Interviews mit Branchenführern

Sind wir die Sexroboter? Technologie und das fragile Gleichgewicht der Zustimmung

Interviews mit Branchenführern
Are we the sexbots? Tech vs. consent

Eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den ethischen Herausforderungen moderner Technologien, künstlicher Intelligenz und dem Thema Einwilligung in einer Welt, in der die Grenzen zwischen Mensch und Maschine zunehmend verschwimmen.

In einer Welt, in der Technologie unser tägliches Leben immer stärker durchdringt, stellt sich zunehmend eine provokante Frage: Sind wir irgendwann nur noch die Sexroboter einer neuen Ära? Die Debatte um Technologie, künstliche Intelligenz und consent – die Einwilligung – ist heute relevanter denn je. In diesem Kontext wird ein Blick auf populäre Kultur und kinematografische Visionen, wie etwa die Filme „Westworld“ und „Futureworld“, besonders aufschlussreich. Nicht nur werfen sie Fragen zur Beziehung zwischen Mensch und Maschine auf, sie schaffen zugleich ein Licht, das auf gesellschaftliche und ethische Missstände unserer Gegenwart fällt. Die düstere Vorstellung einer Realität, in der reale Menschen durch programmierte, gefühllose Roboter ersetzt werden, um die unangenehmen Fragen von Moral, Zustimmung und Konsequenzen zu umgehen, wirkt heute weniger wie Science-Fiction und mehr wie eine Warnung für die Zukunft. „Westworld“ und „Futureworld“ dienen als eindrückliche Beispiele für diese Problematik.

Diese Filme zeigen Vergnügungsparks, in denen Besucher in verschiedene Fantasiewelten eintauchen können, in denen alle menschlichen Hemmungen außer Kraft gesetzt sind. Die Attraktion? Robotermenschen als unbezahlbare Symptome eines Systems, das Verstöße gegen gesellschaftliche Normen erlaubt, solange diese gegen „nicht echte“ Wesen gerichtet sind. Wie leichtfertig hier über Grenzen von Zustimmung hinweggegangen wird, spiegelt einen gefährlichen gesellschaftlichen Trend wider: die Annahme, dass bestimmte Akte „kein Problem“ sind, wenn sie keine realen Menschen betreffen. Die technologische Verheißung ist verführerisch: Ein Umfeld, in dem Antisoziale Impulse ohne Konsequenzen ausgelebt werden können. Sowohl Gewalt als auch sexuelle Handlungen sind in diesem Kontext spielerisches Austoben, das nur die synthetischen Roboter trifft – und da diese keine Gefühle haben, sollen auch keine ethischen Grenzen gelten.

Doch genau hier liegt das Problem: Der grundlegende Konsens von Zustimmung wird außer Kraft gesetzt, wenn der Gegenüber nicht als vollwertiges Bewusstseinswesen mit eigenen Rechten und Gefühlen anerkannt wird. Dies führt unweigerlich zu einer Frage, die weit über Science-Fiction hinausgeht: Was bedeutet Zustimmung in einer unpersönlichen Welt der Automatisierung und künstlichen Intelligenz? Tatsächlich lässt sich beobachten, dass viele der heute führenden Tech-Entscheider ihr eigenes Zukunftsbild stark von solch düsteren Fantasien geprägt sehen. Sie umarmen Technologien, die darauf abzielen, menschliches Mitwirken zu minimieren – von Roboterassistenten über KI-gesteuerte Servicekräfte bis hin zu generativen Algorithmen, die ohne Rücksicht auf die Kreativen Inhalte produzieren und verteilen. Indem echte Menschen und ihre berechtigten Ansprüche durch programmierte Maschinen ersetzt werden, entsteht das Risiko einer schleichenden Entmenschlichung. Betriebe und Plattformen, die so gestaltet sind, dass der Faktor „zustimmender Mensch“ möglichst vermieden wird, fördern eine Kultur, in der Einwilligung zur leeren Phrase verkommt.

Dies führt uns zu einer zentralen Thematik: Consent oder Zustimmung ist nicht per se gegeben. Sie muss eingeholt, gewahrt und respektiert werden. In einer Welt, in der „Roboter“ oder KI-Systeme menschliche Rollen übernehmen, scheint der Gedanke verführerisch, man könne Menschlichkeit ausklammern, etwa um bequem auf künstlerische Inhalte zuzugreifen, ohne angemessen zu bezahlen, oder um Dienstleistungen ohne faire Entlohnung zu erwarten. Doch genau dieser Schritt bedeutet eine Verrohung sozialer Beziehungen und eine Missachtung der menschlichen Würde. Die Problematik geht jedoch noch tiefer.

