Im Jahr 2025 zeichnet sich ein klarer Wandel bei den Präferenzen der ETF-Investoren ab. Anstatt sich ausschließlich auf den traditionsstarken S&P 500 zu konzentrieren, setzen immer mehr Anleger auf alternative Strategien und diversifizieren ihre Portfolios mit internationalen Aktienmärkten, Anleihen beziehungsweise Gold. Diese Entwicklung überrascht viele, fokussierten sich doch Anleger über Jahre hinweg auf die großen US-Technologiewerte und die Stabilität des amerikanischen Aktienmarktes. Die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unter der Trump-Administration sowie globale Handelskonflikte spielen dabei eine bedeutende Rolle und zwingen Investoren umzudenken. Österreich-, Deutschland- und Schweizer Anleger profitieren nun zunehmend von einer Ausweitung ihrer Investitionen über den nationalen und US-Markt hinaus auf globale und auch Schwellenländer-Märkte.
Vor allem im Kontext der geopolitischen Unsicherheiten stellt dies eine neue Form der Risikostreuung dar. Der langjährige Favorit unter den ETFs, der Vanguard S&P 500 ETF (VOO), der zuletzt mit einem Vermögen von etwa 605 Milliarden US-Dollar als weltweit größter ETF gilt, konnte seine einmalige Erfolgsgeschichte in den vergangenen fünf Jahren mit einer durchschnittlichen Jahresrendite von über 15 Prozent klar belegen. Doch 2025 ist ein Wendepunkt erreicht: Der S&P 500 verzeichnet bislang ein Minus von 5,1 Prozent auf Total-Return-Basis – eine deutliche Gegenbewegung zur Entwicklung der letzten Jahre. Im Gegensatz dazu präsentieren sich ETFs, die vor allem in entwickelte internationale Märkte investieren, phänomenal. Der Vanguard FTSE Developed Markets ETF (VEA) zeigt beispielhaft mit einer Jahresrendite von über 11 Prozent, dass jenseits der USA attraktive Opportunitäten bestehen.
Ebenso der iShares Core MSCI EAFE ETF (IEFA), der Aktien aus entwickelten Märkten außerhalb der USA und Kanadas beinhaltete, erzielte eine starke Performance mit einer Rendite von rund 12 Prozent. Diese Umorientierung hin zu global indexierten ETFs bestätigt die Erkenntnis, dass alleinige Abhängigkeit vom US-Markt in Zeiten von Handelsstreitigkeiten und regulatorischer Unsicherheit ein Risiko birgt. Die Vielfalt der wachsenden internationalen Märkte, darunter Europa, Japan oder Australien, bringt investitionswürdige Unternehmen mit solider Fundamentaldatenlage hervor. Gleichzeitig ermöglicht diese Streuung eine Reduktion des Klumpenrisikos, das bisher durch den Fokus auf die wenigen „Big Tech“-Giganten Apple, Microsoft oder Amazon hervorgerufen wurde. Neben den entwickelten Märkten rücken auch Schwellenländer verstärkt in den Fokus der Investoren.
Länder wie China, Indien und Taiwan bieten Wachstumspotenzial, das durch eine zunehmende Konsumkraft und Diversifikation der lokalen Ökonomien gestützt wird. Der iShares Core MSCI Emerging Markets ETF (IEMG) und der Vanguard FTSE Emerging Markets ETF (VWO) stehen stellvertretend für diesen Trend. Beide verwalten erhebliche Vermögen von über 80 Milliarden US-Dollar und erzielen in 2025 positive Renditen von rund 3,6 respektive 2,6 Prozent. Trotz der bestehenden geopolitischen Risiken und Regulierungsunsicherheiten erscheint eine moderate Beimischung dieser ETFs im Portfolio als sinnvolle Diversifikation, die zur Rendite-Optimierung beitragen kann – allerdings nicht ohne das erhöhte Risiko zu berücksichtigen. Innovative Ansätze der Diversifikation spielen auch im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere eine wichtige Rolle.
