Die Meinungen über Donald Trump sind so vielfältig wie die Gesellschaft selbst. Während einige ihn als charismatischen Anführer sehen, der die amerikanische Politik revolutioniert hat, betrachten ihn andere als Spalter und Gefahr für die Demokratie. Doch was denken eigentlich die Jugendlichen über den ehemaligen Präsidenten? Wie haben die politischen Turbulenzen der letzten Jahre ihre Sicht auf Trump geprägt? In diesem Artikel möchten wir die Perspektiven junger Wählerinnen und Wähler beleuchten, die nun zum ersten Mal an Wahlen teilnehmen. Eve ist 18 Jahre alt und lebt in Hawaii. Sie erinnert sich gut an die Präsidentschaftswahl 2016, obwohl sie zu der Zeit erst neun Jahre alt war.
„Unsere Lehrer haben oft über die Wahl gesprochen, aber wir haben nicht wirklich verstanden, warum es so ein großes Thema war“, sagt sie. „Es fühlte sich an wie ein Echo der Meinungen unserer Eltern. Mir war nicht klar, welche Auswirkungen die Wahl auf unser Leben haben würde.“ Auch nach der Wahl habe sie kaum etwas an ihrem Alltag bemerkt. „Ich ging weiterhin zur Schule, traf mich mit Freunden.
Irgendwie war alles normal.“ Erst als sie älter wurde, begannen die Geschehnisse um Trump sich in ihrem Bewusstsein zu verankern. Mia, eine 19-jährige Studentin aus Kalifornien, hat eine ähnliche Erfahrung gemacht. „Meine Eltern waren sehr anti-Trump. Die Nachrichten waren oft von Sorgen über seine Politik geprägt“, erzählt sie.
„Ich konnte nicht ganz verstehen, warum er als so gefährlich angesehen wurde, aber ich spürte die negative Energie, die von den Diskussionen ausging.“ Vor allem der Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 sei ein Ereignis, das sie klar vor Augen hat. „Ich weiß noch, dass ich an dem Tag zu Hause war, als mein Vater den Fernseher einschaltete und sagte, ich solle das mal anschauen. Es war einfach unvorstellbar, dass sowas passieren könnte.
“ Das Thema der Gefährlichkeit Trumps wird von den Jugendlichen unterschiedlich interpretiert. Miles, ebenfalls 19 und aus Kalifornien, äußert, dass er sich als weißer, wohlhabender junger Mann nie direkt bedroht gefühlt habe. „Ich kann nicht für andere sprechen, aber ich habe nie das Gefühl gehabt, dass Trump mich persönlich angreift“, erklärt er. Damit spricht er eine interessante Perspektive an: Während einige Jugendliche die Politik Trumps als Bedrohung für Minderheiten und Schwache sehen, bleibt anderen diese Bedrohlichkeit fremd. In der Dunkelheit des politischen Diskurses entsteht jedoch auch ein gewisses Maß an Verwirrung.
Viele Jugendliche berichteten, dass sie mit den Themen und Ereignissen der Trump-Ära nicht immer mit deren vollem Ausmaß vertraut sind. Eve zum Beispiel wusste nicht, dass Trump zwei Mal impeached wurde. „Das wusste ich nicht. Ich habe zwar davon gehört, aber keine tiefere Verbindung dazu“, gibt sie zu. Dies deutet darauf hin, dass die politische Bildung in diesem Bereich nicht immer ausreichend war, selbst wenn die sozialpolitischen Themen allgegenwärtig sind.
Die allgemeine Einschätzung Trumps als Person reicht von „nicht gut“ bis hin zu „katastrophal“. Mia kann sich an nichts Positives erinnern, was Trump während seiner Amtszeit erreicht hat. „Ich habe Familienmitglieder, die in Ohio leben und anders denken, aber für mich ist es schwer, etwas Gutes zu finden“, sagt sie. Diese Vielfalt von Meinungen innerhalb der Familie führt auch zu spannenden Diskussionen, in denen sie versuchen, ihre Standpunkte zu klären. Für viele Jugendliche ist das Aufkommen und die Dominanz von sozialen Medien während der Trump-Ära bemerkenswert.
„Die ganze Zeit war es so absurd, dass ich oft die Online-Reaktionen und Memes gesehen habe, die seine Präsidentschaft begleiteten“, bemerkt Miles. Trump ist in der digitalen Welt omnipräsent, wobei viele seiner Aussagen und Aktionen schnell in den sozialen Medien verarbeitet werden. Diese Veränderung in der Kommunikation und Diskussion hat auch die Wahrnehmung von Trump stark beeinflusst. Was die Vorlieben der Jugendlichen in Bezug auf die zukünftigen Wahlen angeht, führt die Unsicherheit in der politischen Landschaft oft zu einer Art Frustration. Eve, die ursprünglich für Robert F.
Kennedy Jr. stimmen wollte, ist nun unsicher, wie sie am besten ihre Stimme abgeben soll. „Ich möchte nicht für Trump stimmen, aber ich finde Kamala Harris auch nicht so überzeugend“, sagt sie. Dieses Gefühl ist oft ein gemeinsames Thema, wenn es darum geht, die eigenen politischen Präferenzen zu artikulieren. Jugendliche scheinen zu wünschen, dass sie eine klarere Wahl hätten.
„Es ist, als müssten wir einfach für die weniger schlechte Option stimmen, und das fühlt sich nicht richtig an“, merkt Mia an. Trotz der Herausforderungen, die sie in der politischen Landschaft sehen, sind die Jugendlichen dennoch motiviert, aktiv zu sein und ihre Kräfte mittels Wahlurnen zu bündeln. Abschließend zeigt sich, dass die Jugend in der Zeit von Trump unglaublich mehrdimensional denkt. Sie sind mit einer Vielfalt von Meinungen und Informationen aufgewachsen, die oft verunsichern, aber auch anregen, sich Wissen anzueignen und zu kritischem Denken anzuregen. Während Eve, Mia und Miles unterschiedliche Einstellungen zu Trump haben, eint sie das Bedürfnis, sich in der politischen Arena Gehör zu verschaffen und informierte Entscheidungen zu treffen.
Die kommenden Wahlen werden nicht nur für die politische Landschaft der USA entscheidend sein, sondern auch für die Entwicklung einer jungen Generation, die sich in einem komplexen und oft widersprüchlichen politischen Umfeld orientieren muss. Es bleibt abzuwarten, wie die Stimmen dieser Teenager in die Politik einfließen werden und welche Auswirkungen sie auf die zukünftige Ausrichtung der amerikanischen Gesellschaft haben werden.