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Schwebende Tangwälder: Eine bedrohte Oase im Kampf gegen zunehmende Meereswärme

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Floating kelp forests have limited protection despite intensifying heat threats

Schwebende Tangwälder sind äußerst produktive marine Ökosysteme, die jedoch weltweit nur unzureichend geschützt sind. Angesichts der fortschreitenden Bedrohungen durch marine Hitzewellen wächst die Dringlichkeit, effektive Schutzmaßnahmen zu etablieren und Klimaanpassungsstrategien zu fördern, um diese wertvollen Lebensräume zu erhalten.

Tangwälder zählen zu den produktivsten und ökologisch bedeutsamsten marinen Lebensräumen der Erde. Insbesondere die schwebenden Tangwälder, deren beeindruckende Oberfläche auf dem Meeresgrund sich über riesige Flächen ausbreitet, bieten wichtigen Lebensraum für unzählige Arten und erfüllen essenzielle ökologische Funktionen. Trotz ihrer Bedeutung sind diese Ökosysteme weltweit immer stärker durch den Klimawandel bedroht, insbesondere durch das rasche Anwachsen von Meereswärmephasen, sogenannten marinen Hitzewellen. Doch während die Gefährdung steigt, bleibt der Schutz vieler dieser Tangwälder bis heute unzureichend – eine alarmierende Diskrepanz, die das ökologische Gleichgewicht der Küstenregionen gefährdet und dringenden Handlungsbedarf signalisiert. Tangwälder zeichnen sich durch ihr rasches Wachstum und ihre enorme biomassebildende Fähigkeit aus.

Sie stabilisieren Küstenregionen, schützen vor Erosion, fördern die Biodiversität und unterstützen die Fischereiindustrie. Schwebende Tangarten wie der Riesenkelp (Macrocystis pyrifera) bilden dichte, großflächige Wasseroberflächen, die mit Satellitentechnologie sichtbar gemacht werden können. Diese Sichtbarkeit macht sie einzigartig bei der Überwachung und beim Schutz von Meeresökosystemen. Dennoch konnte bisher nur ein Bruchteil der globalen schwebenden Tangwaldflächen in stärker schützende Meeresschutzgebiete eingebunden werden. Der Klimawandel bringt eine Zunahme von extremer und langanhaltender Meereserwärmung mit sich.

Marine Hitzewellen entwickeln sich rascher und erreichen immer höhere Temperaturen. Diese Hitzephasen setzen Tangwäldern massiv zu, da sie ihre physiologischen Toleranzgrenzen überschreiten. Besonders betroffen sind Regionen, in denen Tangwälder bereits nahe ihrer thermischen Grenzen wachsen. Die Folge sind massive Veränderungen in der Verteilung und Dichte der Tangwälder, teilweise bis hin zu einem vollständigen Verlust ganzer Bestände. Nicht nur gehen dadurch wertvolle Lebensräume verloren, sondern auch die vielfältigen Ökosystemdienstleistungen, die Tangwälder bieten – vom Kohlenstoffspeicher über Küstenschutz bis hin zur Nahrungsquelle.

Zusätzlich zu den durch die Erwärmung ausgelösten Stressfaktoren verstärken weitere menschliche Einflüsse die Gefährdung. Überfischung etwa führt zu einer Entwertung ganzer Nahrungsnetze, die die Balance zwischen Tang und ihren natürlichen Fraßfeinden regulieren. Ein besonders kritisches Beispiel hierfür sind Seeigelpopulationen, die ohne ausreichende Prädatoren explosionsartig wachsen und ganze Tangwälder abweiden können. Verschmutzungen, Nährstoffeinträge und Habitatzerstörung reduzieren die Wiederstandskraft der Tangwälder weiter und erschweren deren Erholung nach hitzebedingten Schäden. Ein wesentlicher Schritt zur Sicherung der Zukunft der schwebenden Tangwälder ist die Ausweitung und Verbesserung von Meeresschutzgebieten (MPAs).

Hochrestriktive Meeresschutzgebiete, in denen Fischfang und andere extraktive Tätigkeiten verboten sind, haben sich als besonders effektiv erwiesen. Sie fördern die Erholung von überfischten Arten, stabilisieren trophische Kaskaden und tragen damit zur Resilienz der Tangökosysteme gegenüber klimatischen Belastungen bei. Insbesondere in Regionen wie Südkalifornien konnten Netzwerke solcher Schutzgebiete positive Auswirkungen hinsichtlich der Erholung der Tangwälder nach marinen Hitzewellen nachgewiesen werden. Trotz dieser Erkenntnisse sind derzeit weltweit weniger als drei Prozent der schwebenden Tangwälder in hochrestriktiven Meeresschutzgebieten geschützt, wenn man Gebiete in entlegenen Inselregionen mit ohnehin geringerer Hitzebelastung ausnimmt. Einige Länder wie Frankreich mit Schutzgebieten auf abgelegenen Inseln erreichen zwar lokal die globalen Schutzstandards, doch das Hauptverbreitungsgebiet dieser Wälder auf kontinentalen Küsten, wie in den Vereinigten Staaten, Kanada oder Chile, weist einen unzureichenden Schutzstatus auf.

