Das OSU Open Source Lab (OSL) an der Oregon State University ist ein bedeutendes Zentrum für freie und Open-Source-Software (FOSS). Das Lab unterstützt eine Vielzahl wichtiger Open-Source-Projekte im globalen Maßstab, indem es Hosting, Infrastruktur und Unterstützung bereitstellt. Im Mai 2025 ist bekannt geworden, dass das OSL für mindestens ein weiteres Jahr finanziert ist – eine erlösende Nachricht, die dem Team erlaubt, sich auf eine nachhaltige Zukunft zu konzentrieren und die Weichen für ein langfristiges Bestehen zu stellen. Die zur Verfügung stehenden Mittel sind jedoch nur der Anfang eines langfristigen Prozesses. Das OSU Open Source Lab verfolgt zwei zentrale, miteinander verbundene Ziele, die für die Selbstversorgung und Zukunftsfähigkeit des Labs entscheidend sind: die Suche nach einem neuen, kosteneffizienten physischen Standort für seine Kerninfrastruktur sowie die Sicherung von mehrjährigen Finanzierungszusagen, die sämtliche laufenden Betriebskosten und zukünftige Investitionen abdecken.
Das derzeit genutzte Rechenzentrum ist über 20 Jahre alt und benötigt dringend eine Erneuerung. Die Oregon State University evaluiert aktuell die Zukunft dieser Einrichtung, was darauf hindeutet, dass ein Standortwechsel in absehbarer Zeit notwendig sein wird. Ein Umzug in ein Rechenzentrum des Bundesstaates Oregon ist eine Option, bringt aber erhebliche zusätzliche Kosten mit sich, die die Anpassungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit des Labs belasten könnten. Daher ist die Suche nach Hosting-Möglichkeiten mit niedrigen oder gar keinen Kosten zwischen Eugene und Portland ein hochprioritäres Anliegen. Optimal wäre eine Kapazität für etwa 13 bis 20 Racks mit modernerer und stromsparenderer Hardware, die zugleich zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks beiträgt.
Die Erneuerung und Auffrischung der eingesetzten Hardware ist ein weiterer wesentlicher Baustein auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen OSL. Obwohl keine brandneuen Geräte benötigt werden, hätte die Integration von mehrgenerationengestuften, generalüberholten Systemen eine enorm positive Wirkung auf die Leistungsfähigkeit und Effizienz der Infrastruktur. Ein Beispiel hierfür ist die jüngste Spende von Hardware durch den Yocto Project und Intel, die die Relevanz und den Nutzen von solchen Zuwendungen eindrucksvoll gezeigt hat. Idealerweise könnte ein Partner aus der Rechenzentrumsbranche nicht nur Platz, sondern auch ausgemusterte Hardware bereitstellen – so entstünde eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Parallel dazu wird die technische Infrastruktur des OSL weiterentwickelt und ausgebaut.
Dazu gehören leistungsfähige OpenStack- und Ceph-Cluster für verschiedene Architekturen – von POWER und ARM (aarch64) bis hin zu klassischen x86-Systemen. Die Bedeutung der Ceph-Speicherlösung wird durch den Einsatz von S3-Speicherfunktionen für Projekte wie OpenVox deutlich, die auf effiziente und skalierbare Speicherlösungen angewiesen sind. Ebenso im Aufbau sind GitLab CI Runners für alle Architekturen, die perspektivisch durch GitHub Actions ergänzt werden sollen. Das Lab bietet darüber hinaus Managed Hosting für Open-Source-Projekte wie PostmarketOS an, was vor Kurzem eine Migration auf GitLab einschloss. Diese Entwicklungen zeigen, dass das OSL nicht nur wirtschaftlich und infrastrukturell wachsen muss, sondern auch technisch state of the art bleiben will, um den vielfältigen Anforderungen der Community gerecht zu werden.
Die zweite große Säule für die Zukunft ist die Schaffung einer finanziellen Widerstandsfähigkeit. Die erhaltene Förderung garantiert zwar den Betrieb zunächst für ein weiteres Jahr, allerdings benötigt das OSL langfristige, zuverlässige und wiederkehrende Geldquellen, um die Betriebs- und Investitionskosten dauerhaft zu sichern. Die Universität erwartet, dass Einheiten wie das OSU Open Source Lab sich mittelfristig selbst tragen und nicht dauerhaft auf kurzfristige Finanzspritzen angewiesen sind. Um dieser Herausforderung zu begegnen, konzentriert sich das OSL darauf, regelmäßige finanzielle Unterstützungen durch jährliche Zusagen und andere wiederkehrende Einnahmequellen zu etablieren. Diese Basis muss auch die voraussichtlichen zusätzlichen Kosten für das neue Rechenzentrum und für Hardware-Erneuerungen abdecken.
