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Wie die Familie Trump ein Krypto-Unternehmen übernahm und Hundert Millionen sammelte

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Insight: How the Trump family took over a crypto firm as it raised hundreds of millions

Eine umfassende Analyse über den Einfluss der Familie Trump auf das Krypto-Unternehmen World Liberty, ihre Kontrolle über die Einnahmen und die Auswirkungen auf die DeFi-Branche.

Die Krypto-Industrie steht seit Jahren im Fokus von Investoren, Regulierungsbehörden und der Öffentlichkeit. Doch ein besonderer Akteur erhielt in den letzten Monaten verstärkt Aufmerksamkeit: die Familie Trump. Die Übernahme des Krypto-Unternehmens World Liberty durch die Trumps hat nicht nur finanzielle Massenbewegungen ausgelöst, sondern auch Fragen zu Zentralisierung, Transparenz und ethischem Verhalten aufgeworfen. Diese Analyse beleuchtet den Weg, wie die Familie Trump die Kontrolle über eine Krypto-Firma erlangte, die Hundert Millionen Dollar an Kapital sammelte, und welche Konsequenzen das für die Krypto-Landschaft und ihre Akteure mit sich bringt. World Liberty Financial wurde im Herbst ins Leben gerufen mit dem Ziel, Kryptowährungen zugänglicher zu machen und traditionelle Finanzdienstleistungen mithilfe von Dezentralisierte Finanzsystemen (DeFi) zu revolutionieren.

Der eigentliche Zweck war, Menschen zu ermöglichen, Finanzdienstleistungen ohne Vermittler, wie Banken, in Anspruch zu nehmen. Trotz dieser vielversprechenden Vision hatte World Liberty bis dato noch keine öffentliche Plattform gestartet und arbeitet bisher mit einem kleinen Team. Im Januar 2025 wurde jedoch bekannt, dass das Krypto-Unternehmen innerhalb weniger Monate über 550 Millionen US-Dollar an Einnahmen aus dem Verkauf von sogenannten Governance-Token, die das Kürzel $WLFI tragen, generierte. Diese Token sind allerdings nicht handelbar und gewähren keine Gewinnbeteiligung, sondern ausschließlich Stimmrechte über Änderungen am zugrundeliegenden Projekt. Im Nachhinein wurde offenbart, dass nach Trumps Wahlsieg im November 2024 wesentliche Veränderungen in der Firmenstruktur von World Liberty vorgenommen wurden.

Die Gründer Zak Folkman und Chase Herro traten im Januar zurück; an ihrer Stelle trat eine Holdinggesellschaft, an der die Familie Trump 60 Prozent hält. Diese Änderungen führten dazu, dass die Familie Trump nun Anspruch auf 75 Prozent der Nettoumsätze aus den Token-Verkäufen sowie 60 Prozent der Gewinne aus dem operativen Geschäft von World Liberty hat. Dies entspricht rund 400 Millionen US-Dollar an Gebühren, die der Familie zustehen – ein enormer Anteil bei einem Gesamtvolumen von 550 Millionen US-Dollar. Nach Abzug der Anteile der Gründer verbleibt World Liberty selbst lediglich ein Fünf-Prozent-Anteil der Einnahmen, um ihre Plattform fortzuentwickeln. Diese dominierende Beteiligung der Familie Trump wirft erhebliche Bedenken hinsichtlich der eigentlich dezentralen Natur des Projekts auf.

DeFi steht im Grundsatz für die Idee, Finanzdienstleistungen zu demokratisieren und von zentralisierten Autoritäten unabhängig zu machen. World Liberty hingegen erscheint als stark zentralisierte Unternehmung, die hauptsächlich den Profit einer einzelnen Familie sichert. Mehrere Experten aus der akademischen Welt und Kryptoindustrie kritisierten, dass die Token-Inhaber faktisch wenig bis keinen wirtschaftlichen Nutzen aus ihrer Beteiligung ziehen können. Viele Experten verweisen zudem auf potenzielle Interessenkonflikte, wenn der amtierende US-Präsident maßgeblich an einem Krypto-Unternehmen mitmischen kann. Die Verbindung zwischen der Familie Trump und einer der riskantesten, am wenigsten regulierten Finanzbranchen weltweit sorgt für kontroverse Diskussionen.

Kritiker werfen der Trump-Familie vor, von einer möglichen Deregulierung des Sektors massiv zu profitieren und staatliche Autorität mit privatem Profit zu vermischen. Ein ehemaliger US-Bankenregulator bezeichnete die Situation als problematisch, da der Präsident gleichzeitig auch die Kontrolle über seine eigene Regulierung habe. Die Gefahr von politischer Einflussnahme durch Token-Käufer besteht ebenfalls und könnte zur Nutzung der Plattform als Instrument für Geldwäsche oder Lobbyismus missbraucht werden. Bemerkenswert ist, dass die Mehrheit der Investoren bei World Liberty wohlhabende Käufer sind, die große Summen investieren: Rund 70 Prozent der investierten Gelder stammen von Wallets, die mindestens 100.000 US-Dollar investiert haben, und über 50 Prozent stammen von Investitionen mit einem Volumen von mindestens einer Million Dollar.

