Sony hat offiziell angekündigt, dass das Treueprogramm PlayStation Stars weniger als drei Jahre nach seinem Start eingestellt wird. Das Unternehmen schließt die Anmeldung neuer Mitglieder und beendet die aktiven Kampagnen sowie Belohnungen im Juli 2025 vollständig. Bis November 2026 läuft das Programm noch formal, danach werden alle verbleibenden Punkte gelöscht und die App quasi abgeschaltet. Diese Entwicklung bedeutet ein abruptes Ende für ein vielversprechendes, aber letztlich wenig überzeugendes Konzept, das Sony im Bereich Gaming-Loyalität eingeführt hatte. PlayStation Stars wurde im Kern als eine moderne Alternative zu traditionellen Treueprogrammen konzipiert.
Statt ausschließlich Rabatte oder Prämienpunkte anzubieten, sollten Mitglieder auch digitale Sammlerstücke erhalten, die sie virtuell präsentieren konnten. Dieses Alleinstellungsmerkmal sorgte anfangs für Aufmerksamkeit, ähnelt es doch dem NFT-Trend, der damals aufkam. Jedoch scheiterte die Umsetzung vor allem an der mangelnden Integration in die eigentlichen Konsolen, sprich PlayStation 4 und PlayStation 5. Spieler konnten ihre Aufgaben nicht direkt auf der Konsole abrufen, noch war das Anzeigen der Belohnungen möglich. Das Programm blieb zu sehr in einer separaten App gefangen, die viele Nutzer nicht für relevant oder nutzerfreundlich empfanden.
Trotz der Tatsache, dass PlayStation Stars Käufern bei Einkäufen auf dem PlayStation Store attraktive Rückvergütungen von bis zu 4 Prozent gewährte, blieb die Nutzerbasis überschaubar. Sony selbst bestätigte in der Ankündigung, dass man aus den gesammelten Daten gelernt hat, welche Aktivitäten bei Spielern wirklich Interesse finden, und sich an den sich wandelnden Trends der Branche orientieren will. Offensichtlich hat man eingesehen, dass das bisherige Konzept nicht nachhaltig war und dass PlayStation Stars in dieser Form nicht die gewünschte Bindung an die Marke schaffte. Die Einstellung des Programms wurde von vielen Spielern kritisiert, besonders von denen, die Geld in die digitalen Sammlerstücke investiert hatten. Diese Gegenstände bleiben zwar vorerst auf den virtuellen Regalen der Nutzer sichtbar, doch sobald die App veraltet ist und nicht mehr aktualisiert wird, werden sie vermutlich nicht mehr zugänglich sein.
Für die Investition in diese digitalen Güter bedeutet dies faktisch einen Wertverlust und entzieht beispielsweise auch die Möglichkeit, solche Sammlungen weiter auszubauen oder anderweitig zu nutzen. Auch die vergleichende Betrachtung mit den Treue- und Abonnementprogrammen der Konkurrenz offenbart Schwächen. Xbox Game Pass bietet beispielsweise ein umfassendes Ökosystem mit regelmäßigen Quests, direkten Belohnungen und einer nahtlosen Konsole-Integration. Nintendo wiederum hat mit seinem neuen System der Spielefreigabe und sich stetig verbessernden Nutzererfahrungen punkten können. Im Vergleich wirkt PlayStation Stars unausgereift und zu wenig an die Bedürfnisse der Community angepasst.
Sony steht unter starkem Druck, vor allem im Bereich der Online-Dienste und Community-Features, um mit Konkurrenten wie Microsoft und Nintendo Schritt zu halten. Für viele Nutzer ist das Spielerlebnis auf der Konsole nicht mehr nur auf das reine Zocken reduziert, sondern umfasst soziale Elemente, Belohnungssysteme und einfache Erreichbarkeit von Features. Das versäumte es PlayStation Stars, eine lebendige Nutzerbindung aufzubauen, die über das Belohnungssystem hinausgeht. Die Ankündigung zur Abschaltung zeigt, dass Sony trotz der vorzeitigen Beendigung des Programms die gewonnenen Erkenntnisse weiter auswerten will, um künftige Angebote besser an die Erwartungen der Spieler anzupassen. Die Community hofft auf eine vollständig in die PlayStation-Plattform integrierte Lösung, die sowohl Spaß macht als auch handfeste Vorteile bietet.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass PlayStation Stars ein interessantes, aber letztlich fehlgeschlagenes Experiment war. Der ungenügende Grad der Konsolenintegration, der verwirrende App-Zwang und das minimale Engagement der Spieler führten dazu, dass das Programm kaum angenommen wurde. Sony zieht nun Konsequenzen und beendet das Angebot, um sich auf die Weiterentwicklung von Diensten zu konzentrieren, die echten Mehrwert bieten. Für PlayStation-Fans bedeutet dies, dass sie vorerst auf vergleichbare Treueprogramme verzichten müssen, bis Sony eine neuartige, durchdachte Lösung präsentiert. So bleibt abzuwarten, wie die Zukunft der Loyalitätssysteme auf PlayStation aussehen wird und ob sich Sony wieder an der Spitze hinsichtlich Spielerbindung und Belohnungen positionieren kann.
Die aktuellen Entwicklungen signalisieren jedenfalls, dass Sony bereit ist, seine Strategien zu überdenken und weiterzuentwickeln, um den Erwartungen einer immer anspruchsvolleren Gaming-Community gerecht zu werden.