zukünftigen Aussichten. Die nachlassende Nachfrage im Heimatmarkt USA sei ein bedeutender Gegenwind, der sich voraussichtlich auch weiterhin auf die Geschäftsentwicklung auswirken werde. Im Zuge der Berichterstattung senkte Expedia zudem die Prognose für das Gesamtjahr 2025. Zuvor rechnete das Unternehmen mit einem Wachstum der Bruttobuchungen und der Umsätze zwischen vier und sechs Prozent.
Nun werden lediglich noch Zuwächse zwischen zwei und vier Prozent erwartet. Die verhaltenen Erwartungen resultieren aus dem aktuell schwachen Konsumklima und der zurückhaltenden Reisebereitschaft in den USA. Expedias Finanzvorstand Scott Schenkel erklärte auf dem Analysten-Call, dass neben der geringeren US-Nachfrage auch der Bereich der Inbound-Reisen in die USA rückläufig sei. Das Volumen der Einreisen schrumpfte um sieben Prozent, wobei die Einbuchungen aus Kanada sogar um fast 30 Prozent einbrachen. Diese Situationen erschweren es dem Unternehmen, das Wachstum in den USA aufrechtzuerhalten und stellen einen erheblichen Belastungsfaktor dar.
Die Aktie von Expedia reagierte auf die gemischten Quartalsergebnisse und die Herabstufung der Wachstumsprognosen mit einem Kursrückgang von etwa sieben Prozent und schloss zum Ende des Handelstages auf 156,66 US-Dollar. Analysten zeigten sich besorgt und stuften die Aktie herunter, worunter die Stimmung auf dem Markt merklich litt. So kennzeichnete beispielsweise Piper Sandler die Aktie als „negativ“ und verwies darauf, dass der Markt für Konsumentenreisen in den USA eine unerwartet schwierige Phase durchlaufe, die sich noch verschärfen könnte. Im Jahresvergleich liegt Expedia mit einem Verlust von 16 Prozent deutlich hinter dem S&P 500, der ein Minus von etwa 3,8 Prozent aufweist. Dennoch steht die Aktie auf Sicht von zwölf Monaten noch um rund 40 Prozent höher, was die langfristige Stärke und das Wachstumspotenzial des Unternehmens unterstreicht.
Die Bewertung des Unternehmens war vor den schlechten Nachrichten solide, mit einem Composite Rating von 94 von 99 Punkten, basierend auf verschiedenen Leistungskennzahlen, die von Investment-Spezialisten beurteilt werden. Die Herausforderungen für Expedia spiegeln sich auch in der Gesamtentwicklung des US-Reisemarkts wider. Viele große Player der Branche berichten über eine schwächere Nachfrage und eine vorsichtige Buchungslage. Wettbewerber wie Booking Holdings und Airbnb betonten zwar ähnliche Trends, besitzen jedoch durch ihre stärkere internationale Ausrichtung eine größere Stabilität in ihrem Geschäftsmodell. Expedia hingegen ist stärker auf den US-Markt fokussiert, was die Auswirkungen der regionalen Nachfrageschwäche besonders deutlich macht.
Neben der wirtschaftlichen Entwicklung wirken sich auch geopolitische Unsicherheiten auf die Reisebranche aus. Aktuelle Meldungen über regionale Konflikte schaffen Zurückhaltung bei Reisenden und könnten mittelfristig die Erholung des Sektors beeinträchtigen. Diese Faktoren erzwingen bei vielen Unternehmen ein vorsichtigeres Geschäftsgebaren und eine Anpassung der Prognosen. Trotz der gegenwärtigen Schwierigkeiten sind eine Reihe von sogenannten Technologie- und Innovationsinitiativen bei Expedia im Gange, mit denen die Nutzererfahrung verbessert und neue Wachstumsmöglichkeiten erschlossen werden sollen. Das Unternehmen investiert verstärkt in künstliche Intelligenz und Automatisierung, um personalisierte Angebote zu schaffen und betriebliche Effizienz zu steigern.
Diese Maßnahmen könnten mittelfristig zu einer besseren Wettbewerbsposition beitragen und die Abhängigkeit vom volatilen US-Markt etwas reduzieren. Für Anleger bleibt die Expedia Aktie ein spannendes Wertpapier, das trotz kurzfristiger Rückschläge langfristiges Potenzial bietet. Die Kombination aus einer starken Markenpräsenz, technologischer Weiterentwicklung und weltweitem Netzwerk erlaubt es dem Unternehmen, sich im stark umkämpften Reisemarkt zu behaupten. Allerdings müssen Investoren weiterhin die dynamische Entwicklung des US-Marktes und die globalen Einflüsse aufmerksam beobachten. Zusammenfassend steht Expedia aktuell vor der Herausforderung, die nachlassende US-Nachfrage zu kompensieren und das Wachstum durch internationale Märkte und technologische Innovationen zu stützen.