Gleichzeitig bleiben viele dieser Investoren anonym, da sie ihre Beteiligungen über verschlüsselte Wallets abwickeln. Einige wenige, deren Identität bekannt wurde, gaben an, dass sie auf Trumps Einfluss und Image setzten, um das Projekt erfolgreich zu sehen. Der Einstieg der Trump-Familie in die Krypto-Branche erfolgte über Verbindungen zu Steve Witkoff, einem bekannten New Yorker Immobilienmogul und langjährigen Freund der Trumps, der als deren Mittelsmann fungierte. Die ursprünglichen Gründer Folkman und Herro wurden durch Witkoff mit Trump und seinen Söhnen vernetzt. Gemeinsam sah man in den DeFi-Lösungen eine Chance, insbesondere angesichts der Schwierigkeiten, die viele Menschen mit traditionellen Kreditvergaben erleben.

Die ersten Monate nach Beginn des Token-Verkaufs verliefen schleppend, bis Ende November 2024 der Hongkonger Krypto-Unternehmer Justin Sun mit einer Investition von 30 Millionen US-Dollar als größter Einzelinvestor einstieg. Sun, der zu diesem Zeitpunkt mit einem US-amerikanischen Rechtsstreit zu tun hatte, steigerte seine Investitionen auf 75 Millionen US-Dollar und agiert seitdem auch als Berater des Projekts. Interessanterweise wurde das Verfahren der US-Börsenaufsicht SEC gegen ihn im Februar 2025 aus öffentlichem Interesse pausiert. Kurz nach dem Wahlsieg wurde ein Großteil der 300 Millionen US-Dollar Tokenverkauf am Tag der Amtseinführung Trumps umgesetzt. Gleichzeitig änderte sich die Firmenstruktur, als Trumps Unternehmen WLF Holdco die Kontrolle über World Liberty Financial Inc.

übernahm. Eric Trump erhielt zudem einen Sitz im Vorstand der Holding. Die genauen vertraglichen Details zwischen den Partnern bleiben jedoch undurchsichtig. Eine Untersuchung von fünf der größten DeFi Lending Plattformen zeigte, dass World Liberty in der Tokenvergabe und Gewinnbeteiligung eine große Ausnahme darstellt. Während andere Projekte Governance-Token oft kostenfrei an Nutzer vergaben oder als Anreiz für die Beteiligung ausgaben, sind die $WLFI Token nicht handelbar und schließen direkten Profit für Token-Inhaber aus.

Darüber hinaus ist es laut World Liberty nicht möglich, durch Abstimmungen zugunsten von Gewinnausschüttungen an die Tokenbesitzer entgegen bestehender Verträge mit Trump oder anderen Investoren zu entscheiden. Trotz der hohen Summen und großen Versprechungen ist die Entwicklung der Plattform noch im Anfangsstadium. Die geplanten Produkte umfassen Funktionen wie einen Kredit- und Leihmarkt und eine persönliche Finanz-App. Außerdem soll ein Stablecoin namens USD1 eingeführt werden, der durch US-Staatsanleihen und andere Vermögenswerte gedeckt werden soll. Kooperationen mit Start-ups wie Ondo Finance, die blockchainbasierte Tokens mit realen Vermögenswerten wie Geldmarktfonds verbinden, sind Teil der Expansionsstrategie.

Technisch befindet sich World Liberty noch im Aufbau. Mitarbeiter aus Rumänien, die zuvor bei anderen gescheiterten Projekten der Gründer tätig waren, arbeiten an der Codebasis. Eine Sicherheitsfirma attestierte dem Projekt im März 2025 noch unvollständige Funktionalität und ausstehende Implementierungen. Parallel baut die Trump-Familie ihre Aktivitäten im Bereich Krypto weiter aus. So wurde Ende März 2025 ein Unternehmen gegründet, an dem Trumps Söhne Eric und Donald Jr.

beteiligt sind, mit dem Ziel, Bitcoin abzubauen. Eric Trump übernimmt dabei die Rolle des Chief Strategy Officer. Die Verbindung der Trump-Familie zu großer Macht, politischem Einfluss und lukrativen Krypto-Geschäften sorgt für anhaltende Debatten über Ethik und Transparenz in dieser jungen Branche. Während die Trumps die Chancen sehen, die Digitalisierung der Finanzwelt zu prägen, rufen solche Entwicklungen auch die Risiken von Interessenkonflikten und politischer Einflussnahme hervor. In einem Bereich, der noch weitgehend unreguliert und volatil ist, bedeutet dies, dass Details sehr genau beobachtet werden müssen, um den fairen und sicheren Umgang für alle Marktteilnehmer zu gewährleisten.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Geschichte der Übernahme von World Liberty durch die Trump-Familie ein Spiegelbild der Herausforderungen der Krypto-Industrie ist. Zwischen dezentralen Idealen und zentralisierter Macht, zwischen großem finanziellem Interesse und mangelnder Transparenz wird deutlich, wie komplex und vielschichtig die Entwicklungen in diesem Sektor sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich World Liberty konkret weiterentwickelt und welche langfristigen Auswirkungen diese enge Verbindung zwischen Politik, Wirtschaft und Krypto auf die Branche haben wird.

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