Im Januar 2025 wurde eine bedeutende Erweiterung der Partnerschaft zwischen re.green und Microsoft angekündigt, die das Engagement beider Unternehmen zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und zur Bekämpfung des Klimawandels deutlich unterstreicht. Innerhalb weniger Monate nach Beginn der ersten Zusammenarbeit wurde die Verpflichtung von 15.500 Hektar wiederhergestellter Flächen auf insgesamt 33.000 Hektar erweitert.
Diese Fläche entspricht ungefähr dem Dreifachen der Stadt Paris und markiert damit ein bemerkenswertes Wiederaufforstungsprojekt in den beiden wichtigsten brasilianischen Biomen: dem Amazonas- und dem Atlantischen Regenwald. Diese Wälder zählen nicht nur zu den artenreichsten Gebieten der Erde, sondern spielen zudem eine entscheidende Rolle beim weltweiten Kohlenstoffkreislauf und bei der Aufrechterhaltung der ökologischen Stabilität auf unserem Planeten. Die zweite Vereinbarung zwischen re.green und Microsoft ist mit einer Kaufzusage von nahezu 3,5 Millionen Tonnen CO2 verbunden. Diese Menge illustriert Microsofts langfristiges Engagement, bis 2030 klimaneutral und sogar klimanegativ zu werden.
Damit setzen sie auf natürliche Lösungen, die über die reine CO2-Bindung hinausgehen und ökologische sowie soziale Herausforderungen auf lokaler Ebene adressieren. Die Wiederherstellung der Wälder unterstützt die Biodiversität, stärkt die Funktionen des Ökosystems und sichert Lebensgrundlagen für lokale Gemeinden in Brasilien. Dies entspricht einem ganzheitlichen Ansatz, der gemäß der Definition von Nature-based Solutions mehrere Vorteile zugleich realisiert. Die ersten Schritte der Partnerschaft zeigen bereits konkrete Erfolge: Über 4,4 Millionen einheimische Setzlinge von 80 unterschiedlichen Baumarten wurden auf 11.000 Hektar ehemaliger Weidelandschaften und degradierten Gebieten gepflanzt.
Diese Wiederaufforstungsmaßnahmen bringen nicht nur den Kohlenstoffspeicher zurück in die Wälder, sondern helfen auch, gefährdete und endemische Arten wieder anzusiedeln sowie die ökologischen Abläufe wie Samenverbreitung und Bestäubung zu revitalisieren. Damit wird die strukturelle und funktionale Vernetzung zwischen verbliebenen Urwaldgebieten auf Landschaftsebene verbessert. Microsofts Senior Director für Kohlenstoffentfernung und Energie, Brian Marrs, betont die Bedeutung vielfältiger Kohlenstoffbindungsansätze, um ambitionierte Klimaziele zu erreichen. Die Partnerschaft mit re.green steht beispielhaft für solche naturbasierten Initiativen, die sowohl ökologische als auch gesellschaftliche Vorteile erbringen, zum Beispiel durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und Förderung lokaler Wirtschaftskreisläufe.
Fokusregionen der Wiederaufforstung liegen in Brasiliens östlichem Amazonasgebiet, besonders im Grenzbereich zwischen Maranhão und Pará. Diese Zone ist bekannt als ein Brennpunkt der Entwaldung und beherbergt eine enorme Biodiversität. Im Atlantischen Regenwald konzentrieren sich die Anstrengungen auf Südbahia im zentralen Biodiversitätskorridor, der durch seine unglaublich hohe Baumartenvielfalt besticht. Ein weiterer Wiederaufforstungsschwerpunkt befindet sich im Vale do Paraíba, der sich über Teile von Rio de Janeiro und Minas Gerais erstreckt. Dieser Korridor verbindet wichtige Bergmassive, die als natürliche Wasserspeicher und als Rückzugsgebiet für vom Aussterben bedrohte Arten dienen.
Die Zusammenarbeit stärkt zudem lokalwirtschaftliche Aktivitäten und sozialen Zusammenhalt in den beteiligten Gemeinden. Bereits heute sind mehr als 230 Arbeitskräfte direkt in Wiederaufforstungs- und Umweltprogrammen beschäftigt. Sie erhalten Schulungen für spezialisierte Tätigkeiten wie die Saatgutgewinnung, die Pflege und Zucht von einheimischen Wildbienen für Honigproduktion (Meliponikultur) sowie Maßnahmen zur Vorbeugung von Waldbränden. Ebenso profitieren 29 lokale Baumschulen (Nutzgärten) von der Zusammenarbeit, die die erforderlichen Pflanzen für die Wiederaufforstung liefern und somit wichtige Wirtschaftsimpulse setzen. Ein besonders gelungenes Beispiel für die Verbindung von Ökologie und sozialer Entwicklung ist die Entre Rios Farm in Maracaçumé, wo regionale Akteure nachhaltig Açaí- und Bacaba-Früchte ernten.
Dieses Verfahren erzeugt nicht nur Einkommen für etwa 300 Familien, sondern sichert auch die Ernährungssicherheit durch eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen. Die zahlreichen positiven Effekte der Partnerschaft mit Microsoft spiegeln sich auch in der Bewertung durch unabhängige Dritte wider, wie die AAe-Klassifizierung durch BeZero Carbon, die die Qualität und Integrität der Kohlenstoffentfernungsprojekte validiert. Die Expansion des Projekts sendet ein starkes Signal für die Reife des Sektors für ökologische Wiederherstellung in Brasilien und unterstreicht re.greens Leitmotiv, wissenschaftlich fundierte großflächige tropische Waldwiederherstellung voranzutreiben. Medienberichterstattung etwa durch renommierte Plattformen wie The Wall Street Journal, The New York Times und The Economist hebt das global zunehmende Interesse an naturbasierten Klimaschutzmaßnahmen hervor.
Insbesondere Brasilien wird als potenzieller Vorreiter im freiwilligen Kohlenstoffmarkt gesehen, der Wiederaufforstung und nachhaltige Landnutzung ökonomisch attraktiv und wissenschaftlich begründet miteinander verbindet. In einem breiteren Kontext setzt die Kooperation von re.green und Microsoft Maßstäbe für private-sector-basierte Umweltinitiativen, die nicht nur zum Klimaschutz beitragen, sondern auch biologische Vielfalt sichern und soziale Gerechtigkeit fördern. Die starke Verzahnung von Technologie, Wissenschaft und lokalem Engagement illustriert die Möglichkeiten und Chancen moderner Umweltschutzstrategien. Dabei zeigt sich, wie Unternehmen mit Innovationsgeist und Verantwortung Beiträge zu einem nachhaltigen Planeten leisten können.