Immobilien gelten seit Jahrzehnten als verlässlicher Weg zum Vermögensaufbau und finanzielle Absicherung. Viele Menschen träumen davon, Eigentum zu besitzen, Mieteinnahmen zu generieren und so langfristig Wohlstand aufzubauen. Doch Codie Sanchez, eine anerkannte Expertin für Anlagen in Private Equity und Unternehmerin, rückt diese weitverbreitete Meinung kritisch ins Licht. Sie hält die Fokussierung auf Immobilieninvestitionen für oft überbewertet und weist auf entscheidende Nachteile hin, die für viele Investoren nicht sofort ersichtlich sind. Stattdessen empfiehlt sie einen Fokus auf Investitionen in kleine Unternehmen, um das Kapital effizienter zu vermehren und schneller finanzielle Freiheit zu erreichen.
Ihre Argumentation öffnet damit eine wichtige Perspektive auf den Vermögensaufbau, die auch für deutsche Anleger relevant ist.Sanchez beginnt mit einer nüchternen Betrachtung der Renditen, die Immobilien in den Vereinigten Staaten derzeit erzielen. Ein oft genanntes Beispiel ist, dass ein Investor 400.000 US-Dollar aufwenden muss, um daraus monatlich 400 US-Dollar an Cashflow zu generieren – zumindest solange eine Hypothek abbezahlt werden muss. Klingt das nach einem attraktiven Tausch? Aus Sicht von Sanchez nicht.
Die Einnahmen durch Mieteinnahmen entstehen zwar regelmäßig, werden jedoch durch steigende Kosten wie Instandhaltung, Versicherung, Steuern und eventuell Verwaltungskosten geschmälert. Zusätzlich sind viele Regionen der USA von stagnierenden Mietpreisen geprägt, was das Wachstumspotenzial der Einnahmen weiter begrenzt.Diese Entwicklung ist auch für deutsche Investoren von Bedeutung, denn auch hierzulande sind die Immobilienpreise in vielen Städten stark gestiegen, während echte Mietsteigerungen begrenzt zutage treten. Dies führt dazu, dass der reine Cashflow und somit die laufende Rendite oftmals enttäuschend ausfällt, besonders gegenüber der gebundenen Kapitalmenge. Die so genannte „Sweat Equity“ – also der durch Eigenleistung erzielte Wertzuwachs – wird von Sanchez ebenfalls kritisch bewertet.
Zwar kann eine Renovierung oder Verbesserung eines Immobilienobjekts den Wert erhöhen und somit die Rendite verbessern, allerdings ist das Wachstumspotenzial dieses Effekts begrenzt. Sanchez weist darauf hin, dass die Wertsteigerung durch Eigeninitiative im Immobilienbereich meist nur im Bereich von 10 bis 20 Prozent liegen kann.Im Gegensatz dazu bietet der Bereich Private Equity – konkret die Investition in und den Aufbau von kleinen Unternehmen – erheblich größere Chancen. Hier können Eigentümer durch gezielte Arbeit und strategische Entwicklung ihre Investition vervielfachen. Codie Sanchez beschreibt, dass es möglich ist, mit einer vergleichbaren Kapitalmenge von 400.
000 Dollar durch private Unternehmensinvestitionen monatliche Erträge von über 4.800 Dollar zu erzielen, also etwa das Zwölffache des Immobilienbeispiels. Diese höhere „Sweat Equity“ bedeutet, dass Unternehmer und Investoren aktiv an der Wertschöpfung beteiligt sind und durch kreative und unternehmerische Maßnahmen erheblich höhere Renditen generieren können.Der Unterschied zwischen passiven Immobilieninvestoren und aktiven Unternehmensinvestoren liegt also vor allem im Einfluss auf das Wachstumspotenzial des Investments. Während Immobilienbesitzer oft auf Marktkräfte angewiesen sind und nur begrenzt Steuerungsspielraum haben, können Unternehmer mehr Kontrolle und Einfluss auf den Erfolg und damit die Rendite ihres Kapitals ausüben.
