Der Kauf eines Autos stellt für viele Menschen eine bedeutende finanzielle Entscheidung dar. Dabei steht häufig die Frage im Raum, ob es besser ist, ein Fahrzeug zu leasen oder zu finanzieren. Beide Optionen bringen jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich, die sich auf die monatlichen Kosten, den Besitzstatus des Autos und den langfristigen Wert auswirken. Die Entscheidung hängt letztlich von persönlichen Präferenzen, der finanziellen Situation und den individuellen Anforderungen an das Auto ab. Im Folgenden erläutern wir die wichtigsten Aspekte, die Ihnen dabei helfen können, die für Sie passende Wahl zu treffen.
Beginnen wir mit dem Leasing. Leasing bedeutet im Prinzip, ein Auto für einen festgelegten Zeitraum zu mieten. Dabei schließen Sie einen Vertrag ab, der genaue Angaben über die Laufzeit, monatliche Leasingraten und eine Kilometerbegrenzung enthält. Die Leasingraten sind oft niedriger als die monatlichen Raten bei einer Finanzierung, was viele Fahrer anspricht, die Wert auf eine gute Liquidität legen. Wenn der Leasingvertrag endet, geben Sie das Fahrzeug einfach zurück, können es kaufen oder den Vertrag verlängern – ganz nach Ihren Plänen.
Wichtig ist beim Leasing die sogenannte Kilometerbegrenzung. Üblicherweise sind Jahreskilometerleistungen von etwa 10.000 bis 15.000 Kilometern vertraglich vereinbart. Überschreiten Sie diese Grenze, fällt eine zusätzliche Gebühr pro Kilometer an, die sich schnell auf mehrere hundert oder sogar tausend Euro summieren kann, falls Sie viel unterwegs sind.
Auch der Zustand des Autos spielt eine Rolle: Beschädigungen oder Abnutzungen, die über das normale Maß hinausgehen, können Zusatzkosten verursachen. Daher eignet sich Leasing vor allem für Personen, die in der Regel wenig fahren und das Fahrzeug pfleglich behandeln. Der sogenannte Restwert beziehungsweise Restleasingwert ist der vertraglich festgelegte Wert, den das Auto am Ende der Leasingdauer noch haben soll. Dieser Wert beeinflusst die Höhe der Leasingraten. Ein höherer Restwert bedeutet geringere monatliche Kosten.
Allerdings ist die Höhe dieses Restwerts vom Händler vorgegeben und schwer verhandelbar. Der Restwert ist in der Regel eine realistische Schätzung des Fahrzeugwerts nach der Laufzeit basierend auf der üblichen Wertminderung. Neben den finanziellen Aspekten spielt beim Leasing auch der Wunsch nach einem stets aktuellen Fahrzeug eine große Rolle. Wer gern alle paar Jahre auf ein neues Modell umsteigt, profitiert von den regelmäßigen Leasingverträgen. Da das Auto nach Ablauf zurückgegeben wird, müssen sich Leasingnehmer nicht um Wiederverkauf oder Wertverlust kümmern.
Allerdings entsteht durch die dauerhafte Leasingverpflichtung auch immer eine monatliche Ausgabe ohne Eigentumserwerb. Die Leasinggebühren beinhalten oft auch die Pflicht, eine umfassende Versicherung abzuschließen. Meist verlangen Leasinggeber höhere Mindestdeckungssummen für Haftpflicht, Vollkasko und Teilkasko, was die Kosten der Versicherung gegenüber einem finanzierten Fahrzeug erhöhen kann. Zudem ist bei Leasing häufig eine sogenannte GAP-Versicherung empfehlenswert oder sogar vorgeschrieben, die die Differenz zwischen dem aktuellen Fahrzeugwert und der noch ausstehenden Leasingverbindlichkeit absichert. Im Gegensatz dazu steht der klassische Finanzierungskauf mit Darlehen.