Dies ist besonders besorgniserregend, da gerade diese Gebiete einem hohen und zunehmenden Risiko durch marine Hitzewellen ausgesetzt sind. Die Verteilung der Bedrohung durch Meereswärme zeigt dabei weltweit unterschiedliche Muster. In der nördlichen Hemisphäre nimmt die Gefahr mit zunehmender geographischer Breite zu, wobei Gebiete wie die Beringsee und der Golf von Alaska besonders gefährdet sind. Im Gegensatz dazu sind in der südlichen Hemisphäre niedrigere Breiten stärker betroffen. Solche regionalen Unterschiede erschweren den gleichmäßigen Schutz und erfordern gezielte, standortspezifische Strategien.

Neben der Erweiterung von Meeresschutzgebieten ist die Identifikation und Bewahrung von sogenannten Klimarefugien von zentraler Bedeutung. Diese Gebiete zeichnen sich durch geringere Exposition gegenüber extremen Hitzewellen und anderen Klimafolgen aus und können als Zufluchtsorte dienen, in denen Tangwälder langfristig bestehen können. Sie können zudem zur Wiederansiedlung und Erholung benachbarter und stärker gefährdeter Populationen beitragen. An Standorten wie den Fjorden Südchiles oder den Malwinen/Inseln Falkland existieren zwar bedeutende Refugialgebiete mit hohem Schutzstatus, doch andere potenzielle Refugien bleiben ungeschützt. Eine umfassende Überwachung der schwebenden Tangwälder in globalem Maßstab ist erst durch fortschrittliche Satellitenfernerkundung möglich geworden.

Systeme wie Landsat und Sentinel-2 bieten hochauflösende, zeitraumübergreifende Daten zur Kartierung von Tangdeckungen auf der Meeresoberfläche. Diese Technologie ermöglicht nicht nur eine präzise Bestimmung der Verteilung, sondern auch die Bewertung von Veränderungen durch neue Bedrohungen wie marine Hitzewellen. Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten für evidenzbasierte Planung von Schutzmaßnahmen, ebenso wie für das Monitoring der Wirksamkeit bestehender Schutzgebiete. Dennoch ist der Schutz schwebender Tangwälder allein nicht ausreichend, um den Herausforderungen des Klimawandels begegnen zu können. Die Intensität zukünftiger Meereshitzewellen, vor allem unter pessimistischen Emissionsszenarien, könnte die Toleranzgrenzen vieler Tangarten überschreiten und deren Überleben langfristig gefährden.

In solchen Fällen sind ergänzende Maßnahmen notwendig, etwa die Wiederherstellung von Tangwäldern, die Nutzung genetisch widerstandsfähiger Stämme oder das Management weiterer anthropogener Stressoren wie Verschmutzung oder Überfischung. Darüber hinaus ist eine stärkere Einbindung von Tangwäldern in nationale und internationale Umweltpolitiken erforderlich. Bislang werden Tangwälder in internationalen Abkommen und Schutzprogrammen häufig vernachlässigt, obwohl sie einen wesentlichen Beitrag zur globalen Biodiversität, Kohlenstoffbindung und Fischerei liefern. Die ambitionierten Ziele zum Schutz von 30 Prozent der Meere bis 2030 bieten eine wichtige Gelegenheit, Tangwälder explizit in diesen Schutzrahmen zu integrieren und Maßnahmen zu verstärken. Transnationale Kooperationen können dabei helfen, grenzüberschreitende Ökosysteme besser zu schützen und den Schutzgedanken global zu vernetzen.

Dies gilt besonders für gemeinsame ecoregionale Gebiete, in denen sich verschiedene Länder die Verantwortung für den Erhalt der schwebenden Tangwälder teilen. Gemeinsame Strategien zur Klimaresilienz und Schutzgebietsausweisung können die Effektivität deutlich steigern. Der Erhalt schwebender Tangwälder ist nicht nur aus ökologischer Sicht von großer Bedeutung, sondern hat auch weitreichende gesellschaftliche und wirtschaftliche Implikationen. Millionen von Menschen sind auf diese Ökosysteme angewiesen – sei es durch Fischerei, Küstenschutz oder als Quelle für neue nachhaltige Produkte. Der Verlust dieser Lebensräume würde nicht nur die biologischen Grundlagen zerstören, sondern auch die Lebensqualität zahlreicher Küstengemeinschaften erheblich beeinträchtigen.

Abschließend zeigt sich, dass trotz der klaren wissenschaftlichen Evidenz und der fortschreitenden Bedrohungen in puncto Meereserwärmung und anthropogener Belastung der Schutz schwebender Tangwälder weltweit unzureichend bleibt. Eine entscheidende Herausforderung für die Zukunft liegt darin, den globalen Schutz signifikant zu erhöhen, diesen mit wirksamen Klimaanpassungsmaßnahmen zu verknüpfen und die gesellschaftliche Wertschätzung für diese marinen Ökosysteme zu steigern. Intelligente Schutznetzwerke, innovative Technologien zur Überwachung und umfassende politische Maßnahmen können dazu beitragen, die schwebenden Tangwälder als lebendige Oasen unter den Meeresökosystemen zu bewahren – zum Vorteil der Biodiversität und der Menschen gleichermaßen.

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