Mit der Veröffentlichung der neuesten Early Access Program (EAP) Version von CLion 2025.2 hat JetBrains eine lang ersehnte Funktion für seine Entwicklergemeinde freigegeben: Live Watches. Diese Innovation bringt frischen Wind in die Debugging-Tools und verschiebt die Grenzen traditioneller Code-Analyse und -Überwachung. Live Watches ermöglicht es Programmierern, globale Variablen und deren Werte während der Ausführung eines Programms in Echtzeit zu beobachten, ohne dabei den laufenden Prozess anhalten zu müssen. Diese Fähigkeit erhöht nicht nur die Effizienz, sondern bietet auch tiefere Einblicke in die Dynamik des Programms während seiner Laufzeit.
Die damit verbundenen Möglichkeiten stellen einen Durchbruch dar, insbesondere für Entwickler, die mit eingebetteten Systemen, Echtzeitanwendungen oder komplexen Softwareprojekten arbeiten. Die Aktivierung von Live Watches erfolgt durch die Nutzung von Debug-Servern, welche in den Einstellungen von CLion aktiviert werden müssen. Der gegenwärtige Support beschränkt sich auf Debugger wie SEGGER J-Link und ST-LINK oder auch generische Debug-Server, die mit diesen Debug-Proben verbunden sind. Sobald das Debugging gestartet und die „Live Watches“-Ansicht geöffnet ist, können Benutzer Variablen hinzufügen, deren Änderung nun ohne Pausen sichtbar ist. Dieses Feature eröffnet neue Einsichten und erleichtert das Erkennen von Problemen oder unerwarteten Verhaltensweisen im Code, da Variablenwerte fortlaufend aktualisiert werden.
Die Implementierung dieser Funktion befindet sich aktuell in der Early Access Phase, weshalb JetBrains offen über die bestehenden Einschränkungen informiert. So steht derzeit noch keine Autovervollständigung oder intelligente Vorschlagsfunktion für Variablennamen zur Verfügung, was die Bedienbarkeit möglicherweise etwas erschwert. Darüber hinaus können komplexe Datentypen wie Strukturen oder spezielle Speicherbereiche von Peripheriegeräten bisher nicht beobachtet werden. Auch Funktionen zur Anpassung der Datenanzeige, beispielsweise die Wahl zwischen Hex- und Binärformat, sind noch nicht integriert. Ein Fortschritt in diesen Bereichen wird jedoch für den offiziellen CLion 2025.
2 Release erwartet. Neben Live Watches bringt die neue EAP-Version eine zusätzliche Funktion, die beim Debuggen für mehr Komfort sorgt: das Überspringen von nicht nutzernaher Programmcode bei der Verwendung von ‚Step Into‘. Dies erleichtert es Entwicklern, sich auf die eigenen Programmteile zu konzentrieren, ohne bei jedem einzelnen Schritt in externe Bibliotheken tauchen zu müssen. Diese Optimierung trägt zu einem flüssigeren und effektiveren Debugging-Erlebnis bei. Technisch wurde auch CMake auf Version 4.
0.0 aktualisiert, was einige Anpassungen bei älteren Projekten mit CMake-Versionen unter 3.5 erforderlich macht. JetBrains bietet jedoch Lösungen an, um die Kompatibilität zu wahren. Diese Neuerung ist ein weiterer Hinweis auf die kontinuierliche Weiterentwicklung des Entwicklungsumfelds und die Bemühungen, moderne Standards und Werkzeuge einzubinden.
Für Entwickler, die neugierig auf die neuen Features sind und sie ausprobieren möchten, steht der Zugang zur EAP-Version von CLion auf verschiedenen Wegen offen. Der Download ist über JetBrains’ offizielle Webseite, den Toolbox App Manager oder als Snap-Paket auf Ubuntu-Systemen verfügbar. Diese flexible Verteilung erleichtert es, die fortschrittlichen Debugging-Möglichkeiten frühzeitig zu testen und Feedback an JetBrains zu geben, womit der Entwicklungsprozess weiter verbessert wird. Die Einführung von Live Watches markiert einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung von Debugging-Tools für professionelle Softwareentwickler. In einer Zeit, in der Software immer komplexer und oft auch zeitkritischer wird, ist es unerlässlich, dass Entwicklungswerkzeuge mitziehen und handfeste Lösungen bieten, die den tatsächlichen Anforderungen gerecht werden.
Echtzeitüberwachung von Variablen ohne Programmunterbrechung ist genau eine solche Lösung, die es ermöglicht, problematische Zustände unmittelbar zu erfassen und darauf zu reagieren. Zudem unterstreicht die Funktion den Trend zur stärkeren Integration von Debugging und Laufzeitüberwachung. Anstatt isolierte Eindrücke während einer Pause zu sammeln, unterstützt Live Watches das kontinuierliche Monitoring. Das kann nicht nur bei der Fehlersuche helfen, sondern auch bei der Performance-Analyse oder bei der Validierung von Algorithmen und Systemzuständen im laufenden Betrieb. Insgesamt erweitert JetBrains mit diesem Update die Werkzeugkiste für Entwickler deutlich.
Besonders im Embedded-Bereich, der häufig Debugger wie SEGGER J-Link oder ST-LINK nutzt, können die Vorteile schnell sichtbar werden. Programme laufen stabiler, Fehlermuster lassen sich schneller erkennen und oft zeitaufwändige Neustarts oder Unterbrechungen werden reduziert. Das fördert einen reibungsloseren Entwicklungsworkflow und beschleunigt die Zeit bis zur Marktreife von Projekten. Diese Neuerung reiht sich gut in die weiteren Updates ein, die JetBrains kontinuierlich in CLion integriert. Verbesserungen bei CMake, optimierte Debugging-Abläufe und eine allgemeine Verbesserung der Nutzererfahrung zeigen deutlich, dass das Unternehmen bestrebt ist, eine umfassende und zeitgemäße IDE zu liefern, die den Anforderungen moderner Softwareentwicklung gerecht wird.
Zusammenfassend ist Live Watches ein Meilenstein für CLion-Nutzer, der bei der täglichen Entwicklungsarbeit signifikante Zeitersparnisse und bessere Kontrollmöglichkeiten bieten kann. Entwickler, die mit der neuen Version experimentieren, können von einer viel direkteren Sicht auf die Variablenänderungen profitieren und so ihre Programme robuster und effizienter gestalten. Bei wachsendem Funktionsumfang und der baldigen Integration weiterer Features wie Autovervollständigung und Unterstützung komplexer Datentypen wird Live Watches das Debuggen noch intuitiver und leistungsfähiger machen. Für alle, die tief in die Softwareentwicklung eintauchen und moderne Debugging-Technologien einsetzen wollen, lohnt sich ein Blick auf die neue CLion 2025.2 EAP-Version.
Live Watches ist ein Beleg dafür, wie zeitgemäßes Debugging heute aussehen kann – transparent, interaktiv und ohne den bisher notwendigen Programmstopp. Mit einer solchen Funktion in ihrem Werkzeugkasten sind Softwareentwickler bestens gerüstet, um komplexe Herausforderungen zu meistern und innovative Lösungen schneller umzusetzen.