In einer beeindruckenden und zugleich bedrückenden Geschichte spricht Kevin Cash, ein 43-jähriger Navy-Veteran und Akademiker mit fünf Abschlüssen, über seinen verzweifelten Job suchen, der ihn dazu gebracht hat, fast 2.200 Bewerbungen zu versenden. Seit seiner Kündigung im November 2022 ist Cash auf der Suche nach einer neuen Vollzeitposition, doch trotz seiner Qualifikationen und Bemühungen sieht er sich mit enormen Schwierigkeiten konfrontiert. Kevin lebt in der Nähe von Portland, Oregon, und hat einen beeindruckenden Lebenslauf: Er hat einen MBA und eine umfassende Erfahrung im Bereich Unternehmensstrategien und Halbleiterfertigung. Trotz all dieser Eigenschaften führt ihn sein Weg in die Welt von Uber und Taskrabbit, wo er Fahrten vermittelt und Gelegenheitsjobs erledigt, um über die Runden zu kommen.
Dieser Umstand wirft Fragen nach der Eignung und der Struktur des Arbeitsmarktes auf, der für viele nach qualifizierten Bewerbern sucht, während andere, selbst mit den besten Voraussetzungen, verzweifeln. Die ständige Ablehnung und der Kampf ums Überleben sind schwer zu ertragen. Kevin berichtet, dass er oft 12 Stunden am Tag arbeiten muss, um die Grundbedürfnisse seiner Familie zu decken. Oft hat er nicht einmal Zeit für eine anständige Mahlzeit. Der Alltag besteht aus abendlichen Fahrten und zeitaufwendigen Bewerbungen, die ihm kaum Aussicht auf Erfolg bieten.
Dadurch leidet auch seine eigene Fitness, da er kaum Zeit für Sport findet. Ein weiteres bemerkenswertes Detail: Cash hat festgestellt, dass viele Stellenangebote, auf die er sich beworben hat, gefälscht sind. Diese Einsicht hat ihn frustriert; schließlich hat er mehr als zwölf Tage mit der Bewerbung auf Inexistente Stellen vertrödelt. Auch wenn er durch seine Tätigkeit als Uber-Fahrer verschiedene interessante Menschen trifft und wertvolle Networking-Möglichkeiten hat, bleibt letztlich der Erfolg aus. Viele seiner Kontakte haben ihm zwar authentische Ratschläge gegeben und ihm angeboten, ihn innerhalb ihrer Unternehmen zu empfehlen, doch die Ergebnisse bleiben ernüchternd.
Der Arbeitsmarkt ist für viele Bewerber zunehmend unübersichtlich. Cash erwähnt, dass er ständig auf der Suche nach passenden Positionen ist, die seinen Fähigkeiten und Erfahrungen entsprechen. Doch trotz seiner hartnäckigen Bemühungen stellt er fest, dass die meisten Arbeitgeber nicht die nötige Zeit oder Bereitschaft haben, sich mit den Bewerbungen auseinanderzusetzen. Dies kann an der hohen Anzahl der Bewerbungseingänge liegen oder an den soliden, jedoch unrealistischen Anforderungen für viele Stellen. Der Anstieg der Lebenshaltungskosten, insbesondere in einem teuren Wohnort wie Portland, zwingt Cash zusätzlich, Kompromisse einzugehen.
Die Miete beträgt 3.000 Dollar im Monat, und als alleinerziehender Vater trägt er die Verantwortung für sein Kind, was den Druck weiter erhöht. Seine Ersparnisse schmelzen dahin, und es bleibt ihm keine andere Möglichkeit, als alternative Einkommensquellen zu nutzen. Die Situation hat ihn an den Rand des finanziellen Ruins gebracht, und er fragt sich, ob seine Suche nach einem Vollzeitjob wirklich das Risiko wert ist. Trotz all der Rückschläge hat Kevin Cash einen kreativen Ausweg gefunden, um seine Frustrationen und Erfahrungen zu teilen.
Inspiriert von seinen Erlebnissen als Uber-Fahrer hat er einen Podcast namens „Wir machen weiter“ gestartet. In diesem Podcast möchte er positive Botschaften verbreiten und ermutigende Geschichten von geistiger und persönlicher Weiterentwicklung teilen. Das Konzept kam ihm, als er bestimmte Formulierungen in den Standardabsagen erkannte, die oft besagen: „Wir haben uns für einen anderen Kandidaten entschieden“, und diese Sprache in etwas Positives umwandeln möchte. Kevin hofft, dass er durch diesen kreativen Kanal nicht nur anderen Menschen helfen kann, die sich in ähnlichen Situationen befinden, sondern auch eine Community schafft, die sich gegenseitig unterstützt. Er plant, mit verschiedenen Fachleuten aus der Branche zu sprechen, um Einblicke in die aktuellen Herausforderungen des Arbeitsmarktes zu gewinnen und wie man diese überwinden kann.
Sein persönlicher Kampf ist nicht nur eine individuelle, sondern auch eine kollektive Erfahrung. Immer mehr Menschen finden sich in Situationen wieder, in denen sie trotz guter Qualifikationen und Fähigkeiten Schwierigkeiten haben, eine Anstellung zu finden. Die gesellschaftlichen Strukturen, die es ermöglichen sollten, dass talentierte Menschen in den Arbeitsmarkt eintreten, scheinen an einigen Stellen zu versagen. Das Potenzial von Individuen bleibt oft ungenutzt, während Unternehmen möglicherweise nicht die richtigen Maßnahmen ergreifen, um ihre Rekrutierungsprozesse zu optimieren. Zusammengefasst steht Kevin Cash nicht allein im Kampf um eine Vollzeitstelle, sondern er repräsentiert eine wachsende Gruppe von Menschen, die sich mit ähnlichen Hindernissen konfrontiert sehen.