Craig Wright behauptete, er habe Bitcoin erfunden – Anwälte bewiesen das Gegenteil Die Identität von Satoshi Nakamoto, dem pseudonymen Schöpfer von Bitcoin, gehört zu den größten Geheimnissen der globalen Krypto-Industrie. In den letzten Jahren hat sich der australische Informatiker Craig Wright immer wieder ins Rampenlicht gedrängt und behauptet, der wahre Erfinder von Bitcoin zu sein. Doch ein kürzlich gefälltes Urteil eines britischen Gerichts scheint nun endgültig die Vorwürfe gegen ihn zu bestätigen und zu zeigen, dass Wright in mehreren Aspekten gelogen hat. Die Hintergründe der Auseinandersetzung sind vielschichtig. Wright hatte in den letzten Jahren zahlreiche rechtliche Schritte gegen Krypto-Entwickler und Unternehmen eingeleitet, in denen er Millionen von Dollar für angebliche Urheberrechtsverletzungen forderte.
Diese Klagen basierten teilweise auf seiner Behauptung, er sei der Erfinder von Bitcoin und damit der rechtmäßige Besitzer des dazugehörigen geistigen Eigentums. Im Rahmen dieser Auseinandersetzung trat die Crypto Open Patent Alliance (COPA), eine Gruppe, die von namhaften Unternehmen wie Coinbase und Kraken unterstützt wird, gegen ihn auf. Ihr Ziel war es, Wrights Ansprüche auf Satoshis geistiges Eigentum zu entkräften und zu klären, ob er tatsächlich die Rechte an dem berühmten Bitcoin-Whitepaper, das 2008 veröffentlicht wurde, besitzt. Das Urteil des britischen High Court, das im Mai gefällt wurde, war eindeutig. Der Richter, Sir Justice Mellor, kam zu dem Schluss, dass Wright nicht der Schöpfer von Bitcoin ist und beschrieb ihn als jemanden, der „umfangreich und offen gelogen“ hat.
Diese Entscheidung bedeutet, dass die wahre Identität von Satoshi Nakamoto weiterhin ein Rätsel bleibt und die Spekulationen über die Person oder Personen hinter diesem Namen weiter anhalten werden. Eine zentrale Rolle in dieser juristischen Auseinandersetzung spielte das Urheberrecht. Die Anwälte der COPA konzentrierten sich darauf, nachzuweisen, dass Wright keine legitimen Ansprüche auf das Bitcoin-Whitepaper hatte. Phil Sherrell, ein Partner der Londoner Kanzlei Bird & Bird, die die COPA in der Sache vertreten hat, erklärte, dass es im Wesentlichen darum ging, Wrights Behauptungen zu widerlegen. Das Verfahren entwickelte sich schnell zu einem umfassenden Angriff auf die Beweislage, die Wright vorgebracht hatte.
Wrights Strategie, sich als Schöpfer von Bitcoin zu inszenieren, baute auf der Präsentation von angeblichen Beweisen auf, die sich als fruchtbar erwiesen haben, jedoch von den Anwälten der COPA systematisch entlarvt wurden. Eine der zentralen Fragen war die Authentizität von handschriftlichen Notizen, die Wright aus den frühen 2000er Jahren vorgelegt hatte. Die Anwälte der COPA gingen in ihrer Recherche so weit, dass sie den Drucker des Notizbuchs in China aufspürten und entdeckten, dass die Version, die Wright angeblich verwendet hatte, erst Jahre nach den von ihm genannten Daten in Umlauf gebracht wurde. Zusätzlich fanden die Anwälte erhebliche Ungereimtheiten in Dokumenten, die Wright als Beweis anführte, um seine Ansprüche zu untermauern. Experten für Schriftarten wurden als Zeugen geladen und erklärten, dass einige der verwendeten Schriftarten erst viele Jahre nach den angegebenen Erstellungsdaten der Dokumente entwickelt wurden.
Diese Beweislage führte schließlich zu dem klaren Urteil, dass Wright nicht in der Lage war, eine schlüssige Erklärung für die Fälschungen zu liefern, die er vorgelegt hatte. In einem weiteren schockierenden Befund stellte der Richter fest, dass Wright „dem Gericht in umfassender und wiederholter Weise gelogen“ hatte. Das Urteil deckte nicht nur Wrights Lügen auf, sondern offenbarte auch, wie sehr seine Beziehung zur Halbwahrheit auf der Wiederholung öffentlicher Informationen über Satoshi Nakamoto beruhte. Sherrell stellte fest, dass es offensichtlich war, dass „alles, was Wright sagte, auf Informationen basierte, die bereits öffentlich zugänglich waren“. Wright war nicht in der Lage, substanzielle oder originelle Beiträge zu leisten, die ihn als den wahren Schöpfer von Bitcoin ausweisen könnten.
Das Urteil war nicht nur ein erheblicher rechtlicher Sieg für die COPA, sondern auch eine wichtige Botschaft an die Krypto-Community. Es zeigte, dass Ansprüche auf das geistige Eigentum in der Kryptowelt ernst genommen werden und dass die Gerichte bereit sind, gegen Fälschungen und betrügerische Behauptungen vorzugehen. Die Entscheidung wird als Sieg der Gerechtigkeit und des gesunden Menschenverstands angesehen. In den Tagen nach dem Urteil stellte Wright eine formelle Mitteilung auf seiner Website ein, in der er erklärte, nicht Satoshi Nakamoto zu sein und dass er nicht mehr gegen diese falschen Ansprüche vorgehen dürfe. Dies könnte als ein Zeichen gedeutet werden, dass selbst ein selbsternannter „Erfinder“ der Kryptowährung nicht über dem Gesetz steht und die Wahrheit letztendlich ans Licht kommt.