In der kanadischen Stadt Vancouver ereignete sich eine tragische Katastrophe, die die lokale Gemeinschaft und das ganze Land tief erschüttert hat. Ein schwarzer SUV raste am Samstagabend, dem 26. April 2025, in eine dicht gedrängte Menschenmenge auf dem Lapu-Lapu Day Block Party, einem Straßenfestival, das die Kultur der philippinischen Gemeinschaft feiert. Elf Menschen verloren bei dem Vorfall ihr Leben, und mehr als zwanzig weitere wurden verletzt, einige davon schwer. Der mutmaßliche Fahrer, ein 30-jähriger Mann, befindet sich mittlerweile in Polizeigewahrsam und sieht sich achtfachen Mordanklagen gegenüber.
Die Stadt, die Polizei und zahlreiche politische Persönlichkeiten zeigten sich tief erschüttert über das Ereignis, das als „der dunkelste Tag in der Geschichte Vancouvers“ bezeichnet wurde. Das Festival, das traditionell die Bedeutung des philippinischen Erbes und die Gemeinschaftsstärke zelebriert, zog am vergangenen Samstag mehr als 100.000 Besucher an. Die Veranstaltung, die zu Ehren von Lapu-Lapu, einem historischen indigenen Kämpfer gegen die spanische Kolonialisierung im 16. Jahrhundert, benannt ist, bot eine lebendige Mischung aus kulturellen Darbietungen, Musik und Gemeinschaftsaktivitäten.
Unter den Highlights war der Auftritt des philippinisch-amerikanischen Rappers Apl.de.ap von den Black Eyed Peas. Gegen 20 Uhr Ortszeit, als das Festival auf den Höhepunkt zusteuerte und viele Teilnehmer sich bereits auf den Heimweg vorbereiteten, gelangte der schwarze SUV in den abgesperrten Veranstaltungsbereich nahe der Kreuzung Fraser Street und East 43rd Avenue und fuhr mit hoher Geschwindigkeit in die Menschenmenge. Augenzeugen berichten von einem Horror-Szenario.
Der Journalist Kris Pangilinan, der das Festival besucht hatte, schilderte die Situation als „wie in einer Kriegsszene“, nach dem plötzlichen und unerwarteten Angriff. Die Menschen hätten geschrien, sind gerannt oder lagen verletzt am Boden. Andere Augenzeugen berichteten von einem lauten Motorengeräusch unmittelbar vor dem Vorfall und von Helfern, die sofort zur Stelle waren, um Verletzte zu versorgen. Einige der Festivalbesucher hielten den Täter bis zum Eintreffen der Polizei fest. Die Polizei unter Führung des interimistischen Polizeichefs Steve Rai versorgte die Öffentlichkeit schnell mit Informationen, wobei betont wurde, dass bislang keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund vorliegen.
Das Motiv des Verdächtigen bleibt unklar, allerdings ist bekannt, dass dieser in der Vergangenheit wiederholt mit der Polizei sowie mit psychischen Gesundheitsdiensten in Kontakt stand. Die Ermittlungen dauern an und konzentrieren sich auf die genaue Rekonstruktion der Ereignisse sowie auf mögliche weitere Hintergründe. Die Behörden haben jedoch bisher ausgeschlossen, dass es sich um einen gezielten Angriff auf die philippinische Gemeinschaft handelte. Die Reaktionen auf diese Tragödie sind vielfältig und von konsequenter Solidarität geprägt. Bewohner und Gemeindeleiter der philippinischen und der weiteren Vancouverer Bevölkerunginnen und Bevölkerung sind tief erschüttert.
Die Organisation Filipino B.C. veröffentlichte eine mitfühlende Erklärung, in der sie die Betroffenen auffordert, Hilfe und Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Zugleich wurde eine emotionale Welle der Hilfsbereitschaft sichtbar, die von Spendenaufrufen bis hin zu psychologischer Unterstützung reicht, um den Opfern, ihren Familien und allen Zeugen zu helfen, das Erlebte zu verarbeiten. Politische Vertreter beider kanadischer Hauptparteien sowie lokale Führungspersönlichkeiten bekundeten ihre Trauer und solidarisierten sich mit der Gemeinschaft.
Der Premierminister Mark Carney bezeichnete die Tat als „sinnlos“ und „erschütternd“ und versprach staatliche Unterstützung. NDP-Chef Jagmeet Singh, der das Festival kurz vor dem Vorfall besucht hatte, drückte sein tiefes Mitgefühl aus und stellte den Opfern und deren Familien seine Anteilnahme zur Verfügung. Auch konservative Politiker, die Bürgermeister von Vancouver Ken Sim und Premierminister David Eby äußerten sich mit Anteilnahme und kündigten verstärkte Sicherheitsmaßnahmen bei öffentlichen Veranstaltungen an. Der Vorfall hat in Kanada und internationalen Medien großes Echo gefunden. Auch königliche Vertreter aus Großbritannien sowie der philippinische Präsident Ferdinand Marcos Jr.
übermittelten Kondolenzbotschaften. Die weltweite Aufmerksamkeit unterstreicht die Wichtigkeit von sicherem und friedlichem Miteinander in multikulturellen Gesellschaften nach solchen Angriffen. Trotz des tragischen Ereignisses wurde der geplante Vancouver Sun Run am Sonntag mit großer Beachtung durchgeführt. Die Organisatoren betonten die Bedeutung von Zusammenhalt und das Leben in der Gemeinschaft als Teil des Genesungsprozesses. Die Polizei war mit verstärkten Sicherheitsmaßnahmen präsent, um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten.
Dies ist nicht das erste Mal, dass Kanada von einem solchen Fahrzeugangriff erschüttert wurde. Rückblicke auf frühere Ereignisse dieser Art, etwa der tödliche Angriff mit einem Lieferwagen in Toronto 2018, zeigen einerseits die Notwendigkeit verbesserter Sicherheitskonzepte bei öffentlichen Events. Andererseits wird auch erkannt, dass eine ganzheitliche Herangehensweise an psychische Gesundheit und soziale Integration von Menschen, die in Krisensituationen stehen, unabdingbar ist, um ähnliche Tragödien in Zukunft zu verhindern. Vancouver steht vor einer langen Phase der Aufarbeitung, bei der die Gemeinschaft – insbesondere die philippinische Diaspora – Unterstützung benötigt, um den Schmerz zu verarbeiten und gestärkt aus diesem Trauma hervorzugehen. Die Geschichte dieses Festivals, das auf dem Geist von Bayanihan beruht – kollektives Arbeiten und gegenseitige Hilfe – soll trotz allem weiterleben und als Mahnmal dienen, wie wichtig Frieden, Respekt und das sichere Zusammenleben sind.
Abschließend bleibt die Hoffnung, dass aus der Tragödie von Vancouver Lehren gezogen werden, die Präventionsmaßnahmen verbessert und der Zusammenhalt in der Stadt und darüber hinaus gestärkt werden. Die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer, Notfallkräfte und Behörden, die in der Nacht und den folgenden Tagen unermüdlich gearbeitet haben, zeugen vom menschlichen Mitgefühl und der Widerstandskraft der Gesellschaft – auch in dunkelsten Stunden. Während Vancouver trauert, wächst zugleich der Wille, sich gemeinsam einer besseren und sichereren Zukunft zu widmen.