Am 8. April 2025 unterzeichnete der ehemalige Präsident Donald Trump eine Reihe von Präsidialverfügungen, die auf eine Revitalisierung der Kohleindustrie in den Vereinigten Staaten abzielen. Diese Maßnahmen sind Teil seiner umfassenderen Energiewende, mit der er die sogenannte "amerikanische Energiedominanz" wiederherstellen möchte. Die neuen Verfügungen stellen einen klaren Richtungswechsel gegenüber den vorherigen politischen Initiativen dar, insbesondere im Kontrast zu den Bemühungen der Biden-Administration, den Fokus verstärkt auf erneuerbare Energien und die Reduzierung von Kohlenstoffemissionen zu legen. Im Kern spiegeln diese Maßnahmen Trumps Engagement wider, die fossilen Brennstoffe als Grundpfeiler der amerikanischen Energiepolitik zu erhalten und auszubauen.
Die Bedeutung der Kohleindustrie wird dabei vehement betont: Trump verwies darauf, dass der Wert der in den USA ungenutzten Kohlevorkommen hundertfach höher sei als der Wert allen Goldes im Fort Knox. Mit dieser Metapher unterstreicht er das wirtschaftliche Potenzial, das er durch die Deregulierung und Förderung der Kohleindustrie freisetzen möchte. Die verabschiedeten Präsidialverfügungen zielen darauf ab, behördliche Hürden und „unnötige“ Regulierungen abzubauen, die der Kohleindustrie bislang im Weg standen. Unter anderem sollen alle Bundesbehörden angewiesen werden, diskriminierende Regelungen gegenüber der Kohle zu beenden. Die Schaffung neuer Kohleprojekte auf Bundesland ist nun einfacher und schneller möglich, begleitet von beschleunigten Fördermitteln speziell für Kohleindustrievorhaben.
Ein wesentlicher Punkt ist die Aussetzung der von der Biden-Regierung festgelegten Maßnahmen zur Schließung bestimmter Kohlekraftwerke. Anstatt Kraftwerke zu reduzieren oder stillzulegen, will Trump die existierenden Anlangen stärken und erhalten. Dabei steht die Sicherung der Netzstabilität und die Gewährleistung einer kontinuierlichen Energieversorgung im Fokus. Gerade neue technologische Entwicklungen wie künstliche Intelligenz, Krypto-Mining und datenintensive digitale Dienstleistungen erfordern eine kontinuierliche und zuverlässige Stromversorgung, die gerade mit erneuerbaren Energien allein aktuell schwer zu gewährleisten ist. Die Regierung betont deshalb die Notwendigkeit, traditionelle Energiequellen wie Kohle weiterhin in das Energiemix einzubinden.
Die Präsidialverfügungen schreiben außerdem vor, dass das Justizministerium gegen bundesstaatliche sowie lokale Regelungen vorgehen soll, die als verfassungswidrig eingestuft werden und die Kohleindustrie benachteiligen. Trumps Politik setzt hier klar auf eine aggressive Durchsetzung der Interessen der fossilen Brennstoffbranche. Die wirtschaftlichen Argumente für die Kohleindustrie bleiben dabei zentral. Trotz des fortlaufenden Rückgangs der Bedeutung der Kohle als Energiequelle – von etwa 50 Prozent des US-Strommixes im Jahr 2000 auf unter 20 Prozent im Jahr 2025 – sieht die Trump-Administration das Potential, diese Entwicklung umzukehren. Die beeindruckenden Schiefergasvorkommen und die Preisreduktion bei erneuerbaren Energien haben die Kohleproduktion in den letzten Jahrzehnten stark unter Druck gesetzt.
Zudem setzten Umweltauflagen und Maßnahmen gegen CO2-Emissionen der Branche schwer zu. Die nun ergriffenen Maßnahmen zielen darauf ab, diesen Trend aufzuhalten und die Kohleindustrie wieder profitabler und wettbewerbsfähiger zu machen. Unterstützer der Kohleindustrie argumentieren, dass Kohle ein unverzichtbarer Bestandteil der US-amerikanischen Energieversorgung bleibe und damit auch für Sicherheitsaspekte von hoher Relevanz sei. Vor allem in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten sei die Reduzierung der Abhängigkeit von ausländischen Rohstoffen ein entscheidender Faktor. Im Gegensatz dazu mahnen Umweltorganisationen und Klimaschützer eine nachhaltige und konsequente Abkehr von fossilen Brennstoffen an.
Diese fordern ein baldiges Auslaufen der Kohleenergie, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen und die globale Erwärmung zu begrenzen. Weiterhin investieren viele Investoren zunehmend in erneuerbare Technologien und setzen auf die Zukunft der grünen Energien als nachhaltige Lösung. Die neuen Präsidialverfügungen enthalten auch finanzielle Komponenten: Milliarden US-Dollar werden bereitgestellt, um die nächste Generation von Kohletechnologien zu fördern. Zudem erhalten 47 Unternehmen mit insgesamt 66 Kohlekraftwerken direkte finanzielle Hilfe. Diese Maßnahmen sollen die Wettbewerbsfähigkeit der Kohlekraftwerke verbessern und die Branche zukunftsfähig machen.
Die Entscheidung der Trump-Administration wird landesweit unterschiedlich bewertet. Während einige Bundesstaaten und Regionen mit traditioneller Kohleförderung die neuen Maßnahmen begrüßen, weil sie vorhandene Arbeitsplätze sichern und wirtschaftliche Impulse setzen, äußern andere Akteure aus dem Umweltsektor und progressiven politischen Kreisen massive Kritik. Sie sehen die Plattform der Präsidialverfügungen als Rückschritt auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Energiepolitik. Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Neuausrichtung der US-Energiepolitik unter Trump eine dynamische Debatte um die Balance zwischen wirtschaftlichen Interessen, Energieunabhängigkeit und Umweltschutz auslöst. Die Herausforderungen im Bereich der Stromversorgung durch neue technologische Anforderungen führen dazu, dass die Rolle der Kohle neu bewertet wird.
Verzögerungen in der Energiewende können aufgrund von politischen Entscheidungen sowohl kurzfristige wirtschaftliche Vorteile bringen als auch langfristige ökologische Risiken beinhalten. Zukunftsweisend bleibt die Frage, wie die US-Energiepolitik eine nachhaltige und gleichzeitig zuverlässige Stromversorgung gewährleisten kann. Die Präsidialverfügungen von Donald Trump zeigen, wie stark politische Rahmenbedingungen die Entwicklung der Energielandschaft beeinflussen können. Die Förderung der Kohleindustrie wird die US-amerikanische Energiestrategie in den kommenden Jahren prägen, wobei sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Faktoren gegeneinander abgewogen werden müssen. Die kommenden Entwicklungen bei Technologie, Marktpreisen und der politischen Landschaft werden entscheidend für die weitere Rolle der Kohleenergie in den USA sein.
Bis dahin bleibt die Debatte um die Balance zwischen Energieunabhängigkeit und Umweltschutz ein Schlüsselfaktor für die Energiezukunft.