Grant Cardone, Unternehmer und Immobilienmogul, hat durch seine unkonventionellen Meinungen viel Aufmerksamkeit erregt. Besonders seine beiden umstrittenen Ansichten – dass die meisten Menschen nicht aufs College gehen sollten und dass ein Haus eine schlechte Investition ist – sorgen für hitzige Diskussionen. Diese Aussagen widersprechen vielen traditionellen finanziellen Ratschlägen und werfen Fragen auf, die sowohl junge Erwachsene als auch Investoren beschäftigen. Um die zugrundeliegende Logik und die Daten hinter Cardones Standpunkten besser zu verstehen, lohnt es sich, genauer hinzusehen. Die Kritik an der Hochschulbildung Cardone argumentiert, dass das Hochschulsystem für viele Menschen ineffizient sei.
Insbesondere kritisiert er die lange Studienzeit von vier bis sechs Jahren und die oft erheblichen Kosten, die damit verbunden sind. Neben den Studiengebühren fallen oft auch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und weitere Ausgaben an, die in der Summe schnell in die Hunderttausende Euro gehen können. Hinzu kommt die häufige Aufnahme von Studienkrediten, die eine finanzielle Belastung für viele Absolventen darstellen. Seiner Meinung nach ist es möglich, das gleiche Wissen auch unabhängig und kostenlos zu erlernen – etwa durch Online-Kurse, Autoren, Videos und andere digitale Ressourcen. Ein iPad oder ein Laptop könne heute den Zugang zu umfangreichem Wissen ermöglichen, ohne den traditionellen Bildungsweg zu beschreiten.
Cardone macht jedoch deutlich, dass er den College-Besuch nicht generell ablehnt, sondern nur empfiehlt, dass sich die meisten Menschen diesen Weg nur dann aussuchen sollten, wenn sie an einer Top-Universität studieren und von den damit verbundenen Netzwerkmöglichkeiten und dem Prestige profitieren können. Diese Sichtweise erhält auch durch einige Studien Unterstützung. Laut Daten zur Bildung und deren Rendite starten viele Hochschulabsolventen in den ersten zehn Jahren mit einer negativen Rendite. Die Investitionen in Studium, Lebenshaltungskosten und Kreditzinsen drücken die finanzielle Bilanz zunächst nach unten, und es dauert oft über ein Jahrzehnt, bis sich diese Kosten amortisieren. Dies bedeutet, dass für viele Absolventen erst in späteren Jahren ein finanzieller Vorteil des Bildungsabschlusses eintritt.
Andererseits bleibt der langfristige Wert eines Bachelorabschlusses unbestritten. Graduierte können im Laufe ihres Lebens mit deutlich höheren Einkommensmöglichkeiten rechnen als Menschen mit einem nur schulischen Bildungsabschluss. Besonders in den Fachrichtungen Ingenieurwissenschaften, Finanzen und Informatik sind die Chancen auf überdurchschnittlich hohe Einnahmen besser. Somit ist die Entscheidung zum Studium auch eine Frage der Abwägung von Kosten, Nutzen und persönlicher Zielsetzung. Die Sicht auf den Immobilienkauf Neben der Hochschulbildung übt Cardone auch Kritik am Immobilienkauf, speziell beim Erwerb von Wohneigentum.
Er bezeichnet ein Haus als eine schlechte Investition und widerspricht damit der weitverbreiteten Meinung, dass Immobilienbesitz eine der sichersten Formen der Kapitalanlage ist. Für Cardone liegt das Hauptproblem darin, dass ein Haus kein Einkommen generiert. Im Gegensatz zu Investitionen, die Cashflow erzeugen, wie etwa Mietobjekte oder Unternehmen, verursacht es laufende Kosten ohne direkte Rückflüsse. Diese laufenden Ausgaben umfassen neben der Rückzahlung eventueller Kredite vor allem Grundsteuer, Versicherungen und Instandhaltungsaufwendungen. Selbst nachdem ein Haus vollständig abbezahlt ist, fallen diese Kosten weiterhin an.
Daher betrachtet Cardone ein Eigenheim eher als Kostenfalle, die den Eigentümer finanziell belastet, anstatt ihn zu bereichern. Seine Kritik ist besonders relevant für diejenigen, die Immobilien als reine Wertsteigerung ansehen, ohne dabei die laufenden Belastungen und den fehlenden Cashflow zu berücksichtigen. Diese Sichtweise ist wichtig, da viele Privathaushalte beim Hauskauf oft nur den Kaufpreis und eine mögliche Wertsteigerung vor Augen haben, jedoch die Betriebskosten vernachlässigen. Experten weisen jedoch darauf hin, dass Immobilien als Sachwerte auch einem Inflationsschutz dienen können. Zudem profitieren Eigentümer bei langfristig stabilem Wohnungsmarkt in der Regel von einer Wertsteigerung.
Allerdings ist der Effekt oft moderate und weniger lukrativ als bei gewerblichen oder vermieteten Immobilien, die regelmäßige Einnahmen bieten. Debatte um finanzielle Freiheit und Investitionsstrategien Grant Cardones Ansichten sind tief verwurzelt in seinem übergeordneten Ziel, finanzielle Freiheit und eine Cashflow-Orientierung zu fördern. Er betont, dass Investitionen, die regelmäßige Einkünfte generieren, wie Mietimmobilien, Dividendenaktien oder Unternehmen, langfristig erfolgreicher sind als solche, die keine Einnahmen bringen. Dies steht im Gegensatz zu traditionellen Strategieempfehlungen, die vor allem auf langfristige Wertsteigerung durch Immobilien oder höhere Bildung setzen. Die Diskussion über den Wert von College und Immobilieninvestment spiegelt auch größere gesellschaftliche Trends wider.
Angesichts steigender Studienkosten und wachsender Verschuldung bei Studenten sowie einer zunehmenden Immobilienpreisblase hinterfragen immer mehr junge Menschen traditionelle Pfade. Digitale Bildungsangebote und alternative Investitionsformen gewinnen damit an Bedeutung. Eine gesunde Herangehensweise besteht darin, individuelle Lebensziele, finanzielle Möglichkeiten und Risikoakzeptanz zu berücksichtigen. Nicht jeder Weg passt für alle Menschen gleich gut. Wer beispielsweise ein Studium anstrebt, um bestimmten beruflichen Anforderungen gerecht zu werden, oder wer den sozialen und intellektuellen Austausch einer Universität schätzt, für den kann eine Hochschulausbildung weiterhin sinnvoll sein.
Ebenso kann Eigentum an selbstbewohnten Immobilien für viele eine emotionale Sicherheit und Unabhängigkeit bedeuten. Fazit Grant Cardone wirft mit seinen provokativen Meinungen wichtige Fragen zu Bildung und Immobilien auf. Er fordert dazu auf, traditionelle Denkweisen zu hinterfragen und individuelle Strategien zu entwickeln. Seine Kritik am Hochschulbesuch richtet sich gegen die oft hohen Kosten und die lange Amortisierungszeit, während er gleichzeitig den Wert eines Abschlusses für bestimmte Fachrichtungen anerkennt. Die Ablehnung des Eigenheims als Investition rückt die laufenden Kosten und den fehlenden Cashflow in den Mittelpunkt der Betrachtung.
Seine Perspektiven laden dazu ein, die eigene finanzielle Planung kritisch zu prüfen und den Fokus stärker auf Cashflow-orientierte Investitionen zu legen. Dabei bleibt es wichtig, persönliche Ziele und Lebenssituationen genau abzuwägen, um fundierte und nachhaltige Entscheidungen zu treffen.