Lineage Inc., ein weltweit führender Anbieter von Kühlhäusern und Logistikdienstleistungen, sah sich im ersten Quartal des Jahres 2025 mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, die durch steigende Tarifunsicherheiten verursacht wurden. Das Unternehmen gab bekannt, dass die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgingen und die Erwartungen der Analysten im Bereich Umsatz nicht ganz erreicht wurden. Gleichzeitig gelang es Lineage jedoch, die Gewinnprognosen zu übertreffen, was auf eine solide operative Effizienz und ein starkes Management zurückzuführen ist. Die globalen Tarifbeschränkungen und Handelsunsicherheiten haben vor allem die Lebensmittelproduktions- und Logistikbranche betroffen.
Laut Aussagen von Lineage CEO Greg Lehmkuhl stellen die Tarife und die damit verbundene Ungewissheit eine erhebliche Hürde für Kunden dar, die im Moment zurückhaltend bei Investitions- und Lagerentscheidungen sind. Die Unsicherheit beeinflusst die gesamte Lieferkette – von der Produktion über den Transport bis hin zur Lagerung – und führt zu einer vorsichtigen Herangehensweise der Akteure. „Unsere Kunden wissen nicht, wie sie zukünftig Bestände aufbauen oder den Warenfluss steuern sollen“, erklärt Lehmkuhl. Diese Zurückhaltung könnte zu kurzfristigen Störungen führen, obwohl das Unternehmen langfristig optimistisch bleibt. Trotz der Herausforderungen erzielte Lineage im ersten Quartal des Jahres Umsätze in Höhe von 1,29 Milliarden US-Dollar.
Das entspricht einem leichten Rückgang gegenüber 1,32 Milliarden US-Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Erwartet wurden sogar 1,34 Milliarden US-Dollar, weshalb die Umsatzzahlen hinter den Prognosen zurückblieben. Interessanterweise übertraf das Unternehmen jedoch mit einem Gewinn von 86 Cent je Aktie die Erwartungen der Analysten, die mit 82 Cent gerechnet hatten. Dies spricht für ein robustes Geschäftsmodell und eine effiziente Kostenkontrolle, die es Lineage ermöglicht, auch unter widrigen Marktbedingungen profitabel zu arbeiten. Die globale Reichweite von Lineage und sein umfangreiches Netzwerk von über 480 Kühlhausanlagen mit insgesamt 3 Milliarden Kubikfuß Kapazität ermöglichen dem Unternehmen eine starke Marktpräsenz in Nordamerika, Europa und im asiatisch-pazifischen Raum.
Neben der Lagerung bietet das Unternehmen auch vielfältige Dienstleistungen wie Frachtvermittlung, Zolldienstleistungen sowie Lkw- und Drayage-Transporte an. Diese breite Palette an Dienstleistungen verschafft Lineage Wettbewerbsvorteile und stärkt die Kundenbindung. Im Rahmen ihrer aktuellen strategischen Wachstumspläne kündigte Lineage eine wichtige Akquisition an. Das Unternehmen wird einen umfangreichen Deal mit Tyson Foods abschließen, einem der größten Lebensmittelproduzenten und -verarbeiter der USA. Das Abkommen sieht den Erwerb von vier bestehenden Kühlhäusern vor, die zusammen etwa 49 Millionen Kubikfuß Lagerkapazität bieten und rund 160.
000 Palettenstellplätze umfassen. Diese Einrichtungen befinden sich strategisch günstig in Pottsville (Pennsylvania), Olathe (Kansas), Rochelle (Illinois) und Tolleson (Arizona). Ein zentraler Aspekt der Transaktion ist, dass Tyson Foods als Hauptmieter in diesen Lagerhäusern verbleiben wird und somit eine langfristige Kundensicherheit für Lineage garantiert. Darüber hinaus wird Lineage nach Abschluss des Deals über 1.000 Mitarbeiter von Tyson integrativ übernehmen.
Diese Erweiterung des Personals unterstützt den reibungslosen Betrieb und die weitere Integration der neuen Standorte. Der Vertrag mit Tyson Foods ist für Lineage von großer Bedeutung, nicht nur aufgrund der Akquisition bestehender Kapazitäten, sondern auch wegen der geplanten Investitionen in den Ausbau moderner und vollautomatisierter Lagerhäuser. Für die Entwicklung von zwei hochmodernen Kühlhäusern plant Lineage Investitionen von rund 740 Millionen US-Dollar. Diese Neubauten sollen weitere 80 Millionen Kubikfuß Lagerraum und fast 260.000 Palettenstellplätze hinzufügen und damit die Kapazität und Effizienz signifikant erhöhen.
Diese Investitionen spiegeln eine strategische Antwort auf die aktuellen Herausforderungen der Lebensmittel- und Logistikbranche wider. Mit dem Ausbau der Infrastruktur und der Automatisierung will Lineage nicht nur seine Wettbewerbsfähigkeit stärken, sondern auch auf mögliche zukünftige Marktveränderungen vorbereitet sein. Vollautomatisierte Lagerhäuser bieten erhebliche Vorteile hinsichtlich Geschwindigkeit, Kosteneffizienz und Bestandsmanagement und sind daher ein zukunftsweisender Schritt. Die Übernahme der Tyson-Standorte sowie die geplanten Neubauten werden nach Angaben von CEO Greg Lehmkuhl voraussichtlich in den nächsten Jahren etwa eine Milliarde US-Dollar Kapitalbindung erfordern. Sobald sich der Betrieb stabilisiert hat, erwarten die Verantwortlichen daraus einen jährlichen Überschuss von über 100 Millionen US-Dollar.
Dies bestätigt, dass der Deal nicht nur das Volumen des Lagernetzwerks von Lineage erweitert, sondern auch langfristig einen substantiellen Beitrag zum Unternehmensergebnis leisten wird. Die Marktreaktion auf die Bekanntgabe des Deals und der Quartalsergebnisse war gemischt. Während die Unsicherheiten bezüglich der Tarifpolitik kurzfristig Druck auf die Aktie ausübten, sorgte die strategische Partnerschaft mit Tyson Foods für positive Impulse und verdeutlicht die Wachstumsambitionen und Innovationskraft von Lineage. Insgesamt steht Lineage vor der Herausforderung, sich in einem volatilen weltweiten Handelsumfeld zu behaupten, das durch geopolitische Spannungen und tariffäre Maßnahmen geprägt ist. Zugleich zeigt das Unternehmen mit seinem zukunftsorientierten Investitionsprogramm, dass es seine Position im Markt festigen und ausbauen möchte.