Ken Griffin, der bekannte CEO des Hedgefonds Citadel und ein einflussreicher Philanthrop, hat kürzlich mit einer bemerkenswerten Initiative für Aufmerksamkeit gesorgt: Er wird seine äußerst seltenen Erstdrucke der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika sowie der Bill of Rights der Öffentlichkeit zugänglich machen. Diese historisch bedeutenden Dokumente sollen im National Constitution Center in Philadelphia ausgestellt werden, damit Bürger landesweit die Gelegenheit erhalten, die Grundpfeiler der amerikanischen Demokratie aus nächster Nähe zu erleben. Die bedeutsamen Erstdrucke datieren auf das Jahr 1787 für die ursprüngliche Verfassung und auf 1789 für die Bill of Rights, jene 17 Zusatzartikel, die durch die erste Ratifikation entscheidende Freiheits- und Bürgerrechte festschrieben. Ken Griffin hatte diese wertvollen Dokumente bereits vor einiger Zeit erworben. Im Jahr 2021 ersteigerte er die erste gedruckte Fassung der US-Verfassung bei Sotheby’s in New York für einen Betrag von 43,2 Millionen US-Dollar.
Der Erwerb einer originalen Ausgabe der Bill of Rights blieb zunächst im Verborgenen, wurde aber nun offiziell bestätigt. Seine Bereitschaft, sowohl die Verfassung als auch die Bill of Rights für eine öffentliche Ausstellung zu leihen, geht mit einer großzügigen Spende von 15 Millionen US-Dollar einher, womit die größte einzelne Fördersumme in der Geschichte des National Constitution Centers bereitgestellt wird. Diese Investition ist kein reiner Akt der Sammlung oder Wertanlage, sondern eine bewusste Entscheidung, der Öffentlichkeit den Zugang zu diesen grundlegenden Dokumenten zu ermöglichen und damit die historische Bedeutung und die zeitlose Relevanz der amerikanischen Verfassung zu betonen. Griffin sieht in der Verfassung ein Symbol des amerikanischen Erfolgs und einen Eckpfeiler für die individuelle Freiheit, Demokratie und den amerikanischen Traum. Anlässlich des bevorstehenden 250.
Geburtstages der Vereinigten Staaten unterstreicht dieser Schritt das Bestreben, das Verständnis und die Wertschätzung für die Gründungsprinzipien des Landes bei allen Generationen zu fördern. Jeffrey Rosen, der CEO des National Constitution Centers, begrüßt diesen Beitrag als „transformative Gelegenheit“, die es dem Museum ermöglicht, eine komplett neue Ausstellung namens „Founding Principles Gallery“ zu eröffnen. Diese wird die Geschichte der amerikanischen Idee von der Revolution über die Verfassungskonvention bis hin zur Ratifizierung und der Bill of Rights erzählen. Zudem wird diese Ausstellung die bislang größte Renovierung des Museums seit dessen Eröffnung im Jahr 2003 darstellen. Das Engagement Griffins fällt in eine Zeit, in der die Verfassung verstärkt als Bezugspunkt für politische und gesellschaftliche Debatten dient.
Alle drei Regierungszweige – Exekutive, Legislative und Judikative – sehen sich mit Fragen zur Verteilung der Kompetenzen und Befugnisse herausgefordert, was die Aktualität und Wichtigkeit der Verfassung betont. Das National Constitution Center, das als unparteiische Plattform für verfassungsrechtliche Diskussionen dient, bemüht sich, einen Raum für den Dialog zwischen Anhängern unterschiedlicher politischer Überzeugungen zu schaffen. Hier soll Debattenfreude gefördert und politischer Polarisation vorgebeugt werden. Die Präsenz von Griffins außergewöhnlicher Sammlung unterstützt diese Mission maßgeblich. Ken Griffin, der als einer der größten republikanischen Megadonoren gilt, hat sich in der Vergangenheit auch kritisch gegenüber populären politischen Persönlichkeiten gezeigt und äußert sich besorgt über die Entwicklung der amerikanischen Marke und des internationalen Ansehens des Landes.
