Die Vienna Insurance Group (VIG) zeigt im ersten Quartal 2025 eine bemerkenswerte finanzielle Performance. Mit einem Vorsteuergewinn von 261,1 Millionen Euro konnte das Unternehmen eine Steigerung von 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielen. Diese positive Entwicklung verdeutlicht nicht nur die stabile Marktposition des österreichischen Versicherers, sondern auch dessen Erfolg in einem herausfordernden und wettbewerbsintensiven Marktumfeld. Ein wesentlicher Treiber dieses Wachstums ist die starke Performance in Polen sowie in den erweiterten zentral- und osteuropäischen Märkten. Länder wie Rumänien, Bulgarien und die Slowakei haben bedeutend zum Ergebnis beigetragen.
Die geografische Diversifikation der VIG zahlt sich somit aus, da sie nicht nur einzelne Märkte bedient, sondern breit aufgestellt ist und auf unterschiedliche Wirtschaftsräume zugreifen kann. Parallel zum Anstieg des Vorsteuergewinns stiegen die Bruttoprämieneinnahmen der Gruppe um 8,3 Prozent auf insgesamt 4,6 Milliarden Euro. Dieses Wachstum ist in allen Geschäftssegmenten zu beobachten, wobei der Bereich der Spezialmärkte mit einem beeindruckenden Wachstum von 25,4 Prozent anführt. Polen verzeichnet einen Zuwachs von 13 Prozent, während die erweiterten CEE-Märkte um 10,3 Prozent zulegten. Dieses breite Wachstum unterstreicht das erfolgreiche Produktangebot der VIG und die Fähigkeit, unterschiedliche Kundensegmente effektiv zu bedienen.
Die Versicherungserträge, die den Umsatz im Kerngeschäft reflektieren, stiegen ebenfalls um 8,1 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro. Dabei sind vor allem die Spezialmärkte hervorzuheben, die mit einem Zuwachs von 38 Prozent deutlich über dem Durchschnitt liegen. Aber auch in Polen (+8,2 Prozent), der Tschechischen Republik (+7,3 Prozent), Österreich (+6 Prozent) und den erweiterten CEE-Märkten (+10,7 Prozent) wurden deutliche Verbesserungen erzielt. Diese Entwicklung zeigt, dass die VIG sowohl organisch wächst als auch ihre Marktanteile festigt. Ein weiteres wichtiges Indiz für die Effizienz des Versicherers ist die Verbesserung der Nettokombinierten Schaden-Kosten-Quote (net combined ratio).
Diese konnte um 0,4 Prozentpunkte auf 92,3 Prozent gesenkt werden. Eine bessere Schaden-Kosten-Quote bedeutet, dass das Unternehmen seine Risiken besser kalkuliert und die Kostenkontrolle effizienter gestaltet. Für einen Versicherer ist eine Quote unter 100 Prozent ein Zeichen für Profitabilität im Kerngeschäft ohne Berücksichtigung von Kapitalerträgen. Die solide Kapitalausstattung wird durch eine Solvabilitätsquote von 271 Prozent bestätigt. Diese Quote liegt deutlich über den regulatorischen Mindestanforderungen und verleiht dem Unternehmen eine starke finanzielle Stabilität.
Eine hohe Solvabilitätsquote ist für Versicherer entscheidend, da sie als Orientierung für die Fähigkeit gilt, zeitgerecht und vollständig den Verpflichtungen gegenüber Kunden nachzukommen, selbst in Krisenzeiten. Die positive Entwicklung im ersten Quartal spiegelt sich auch in der Erwartungshaltung der Unternehmensführung wider. Die Geschäftsleitung bestätigt den Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr 2025 und peilt einen Vorsteuergewinn zwischen 950 Millionen und einer Milliarde Euro an. Diese Prognose belegt das Vertrauen in die nachhaltige Geschäftsentwicklung und das Wachstumspotenzial der Gruppe. VIG kann somit mit einem stabilen Fundament optimistisch auf das Jahr blicken.
CEO Hartwig Löger kommentierte die Ergebnisse mit Stolz und Zuversicht. Er hob hervor, dass die Vienna Insurance Group im ersten Quartal 2025 wichtige Verbesserungen bei den zentralen Kennzahlen erzielen konnte. Das Unternehmen basiert sein weiteres Wachstum auf der starken Kapitalbasis und verfolgt konsequent die ambitionierten Ziele für das laufende Jahr. Die nachhaltige Ertragssteigerung ist für ihn ein klares Zeichen, dass die strategischen Maßnahmen greifen und VIG weiterhin gut positioniert ist. Neben den finanziellen Erfolgen ist auch die strategische Expansion ein wesentlicher Baustein für das Wachstum der Vienna Insurance Group.
So hat der Konzern jüngst ein Angebot zum Erwerb von 80 Prozent der Anteile an Moldasig, einem traditionellen Versicherer, abgegeben. Dieser Schritt unterstreicht das Bestreben, die Präsenz in zentral- und osteuropäischen Märkten weiter auszubauen und Synergien mit etablierten Unternehmen zu nutzen. Die Versicherungsbranche steht vor vielfältigen Herausforderungen. Auf der einen Seite sind steigende Schadensummen durch klimabedingte Risiken und die zunehmende Digitalisierung zu bewältigen, auf der anderen Seite erwarten Kunden moderne und kundenorientierte Produkte sowie eine hohe Servicequalität. Die VIG beweist mit den Quartalsergebnissen, dass sie diesen Anforderungen gerecht wird und ihre Marktposition stärkt.
Innovative Ansätze und digitale Transformationsprozesse spielen dabei eine immer größere Rolle. Die Vienna Insurance Group investiert kontinuierlich in Technologie und Digitalisierung, um Angebote zu optimieren, Abläufe zu verschlanken und die Kundenbindung zu erhöhen. Diese Modernisierung ermöglicht nicht nur Kostenersparnisse, sondern auch eine bessere Marktansprache, insbesondere für jüngere Kundengruppen. Die geografische Diversifikation, kombiniert mit einer Produktvielfalt von Leben-, Sach- und Krankenversicherungen, sorgt für eine ausgewogene Risikostreuung. Diese Strategie hilft auch, konjunkturelle Schwankungen einzelner Märkte abzufedern.
VIG operiert in über 20 Ländern Europas, wobei Zentral- und Osteuropa eine besondere Bedeutung zukommt. Hier profitieren die Umsätze von dynamischen Wirtschaftsentwicklungen und wachsenden Versicherungsmärkten. Im ersten Quartal 2025 zeigt sich, dass vor allem die Spezialmärkte herausragend performen, was auf ein gezieltes Engagement in Nischenprodukte und spezielle Zielgruppen hinweist. Dieser Fokus ermöglicht es VIG, sich vom Wettbewerb zu differenzieren und Margen zu stabilisieren. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Vienna Insurance Group im ersten Quartal 2025 wichtige Wachstumsschritte gemacht hat, die auf soliden Fundamenten aufbauen.