Dies erfordert allerdings auch mehr Zeit, Wissen und Engagement.Zudem hebt Sanchez hervor, dass Immobilieninvestitionen derzeit oft als „normal“ und selbstverständlich angesehen werden, was sie jedoch keinesfalls frei von Risiken macht. Die Investitionssumme ist hoch, die Liquidität gering, und die Marktentwicklungen schwer vorhersehbar. Wer sein Kapital langfristig binden will, muss zudem die Marktzyklen, Zinsänderungen und eventuelle Leerstände in Betracht ziehen. Das Risiko, in einem schwierigen Marktumfeld Verluste zu erleiden oder wenig profitabel zu agieren, ist nicht zu unterschätzen.
Auf der anderen Seite sind Investments in kleine Unternehmen zwar ebenfalls riskant, doch die Erträge sind häufig auf lange Sicht deutlich attraktiver. Unternehmerisches Engagement und kreative Geschäftsentwicklung erhöhen die Chancen auf erfolgreiche Wertschöpfung. Der Markt für kleine und mittlere Unternehmen bietet zahlreiche Möglichkeiten, vor allem für Investoren mit operativem Know-how oder Zugang zu erfahrenen Geschäftspartnern.Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Liquidität. Immobilien sind typischerweise weniger liquide Anlagen: Der Verkauf eines Hauses oder einer Immobilie kann Wochen oder Monate dauern und ist mit hohen Transaktionskosten verbunden.
Private Equity-Investments in kleine Unternehmen können flexibler ausgestaltet sein, zum Beispiel durch Unternehmensanteile, stille Beteiligungen oder strategische Partnerschaften, die einen rascheren Kapitalein- und -ausstieg ermöglichen. Diese höhere Flexibilität ist besonders wertvoll in volatilen Märkten oder wenn Investoren auf sich verändernde Lebenssituationen reagieren müssen.Natürlich sind auch die Risiken bei Investitionen in kleine Unternehmen nicht zu vernachlässigen. Erfolg ist nie garantiert, und mangelnde Erfahrung, falsche Geschäftsmodelle oder schlechte Führung können zu Verlusten führen. Codie Sanchez betont aber, dass wenn man Zugang zu gut geführten Unternehmen findet, eigenverantwortlich handelt und sich kontinuierlich weiterbildet, die Chancen auf eine überdurchschnittliche Rendite signifikant steigen.
Ein Aspekt, den Immobilien oft attraktiver erscheinen lässt, ist der sogenannte „sichere Hafen“ – ein greifbares physisches Gut, das vermeintlich stabil und wertbeständig ist. Jedoch relativiert Sanchez dieses Bild, da Immobilienpreise stark von regionalen Eigenschaften, Zinsentwicklungen und volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängen. Zudem ist die Tendenz zu überbewerteten Märkten in Ballungsräumen nicht zu übersehen, was das Risiko einer späteren Korrektur erhöht.Eine zukunftsorientierte Anlagestrategie sollte daher nicht ausschließlich auf Immobilien setzen, sondern diversifizieren und alternative Vermögenswerte stärker berücksichtigen. In diesem Zusammenhang hebt Codie Sanchez ihre Expertise im Bereich Private Equity hervor und sieht in kleinen Unternehmen eine ungenutzte Chance für Privatpersonen.
Gerade in Zeiten niedriger Zinsen und hoher Immobilienpreise lohnt es sich, über den Tellerrand hinaus zu blicken und mit innovativen Anlagestrategien die eigene finanzielle Zukunft zu sichern.Zusammenfassend stellt Codie Sanchez also nicht nur die traditionelle Denkweise in Frage, wonach Immobilien die beste Anlageform für den Kapitalaufbau sind. Sie appelliert daran, kritisch zu hinterfragen, ob ein Investment in Immobilien unter Berücksichtigung von Aufwand, Cashflow und Risiko tatsächlich lohnend ist. Die Möglichkeit, das eigene Kapital mit dem Aufbau oder der Beteiligung an kleinen Unternehmen dynamischer zu vermehren, eröffnet dabei neue Perspektiven auf finanzielle Unabhängigkeit.Für Anleger in Deutschland und europaweit ist diese Betrachtung besonders wertvoll, denn trotz lokal unterschiedlicher Marktgegebenheiten spiegeln viele Herausforderungen der Immobilieninvestition ein globales Muster wider: teuerer Erwerb, begrenzte Mietsteigerungen, hohe Unterhaltskosten und dauerhaft gebundenes Kapital.