Beim Finanzieren nehmen Sie einen Kredit auf, der durch das Fahrzeug besichert wird. Sie zahlen monatliche Raten, die sich aus der Kreditsumme, den Zinsen und etwaigen Gebühren zusammensetzen. Sobald der Kredit vollständig getilgt ist, gehört das Auto Ihnen. Dies bedeutet, dass Sie langfristig Eigentum aufbauen, was insbesondere für Menschen sinnvoll ist, die ihr Fahrzeug über einen längeren Zeitraum nutzen möchten. Die Zinssätze bei einer Autofinanzierung werden maßgeblich durch Ihre Kreditwürdigkeit bestimmt.
Personen mit guter Bonität können häufig bessere Konditionen erhalten, während bei schlechterem Score die Zinsen teurer ausfallen. Trotz der tendenziell höheren monatlichen Kosten im Vergleich zum Leasing profitieren Kreditnehmer von der irgendwann endenden Zahlungsverpflichtung – danach kann das Fahrzeug oft noch mehrere Jahre kostenfrei gefahren werden. Ein weiterer Vorteil der Finanzierung liegt in der fehlenden Kilometerbegrenzung. Wer viel und lange Strecken fährt, vermeidet so hohe Zusatzkosten, da das Auto ihm gehört und er jederzeit so viel fahren kann, wie er möchte. Auch in Bezug auf Nutzungsintensität und Abnutzung ist die Finanzierung flexibler.
Schäden oder Verschleiß führen zwar zu mögliche Reparaturkosten, verursachen jedoch keine Vertragsstrafen wie beim Leasing. Bezüglich der Versicherung müssen Sie während der Laufzeit alle nötigen Policen für Haftpflicht, Voll- und Teilkasko abschließen, da der Kreditgeber ein berechtigtes Interesse am Fahrzeug hat. Nach Abzahlung des Kredits besteht die Möglichkeit, die Vollkaskoversicherung zu reduzieren oder sogar komplett zu kündigen, was die laufenden Kosten senken kann. Allerdings trägt man dann das volle Risiko bei Schäden oder Totalschaden. Die Gesamtkosten sind bei beiden Varianten durchaus vergleichbar, aber die Struktur der Ausgaben unterscheidet sich.
Leasing ist oft günstiger in den monatlichen Belastungen, allerdings bezahlt man dabei permanent, ohne Eigentum aufzubauen. Finanzierung ist langfristig günstiger, wenn man die Nutzung auf mehrere Jahre ausdehnt, da nach Ende der Kreditlaufzeit keine laufenden Kosten für das Fahrzeug mehr anfallen. Entscheidend für die Wahl ist daher auch die Einstellung zum Auto selbst. Leasing ist optimal für Personen, denen es wichtig ist, immer aktuelle Modelle mit neuesten Technologien zu fahren und die sich nicht langfristig binden wollen. Finanzierung hingegen spricht Käufer an, die Wert auf den Besitz legen, ihr Auto länger fahren möchten und sich nicht ständig um neue Verträge kümmern wollen.
Darüber hinaus können steuerliche und berufliche Voraussetzungen eine Rolle spielen. In bestimmten Berufen lassen sich Leasingraten als Betriebsausgaben leichter absetzen. Für Selbstständige und Unternehmer ist Leasing daher oft attraktiver, wobei die genauen Regeln hier von Land zu Land variieren. Auch die Flexibilität spielt eine Rolle. Leasingverträge sind meist mit festen Laufzeiten von zwei bis vier Jahren verbunden.
Ein vorzeitiges Beenden des Vertrages kann teuer sein oder mit Vertragsstrafen verbunden sein. Bei einer Finanzierung ist man meist freier, das Auto auch vorzeitig zu verkaufen oder umzuschulden. Wer vor allem auf niedrige monatliche Belastungen setzt, sollte Leasing in Betracht ziehen. Gleichzeitig ist es wichtig, die Gesamtkosten über die Laufzeit hinweg zu betrachten und nicht nur die aktuelle Rate. Die zu erwartenden Zusatzkosten durch Fahrleistung, Schäden und Versicherungen müssen mit eingerechnet werden.