In einer dynamischen Phase des Kryptomarktes haben zwei der größten institutionellen Bitcoin-Investoren, Strategy und die japanische Firma Metaplanet, binnen zwei Wochen zusammen über 23.000 BTC erworben. Diese beeindruckende Kapitalallokation spiegelt eine starke Überzeugung in den langfristigen Wert von Bitcoin wider, weckt aber auch Diskussionen über Risiken, Marktreaktionen und rechtliche Herausforderungen. Während Metaplanet von seinen Krypto-Engagements profitiert und sich an der Börse nach oben arbeitet, sieht sich Strategy mit einem möglichen Rechtsstreit konfrontiert, der Fragen zu Kommunikation und Risikobewusstsein aufwirft. Strategy, ehemals bekannt als MicroStrategy und geführt von Michael Saylor, ist derzeit der größte öffentlich gehandelte Bitcoin-Investor weltweit.
Zwischen dem 12. und 18. Mai 2025 meldete das Unternehmen den Erwerb von 7.390 zusätzlichen Bitcoins, die zusammen rund 765 Millionen US-Dollar gekostet haben. Die beste Finanzierungsquelle für diesen Kauf war der Verkauf von firmeneigenen Aktien, mit nahezu 1,7 Millionen Anteilen von MSTR sowie weiteren STRK-Aktien im Wert von fast 60 Millionen US-Dollar.
Durch diesen Zukauf verfügt Strategy nun über insgesamt 576.230 BTC, deren Anschaffungskosten auf etwa 40,18 Milliarden US-Dollar beziffert werden. Bei den aktuellen Marktpreisen ergibt sich eine Bewertung von rund 59,09 Milliarden US-Dollar, was dem Unternehmen unerwartete Wertsteigerungen von knapp 19 Milliarden US-Dollar beschert. Allerdings sieht sich Strategy nicht nur bloß positiven wirtschaftlichen Aussichten gegenüber. Am 18.
Mai wurde eine Sammelklage von der Anwaltskanzlei Pomerantz LLP gegen das Unternehmen eingereicht, bevor überhaupt ein Hauptkläger benannt wurde. Die Klage wirft Strategy vor, die Aktionäre über die Chancen und Risiken von Bitcoin in der Firmenkommunikation irreführend informiert zu haben. Insbesondere soll das Unternehmen die Risiken der hohen Volatilität von Bitcoin unterschätzt und die langfristige Rendite zu optimistisch dargestellt haben. Diese Vorwürfe spiegeln die zunehmende Skepsis und Vorsicht wider, die institutionell engagierte Anleger gegenüber Kryptowährungen hegen, insbesondere wenn solche Investitionen einen signifikanten Anteil des Unternehmenswerts ausmachen. Die Klage ist Teil einer größeren Welle rechtlicher Auseinandersetzungen, die das Unternehmen an einem einzigen Tag erfuhr.
Obgleich die Anwälte eine beträchtliche Menge an Klagen eingereicht haben, wird hinterfragt, inwieweit diese Verfahrensflut tatsächlich von einem starken Aktionärsinteresse getragen wird oder ob es sich um eine Strategie der Prozessanwälte handelt, die auf Masse setzen. Trotzdem führt dies zu einer zusätzlichen Unsicherheit in Bezug auf die langfristige Ausrichtung von Strategy und könnte den Aktienkurs vorübergehend belasten. Im Gegensatz dazu präsentiert sich Metaplanet, ein an der Tokioter Börse gelistetes Unternehmen, als aufstrebender Star in der institutionellen Bitcoin-Welt. Innerhalb der gleichen zwei Wochen kaufte die japanische Firma etwa 1.004 BTC für rund 104,6 Millionen US-Dollar.
Insgesamt hält Metaplanet nun 7.800 Bitcoin mit einem Wert von etwa 807 Millionen US-Dollar und ist damit Asiens größter börsennotierter Bitcoin-Investor. Der Plan des Unternehmens sieht vor, bis Ende 2025 die 10.000-BTC-Marke zu erreichen, was gleichzeitig eine strategische Neuausrichtung und das Bekenntnis zum digitalen Gold als Kerninvestment bedeutet. Diese klare Ausrichtung hat sich auch am Aktienmarkt bemerkbar gemacht.
