Der Kryptomarkt hat sich seit der Einführung von Bitcoin im Jahr 2009 rasant weiterentwickelt. Insgesamt gibt es heute tausende verschiedene Kryptowährungen, darunter neben Bitcoin auch viele sogenannte Altcoins. Diese alternativen Coins versuchen, mit innovativen Features oder verbesserten technischen Lösungen zu punkten, erfreuen sich jedoch oft auch eines höheren Risikos. Die Frage, ob Altcoins riskanter als Bitcoin sind, ist für viele Anleger von großer Bedeutung, insbesondere für diejenigen, die sich mit Kryptowährungen als Investment auseinandersetzen. Um diese Fragestellung fundiert zu beantworten, lohnt sich ein genauerer Blick auf die Eigenschaften von Bitcoin im Vergleich zu Altcoins wie Solana, auf die Volatilität, die Renditechancen und steuerliche Aspekte der Anlage in Krypto-Assets.
Bitcoin gilt als der Pionier der digitalen Währungen und ist bis heute die mit Abstand bekannteste und am meisten gehandelte Kryptowährung weltweit. Das Vertrauen in Bitcoin beruht auf seiner stabilen Historie, der begrenzten Gesamtmenge von 21 Millionen Coins sowie seiner dezentralisierten Struktur. „Bitcoin-Maximalisten“ betonen häufig, dass eine Konzentration auf Bitcoin den Markt und den Wert des Coins stabilisiert und potenziell steigert, da Geld nicht auf viele verschiedene Kryptowährungen verteilt wird. Zur Risikoanalyse greift man unter anderem auf Kennzahlen wie die Volatilität zurück, welche Aufschluss über die Schwankungsbreite der Preise gibt. Bitcoin zeigt eine signifikante Volatilität im Vergleich zu klassischen Finanzprodukten wie Aktienindizes, die Standardabweichung als Maßstab liegt hier bei etwa 3,5.
Im Vergleich zum Aktienmarkt, beispielsweise dem Dow Jones, dessen Standardabweichung bei rund 0,83 liegt, ist Bitcoin damit deutlich riskanter. Dennoch ist Bitcoin in puncto Preisentwicklung und Stabilität weit weniger volatil als viele kleinere Altcoins. Ein interessantes Beispiel für einen aufstrebenden Altcoin ist Solana. Solana hat sich innerhalb kurzer Zeit große Aufmerksamkeit verschafft, da es schnelle und kostengünstige Transaktionen ermöglicht und mit Ethereum konkurrieren möchte, vor allem durch seine Fähigkeit, für intelligente Verträge, sogenannte Smart Contracts, eingesetzt zu werden. Allerdings bringt Solana auch eine deutlich höhere Volatilität mit, deren Standardabweichung bei etwa 6,18 liegt.
Dies verdeutlicht, dass Solana nahezu doppelt so risikoreich ist wie Bitcoin. Im direkten Vergleich zeigt sich, dass Anleger, die auf Altcoins wie Solana setzen, zwar höhere Chancen auf überdurchschnittliche Renditen haben, aber eben auch mit einem größeren Wertverlust konfrontiert sein können. Die hohe Volatilität stellt insofern ein zweischneidiges Schwert dar: Während starke Preisschwankungen bei Bitcoin und vor allem bei Altcoins hohe Gewinnmöglichkeiten bieten, führen sie gleichzeitig zu erhöhten Risiken und Unsicherheiten. Die Renditeentwicklung von Solana in manchen Phasen belegt, dass Altcoins deutlich outperformen können. So konnte Solana im Jahr 2021 beeindruckende Kursgewinne von bis zu 9.
600 Prozent erzielen. Im gleichen Zeitraum hat Bitcoin „nur“ eine Steigerung von unter 100 Prozent erreicht. Dies veranschaulicht, wie stark kleinere Kryptowährungen in Wachstumsmärkten explodieren können. Dennoch sollten Investoren sich bewusst sein, dass solche exponentiellen Zuwächse nie garantiert sind und auch schwere Rückschläge drohen. Ein weiterer entscheidender Faktor bei der Bewertung von Kryptowährungen als Investmentinstrument ist die steuerliche Behandlung.
Bei Bitcoin gibt es mittlerweile diverse Möglichkeiten, den steuerlichen Aufwand zu minimieren oder zumindest zu optimieren. So können Anleger beispielsweise in Kanada über den Kauf von Purpose Bitcoin ETFs am TSX-Börsenplatz eine indirekte Beteiligung eingehen. Der Vorteil hierbei ist die Möglichkeit, Bitcoin-Investments innerhalb steuerbefreiter Sparpläne wie dem TFSA (Tax-Free Savings Account) zu halten, wodurch Kapitalerträge steuerfrei realisiert werden können. Diese Variante bietet sich für Anleger an, die langfristig auf Bitcoin setzen und dabei eine Abgeltung steuerlicher Belastungen vermeiden möchten. Im Gegensatz dazu gestaltet sich die steuerliche Behandlung von Altcoins oft komplexer, insbesondere weil viele dieser kleineren Kryptowährungen nicht über etablierte Finanzprodukte wie ETFs zugänglich sind.
Direktanlagen in Altcoins unterliegen dementsprechend bei realisierten Gewinnen in der Regel der Kapitalertragssteuer. Dies kann die Nettorendite deutlich schmälern, gerade wenn hohe Kursgewinne durch schnelle Verkäufe realisiert werden. Für den risikobereiten und steuerlich versierten Anleger ist dies ein Aspekt, der die Wahl des zugrundeliegenden Kryptoprodukts beeinflussen sollte. Neben Volatilität und Steuern dürfen auch andere Faktoren bei der Risikoabschätzung von Bitcoin und Altcoins nicht außer Acht gelassen werden. Die Marktkapitalisierung etwa ist ein Indikator für die typische Risikoklasse.
Bitcoin als Marktführer verfügt über die mit Abstand größte Marktkapitalisierung und gilt daher als vergleichsweise stabil, während Altcoins oft eine deutlich geringere Marktkapitalisierung besitzen, was den Markt anfälliger für Manipulationen und plötzliche Kursveränderungen macht. Zudem bestimmt die Akzeptanz in der breiten Öffentlichkeit und bei institutionellen Investoren maßgeblich die Stabilität eines Coins. Bitcoin ist mittlerweile bei zahlreichen großen Unternehmen und sogar einigen Staaten als Wertspeicher anerkannt, was das Risiko klar senkt. Altcoins hingegen müssen erst noch breite Akzeptanz gewinnen, was ihren Status als spekulative Assets festigt. Technologische Aspekte sind ebenfalls entscheidend.
Während Bitcoin lediglich als digitales Wertaufbewahrungsmittel mit einer begrenzten Anzahl von Funktionen konzipiert wurde, bieten Altcoins häufig technisch ausgefeiltere Anwendungen, wie dezentrale Finanzdienstleistungen (DeFi) oder NFT-Plattformen. Diese erweiterten Funktionalitäten bringen jedoch auch komplexere Risiken mit sich, etwa durch Softwarefehler, Hackerangriffe oder mangelnde Regulierung. Das Risiko eines Totalverlusts ist bei kleineren, weniger etablierten Altcoins höher, da viele Projekte scheitern oder regulatorische Einschränkungen erfahren können. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass altcoins im Allgemeinen risikoreicher sind als Bitcoin, bedingt durch ihre höhere Volatilität, geringere Marktkapitalisierung sowie begrenzte Akzeptanz. Dennoch bieten Altcoins Chancen auf deutlich höhere Gewinne in Wachstumsszenarien, was sie für risikofreudige Anleger attraktiv macht.