In den gezeigten Fantasieparks à la Delos, die in den Filmen ein futuristisches Freizeitparadies darstellen, manifestiert sich eine gefährliche Dynamik von Macht und Besitzansprüchen. Die Roboter sind dabei nicht nur Arbeitskräfte, sondern zugleich Sklaven, deren Hauptfunktion darin besteht, keine Rechte zu besitzen und dem menschlichen „Master“ zu dienen. Diese Parallele zu historischen Machtstrukturen – etwa koloniale Plantagenbesitzer oder Leibeigene – ist mehr als alarmierend. Sie verweist auf eine fragile ethische Basis, die von der Technologie auf gefährliche Weise reproduziert wird. Ähnlich wie in diesen fiktiven Welten sehen wir in unserer realen, zunehmend digitalisierten Gesellschaft Transformationsprozesse, die demokratische Werte und ethische Grundsätze auf die Probe stellen.

Künstliche Intelligenz wird nicht nur als technisches Werkzeug verstanden, sondern auch als Mittel zur Umgehung zwischenmenschlicher Verantwortung. Insbesondere betriebliche und kreative Branchen erfahren eine Verschiebung: Wo früher menschliche Arbeit durch tarifliche Abmachungen und soziale Regeln geschützt war, bieten sich heute vermeintliche Alternativen, bei denen diese Regeln durch technologische Lösungen umgangen werden. In der Folge stehen viele Kreative und Arbeitnehmende vor einer unsichtbaren Mauer aus „automatisierten“ Akteuren, an der ihre Ansprüche auf faire Behandlung und Teilhabe immer wieder scheitern. Ein besonders drängender Aspekt ist das Konzept der „vorausgesetzten Zustimmung“. In der digitalen Welt werden Daten, Inhalte und kreative Leistungen häufig genutzt, ohne dass eine explizite Erlaubnis dafür vorliegt oder direkte Vergütung erfolgt.

Dieses ständige, fast schon gewohnheitsmäßige Übergehen von Einwilligung nicht nur innerbetrieblicher, sondern auch gesellschaftlicher Ebene, fördert ein Klima der Entfremdung. Die Folge ist ein Auseinanderdriften zwischen den eigentlichen Schöpfern von Wert und jenen, die von den technologischen Systemen profitieren. Es entsteht ein Ungleichgewicht, das den Zusammenhalt der Gesellschaft gefährdet. Gleichzeitig bringt die neue Realität eine erneute Debatte um die Frage der menschlichen Identität mit sich. Wenn in Zukunft KI-Systeme und Roboter nicht nur Aufgaben übernehmen, sondern auch emotionale, sozial-interaktive oder gar sexuelle Rollen ausfüllen, wie definieren wir dann als Gesellschaft noch, was menschlich ist? Was sind die Konsequenzen, wenn menschliche Beziehungen durch programmierte Compliance ersetzt werden? Wie verändert sich unser Verständnis von Einwilligung, wenn diese von einer Maschine „simuliert“ statt wirklich gegeben wird? Die allgegenwärtige Verführung, jegliche Reibung mit anderen echten Menschen zu vermeiden, hat einen Preis.

Es ist eine Gesellschaft, die zunehmend Methoden bevorzugt, die den Dialog und das Verhandeln von Grenzen eliminieren – und stattdessen auf vorprogrammierter Zustimmung beruhen. Dies widerspricht grundlegend dem, was menschliche Interaktion lebendig und ethisch macht: das Respektieren und Abwägen von Grenzen, das Aushandeln von Beziehungen auf Augenhöhe. Die Herausforderung liegt darin, Technologie nicht als einen Freibrief zu verstehen, der es erlaubt, menschliche Werte auszublenden. Vielmehr muss eine neue Ethik für das digitale Zeitalter entwickelt werden, die sowohl den Schutz von individuellen Rechten als auch die Verantwortlichkeit der Entwickler und Nutzer in den Mittelpunkt stellt. Es braucht klare Regeln und gesellschaftliche Übereinkünfte, die verhindern, dass Menschen als „Roboter“ entmenschlicht und zugleich ihre echte Zustimmung ersetzt wird.

Nur so kann verhindert werden, dass die technologische Entwicklung zum Motor sozialer Entfremdung und moralischen Verfalls wird. Zugleich lädt die Thematik dazu ein, neu über Kreativität, Arbeit und zwischenmenschliches Miteinander nachzudenken. Der Diskurs sollte nicht in Untergangsszenarien verharren, sondern nach Wegen suchen, wie Technologie zu einer echten Bereicherung für alle Menschen werden kann, ohne dass sie Grundpfeiler wie Zustimmung und Respekt mit Füßen tritt. Interessanterweise liegt die Lösung nicht in technologischem Verzicht, sondern im bewussten Einsatz. Technologie kann vielmehr als Werkzeug dienen, um Menschen zu stärken und ihre Stimmen hörbar zu machen – auch gegenüber mächtigen Corporates und Plattformen.

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