Am Tag der Bekanntgabe war die Aktie von Metaplanet die neuntmeistgehandelte an den japanischen Börsen, mit einem Handelsvolumen von 61,69 Milliarden Yen, das umgerechnet etwa 425 Millionen US-Dollar entspricht. Bemerkenswert ist dabei, dass das Handelsvolumen selbst große japanische Konzerne wie Toyota, SoftBank und Nintendo übertraf. Der CEO von Metaplanet, Simon Gerovich, äußerte sich optimistisch über die positive Marktresonanz und den erheblichen Zufluss von Investoren, die das Wachstumspotenzial des Unternehmens in Verbindung mit dem Bitcoin-Kurs erkennen. Diese unterschiedlichen Entwicklungen bei den beiden Unternehmen zeigen die Spannbreite der institutionellen Bitcoin-Investition: Während Strategy weiterhin mithilfe umfangreicher Finanzierungsrunden durch Aktienverkäufe stets größere Mengen BTC kauft, sind auch Risiken nicht zu unterschätzen. Die Pionierrolle dieses Unternehmens bringt nicht nur finanzielle Chancen, sondern auch regulatorischen und juristischen Gegenwind mit sich.
Die Sammelklage gegen Strategy verdeutlicht die Herausforderungen, die mit einer ausgeprägten Bitcoin-Strategie verbunden sind, besonders wenn sich der Markt volatil verhält. Metaplanets Erfolg wiederum unterstreicht, wie ein Unternehmen durch eine klare und konsequente Bitcoin-Fokussierung seine Marktposition stärken kann. Durch nachhaltige Kapitalinvestitionen und einen überzeugenden Unternehmensfokus gelingt es, sowohl die Bilanz als auch die Aktienperformance zu verbessern. Die Strategie, Bitcoin als Kernanlage zu etablieren, kann daher als vielversprechendes Modell für weitere Firmen dienen, die in den Kryptomarkt einsteigen oder ihre Position dort ausbauen wollen. Die jüngsten Käufe von Strategy und Metaplanet fallen auch in eine Phase, in der der Bitcoin-Preis relativ stabil ist und sich bereits auf einem hohen Niveau bewegt.
Trotz der massiven Käufe größerer Akteure hat der Markt bislang wenig darauf reagiert, was den Experten zufolge mehrere Gründe haben könnte. Zum einen sind die großen Bitcoin-Bestände in der Regel langfristig angelegt und werden nicht kurzfristig verkauft. Zum anderen übt die Marktbreite mit vielen Kleinanlegern, institutionellen Investoren und Fonds eine gleitende Balance aus, die größere Transaktionen absorbieren können, ohne den Kurs stark zu beeinflussen. Langfristig gesehen stärken solche großen Investitionen das Vertrauen in Bitcoin als Wertspeicher und Anlageklasse. Die Tatsache, dass Unternehmen Milliardenbeträge in Bitcoin investieren, signalisiert den Märkten und anderen Investoren die zunehmende Akzeptanz und Reife der Kryptowährung.
Gleichzeitig steigen auch die Anforderungen an Transparenz und Risikomanagement, wie die juristischen Herausforderungen bei Strategy zeigen. Investoren und Aufsichtsbehörden beobachten Unternehmen zunehmend kritisch, vor allem wenn große Mengen institutionellen Kapitals in diese hochvolatilen Assets fließen. Nicht zuletzt werfen die jüngsten Entwicklungen auch Fragen zu den Bewertungsmethoden und Bilanzierung auf. Beide Firmen haben ihre Bitcoin-Bestände im deutlich höheren Wert als die Anschaffungskosten bewertet, was zu erheblichen Buchgewinnen führt. Die Bewertung von Kryptowährungen in den Geschäftsbüchern ist jedoch noch ein relativ junges und kontroverses Thema, das sowohl von Investoren als auch von Regulatoren eng begleitet wird.