Er bezeichnet die Vereinigten Staaten nicht nur als Nation, sondern als eine Marke und einen Ausdruck von Aspirationen, deren Wert es zu bewahren gilt. Diese Sicht spiegelt sich auch in seiner Philanthropie wider, die sich nicht nur auf historische Dokumente beschränkt, sondern beispielsweise auch das National Medal of Honor Museum unterstützt, das an die tapferen Taten amerikanischer Soldaten erinnert. Über die Bedeutung einer besseren Zugänglichkeit zu den Gründungsdokumenten für junge Generationen wurde ebenfalls gesprochen. Caroline Klibanoff, Geschäftsführerin der Organisation Made By Us, die darauf abzielt, Museen und historische Einrichtungen besser mit unter 30-Jährigen zu vernetzen, hebt hervor, wie wichtig ein authentischer Zugang zu Originalquellen für eine Generation ist, die Fakten und direkte Belege über alles schätzt. Das Jubiläum zum 250-jährigen Bestehen der USA bietet eine ideale Plattform, um eine Verbindung zwischen Geschichte und Zukunft herzustellen und den Medieneinflüssen, die oft Polarisierung verstärken, etwas entgegenzusetzen.
Griffin und sein Team betonen, dass diese Zusammenarbeit mit dem National Constitution Center bereits seit Jahren geplant ist und seiner tiefen Wertschätzung für die amerikanischen Ideale und die Gründerprinzipien entspricht. Julia Quinn, Leiterin der Philanthropie bei Citadel, unterstreicht das außergewöhnliche Bildungsangebot des Centers, das mit Ausstellungen, öffentlichen Programmen und Online-Inhalten das Verständnis für die Verfassung weltweit fördert. Dass öffentliche Staaten, Gesellschaft und Privatpersonen sich gemeinsam für den Erhalt und die Vermittlung der Geschichte einsetzen, zeigt sich exemplarisch in Griffins Initiative. Gerade in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Spaltung und politischer Spannungen erinnert die Verfassung als lebendiges Dokument daran, wie wichtig die Balance von Macht, Freiheit und Rechtstaatlichkeit für das Fortbestehen der Demokratie ist. Neben dem musealen Wert werden die Dokumente auch als Symbol für den American Dream und für das Streben nach individuellen Freiheiten verstanden, das untrennbar mit Freiheit, Gleichheit und der Suche nach Chancen verbunden ist.
Die Ausstellung wird allen Besuchern ermöglichen, die Originale zu sehen und dadurch eine unmittelbare, erlebbare Verbindung zur Geschichte herzustellen. Dieses Erlebnis soll das Bewusstsein für den Wert der Freiheit vertiefen und das Engagement für demokratische Werte fördern. Ken Griffins Initiative lässt sich in einen breiteren Kontext philanthropischer Bemühungen stellen, die sich verstärkt darauf konzentrieren, kulturelles Erbe zu bewahren und zugleich gesellschaftspolitische Bildung zu stärken. Indem er wertvolle historische Güter einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht, trägt er dazu bei, das Verständnis für amerikanische Geschichte und Politik zu stärken – und zwar genau zu einem Zeitpunkt, an dem dieses Wissen für die demokratische Kultur von herausragender Bedeutung ist. Die Ausstellung der Verfassung und der Bill of Rights im National Constitution Center soll Anfang 2025 eröffnet werden und mit umfangreichem Begleitmaterial, Expertenführungen und Bildungsprogrammen ein unvergessliches Erlebnis schaffen.
Besucher aus dem ganzen Land und darüber hinaus werden so die Möglichkeit haben, den Ursprung der amerikanischen Freiheit hautnah zu erleben und ein tieferes Verständnis für die Werte und Prinzipien zu entwickeln, auf denen die Nation aufgebaut ist. Diese Initiative zeigt, wie private Philanthropie und öffentliche Bildungsziele im Zusammenspiel großen gesellschaftlichen Nutzen stiften können. Griffins Engagement wirkt dabei als Vorbild und Impulsgeber für weitere Unterstützer, die sich ebenfalls für die Förderung von Bildung, Demokratie und kulturellem Erbe einsetzen möchten. Die kommenden Jahre, insbesondere das Jubiläumsjahr 2026, werden durch Projekte wie dieses geprägt und bieten eine wertvolle Gelegenheit, die amerikanische Geschichte lebendig zu bewahren und weiterzugeben.