Erst durch eine verlässliche Finanzierung können langfristige Planungen für die technische Weiterentwicklung, den Ausbau von Programmen und die Betreuung von Studierenden realisiert werden. Zudem wird die Kontinuität in der Unterstützung der Open-Source-Gemeinschaft gesichert. Das OSL richtet seinen Blick auf Partnerschaften verschiedener Größenordnungen – von kleinen Unterstützern bis hin zu großen Unternehmen, die den Wert von Open-Source-Infrastrukturen erkannt haben. Besonders wichtig sind Unternehmen mit einem Interesse an Corporate Social Responsibility (CSR) und Open Source Program Offices (OSPO), die sensibilisiert werden sollen für die Notwendigkeit einer nachhaltigen Finanzierung und die Bedeutung einer stabilen Basis für die Open-Source-Infrastruktur. Die Zukunft des OSL ist von einer aktiven Weiterentwicklung geprägt.
So wurden neue OpenStack-Cluster für die POWER- und ARM-Architekturen in Zusammenarbeit mit IBM und Ampere Computing ausgebaut. In der Gesamtinfrastruktur wurde der Speicherbereich durch den Einsatz von Ceph und S3-kompatiblen Endpunkten deutlich erweitert. Das Lab unterhält inzwischen ein mehrschichtiges System an CI/CD-Lösungen für verschiedene Architekturen, welches die vielfältigen Anforderungen unterschiedlicher Open-Source-Projekte optimal bedient. Managed Hosting für spezifische Projekte stärkt zusätzlich die Vernetzung und den Support innerhalb der FOSS-Community. Insgesamt zeigt sich: Der OSU Open Source Lab ist eine unverzichtbare Einrichtung, die für die Open-Source-Welt von großer Bedeutung ist.
Sein Beitrag reicht von der Bereitstellung robuster Basistechnologien bis hin zur Förderung von Bildungs- und Entwicklungsprogrammen für Studierende. Das Engagement des Labs wirkt sich weit über die Grenzen von Oregon hinaus aus und unterstützt viele internationale Projekte und Communities. Damit das OSL auch in Zukunft seinen wichtigen Aufgaben gerecht werden und wachsen kann, ist eine Kombination aus technischen Innovationen, moderner Infrastruktur und verlässlichen Finanzierungsquellen unerlässlich. Die Suche nach einem kosteneffizienten, standortnahen Rechenzentrum mit moderner Hardware stellt eine große Chance dar, um die ökologische und technische Nachhaltigkeit voranzutreiben. Gleichzeitig müssen langfristige Partnerschaften und regelmäßige Einnahmenquellen gesichert werden, um die finanzielle Grundlage für Investitionen und Wachstum zu schaffen.
Das OSU Open Source Lab ruft deshalb Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen dazu auf, sich aktiv an der Gestaltung seiner Zukunft zu beteiligen. Ob durch die Spende ausgemusterter Server, Hinweise auf verfügbare Rechenzentrumsflächen oder die Unterstützung durch mehrjährige Sponsoring-Partnerschaften – jede Form der Unterstützung trägt dazu bei, das Lab auf eine stabile Basis zu stellen. Eine zentrale Rolle spielen dabei auch ehrenamtliche Mitarbeit und die Verbreitung dieser Botschaft in der Open-Source-Community sowie darüber hinaus. Die Vision für das OSU Open Source Lab ist klar: Mit einer modernen, energieeffizienten Hardwarebasis in einem kostengünstigen Rechenzentrum und einer starken, mehrjährigen finanziellen Unterstützung kann das Lab seine Programme ausweiten, fortschrittliche Werkzeuge wie Terraform und Kubernetes integrieren und noch mehr Studierende und Community-Mitglieder einbinden. Es kann neue Projekte hosten, bestehende Angebote verbessern und seinen Beitrag zur globalen Open-Source-Bewegung weiterhin leisten.
Das OSU Open Source Lab steht an einem Wendepunkt, an dem kluge Investitionen und partnerschaftliches Engagement entscheidend sind, um eine solide und zukunftsfähige Infrastruktur aufzubauen. Die jüngste Finanzierung bietet einen wichtigen Puffer, doch es gilt, die Weichen für eine nachhaltige Entwicklung zu stellen. Wer sich für offene Software, Bildung und technologische Innovationen interessiert, findet im OSL eine wertvolle Anlaufstelle und Mitgestalter. Interessenten werden ermutigt, direkt Kontakt aufzunehmen und die vielfältigen Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auszuloten. Das OSU Open Source Lab freut sich auf Partner, die bereit sind, gemeinsam mit dem Team die nächsten Kapitel in dieser spannenden Geschichte zu schreiben und die Basis für die nächste Generation von Open-Source-Entwicklern und -Nutzern zu schaffen.
Kontaktinformationen und weitere Details finden sich auf der offiziellen Webseite des OSU Open Source Lab und können per E-Mail an donations@osuosl.org abgefragt werden. Jede Unterstützung zählt – zum Wohl einer starken und lebendigen Open-Source-Gemeinschaft.