Anleihen-ETFs wie der Vanguard Total Bond Market ETF (BND) und der iShares Core US Aggregate Bond ETF (AGG) erfreuen sich hoher Beliebtheit bei einem breiten Anlegerkreis, weil sie stabile Einkünfte und einen gewissen Schutz vor Turbulenzen an Aktienmärkten bieten. Diese Fonds, die überwiegend in US-Staatsanleihen und Investment-Grade-Unternehmensanleihen investieren, erzielten in 2025 Renditen um die 3 Prozent, was in dieser volatilen Phase einen verlässlichen Wert darstellt. Die Kombination solcher Anleihen-ETFs mit internationalen Aktienprodukten unterstützt die Balance zwischen Risiko und Rendite im Portfolio. Besonders in Zeiten steigender Unsicherheit aufgrund von Handelskonflikten oder makroökonomischen Bedenken sind solche defensive Anlageklassen gefragt. Ein weiterer bedeutsamer Trend sind Edelmetall-ETFs, allen voran der SPDR Gold Shares ETF (GLD).
Gold gilt traditionell als sicherer Hafen in Phasen von Inflation, geopolitischer Spannung und wirtschaftlicher Unsicherheit. Mit einem erstaunlichen Plus von über 26 Prozent in diesem Jahr übertrifft der GLD ETF sogar die langfristigen Erträge des S&P 500 signifikant. Die Kombination aus steigernder Nachfrage nach physischen und finanziellen Goldanlagen und der steigenden Vorsicht gegenüber riskanteren Vermögenswerten macht Gold-ETFs zu einem wertvollen Bestandteil ausgewogener Portfolien. Trotz des Potenzials sollten Anleger aber auch hier die Volatilität und den Umstand beachten, dass Gold keine laufenden Erträge generiert. Interessanterweise sehen Analysten trotz der jüngsten Schwäche des S&P 500 weiterhin eine starke Nettokaufsumme von rund 50 Milliarden US-Dollar bei seinem Vanguard ETF.
Dies zeigt, dass viele Investoren die Schwächephase nicht als Fehlsignal, sondern als attraktive Einstiegsgelegenheit betrachten. Die Erwartung einer baldigen Erholung oder eines Übergangs zu stabileren Wachstumsphasen lässt vor allem langfristige Anleger am amerikanischen Markt festhalten. Allerdings verdeutlicht die aktuelle Marktlage umso mehr die Notwendigkeit, Portfolios breit zu diversifizieren und nicht allein auf den US-Markt zu setzen, um Marktrisiken gezielt zu steuern. Insgesamt veranschaulichen die Zahlen aus dem ersten Quartal 2025, dass es keine Einheitslösung mehr für Anleger gibt und traditionelle Allokationen neu überdacht werden müssen. Die zehn größten ETFs mit positiven Renditen verzichten auf eine direkte S&P 500-Exponierung, was Trends in Richtung einer globaleren, risikoangepassten Diversifikation unterstreicht.
Mit Blick auf die Herausforderungen politischer Handelsspannungen und wirtschaftlicher Unwägbarkeiten empfiehlt sich eine ausgewogene Mischung aus internationalen Aktien, Anleihen und Gold als Strategie zur Renditesteigerung und Risikominimierung. Für deutsche und europäische Anleger bedeutet dies, dass die Integration internationaler ETFs in das Portfolio entscheidend sein kann, um von den globalen Wachstumstrends zu profitieren und zudem die Abhängigkeit vom eigenen Heimatmarkt zu reduzieren. Die Berücksichtigung von Schwellenländern sollte wohlüberlegt und ertragsorientiert geschehen, da hier neben Potential auch erhöhte Risiken existieren. Die Rolle sicherer Anleihen und Gold bleibt weiterhin unersetzbar bei der Stabilisierung der Gesamtperformance. Zukunftsorientierte Anleger, die 2025 gezielt auf eine breite Diversifikation setzen, profitieren von den Chancen in einem dynamischen Marktumfeld.
Sie beachten die politischen, wirtschaftlichen und makroökonomischen Rahmenbedingungen und nutzen eine strategische Mischung aus verschiedenen Assetklassen und Regionen. Eine bewusste Diversifikation in ETFs, die auf unterschiedlichen Märkten basieren, bietet neben Rendite auch Schutz – eine Kombination, die sich in aktuell volatilen Zeiten als erfolgversprechend erweist. Der Fokus auf den S&P 500 alleine entspricht nicht mehr dem Zeitgeist und den Anforderungen der heutigen Investmentwelt. Stattdessen setzen Anleger vermehrt auf den globalen Markt, Anleihen und Gold als Eckpfeiler ihrer Anlagestrategie, um ihr Kapital nachhaltig zu erhalten und zu vermehren.