Im Jahr 2017 unterzeichnete der damalige Präsident Donald Trump eine Reihe von exekutiven Anordnungen, die erhebliche Auswirkungen auf die militärischen Richtlinien der Vereinigten Staaten hatten, insbesondere in Bezug auf transsexuelle Soldaten. Diese Anordnungen stellten nicht nur die bestehenden Richtlinien zur Integration von LGBTQ+-Personen im Militär in Frage, sondern setzten auch den Anfang eines umstrittenen Verbots in Gang, das die Rechte und die Sicherheit von transsexuellen Militärangehörigen erschütterte. Der Hintergrund dieser Entscheidungen reicht bis zu Trumps Wahlkampf im Jahr 2016 zurück, in dem er sich oft gegen eine offene Militärdienstpflicht für transsexuelle Personen äußerte. Er beschrieb die Entscheidung von Barack Obama, transsexuelle Personen im Militär zu akzeptieren, als einen "Fehler" und versprach, diese Politik rückgängig zu machen, sobald er im Amt wäre. Am 26.
Juli 2017 twitterte Trump: "Die Vereinigten Staaten werden nicht länger transsexuelle Personen in unserem Militär akzeptieren." Die politischen und gesellschaftlichen Reaktionen auf diese Ankündigung waren heftig. Viele Unterstützer der LGBTQ+-Rechte, ehemalige Militärs und Menschenrechtsorganisationen wie die ACLU (American Civil Liberties Union) und Human Rights Campaign waren schockiert und verurteilten die Anordnung als diskriminierend und schädlich. Sie argumentierten, dass das Verbot das Militär von talentierten, engagierten und fähigen Individuen ausschließt, die bereit sind, für ihr Land zu kämpfen, und dass es einen Rückschritt in den Bemühungen um Gleichheit und Inklusion darstellt. Die Anordnungen beinhalteten eine Reihe von Maßnahmen, die eine Rückkehr zu den Richtlinien der Vor-Obama-Administration beinhalteten.
Institutsunabhängige Berater kamen zu dem Schluss, dass die Aussetzung transsexueller Soldaten nicht nur moralisch fragwürdig war, sondern auch die militärische Einsatzbereitschaft und die Teamdynamik negativ beeinflussen könnte. Trotz der Widerstände ging die Trump-Administration weiter und stellte eine neue Richtlinie auf, die transsexuellen Soldaten verbot, im Militär zu dienen, es sei denn, sie waren bereit, ihre Geschlechtsidentität aufzugeben und sich entsprechend ihrer biologischen Geschlechtszugehörigkeit zu definieren. Diese Veränderungen führten zu erheblichem Stress unter den betroffenen Soldaten. Viele transsexuelle Militärangehörige sahen sich gezwungen, ihre Dienstzeit zu überdenken und ihre Identität geheim zu halten, aus Angst vor Diskriminierung oder Entlassung. Ein zentraler Aspekt der Auseinandersetzungen war die Frage nach der körperlichen und psychischen Gesundheit dieser Soldaten, die durch die Unsicherheit und Diskrepanz in den Richtlinien stark beeinträchtigt wurden.
Viele fühlten sich sowohl persönlich als auch professionell gefährdet. Die rechtlichen Kämpfe um diese Anordnungen hatten auch ernste Folgen. Mehrere juristische Auseinandersetzungen wurden angestrengt, um die Verfassungsmäßigkeit von Trumps Verbot zu prüfen. Gerichte in den USA nahmen diese Auseinandersetzungen ernst und einige Urteile stellten das Verbot in Frage, indem sie feststellten, dass es aufgrund von Diskriminierung und Vorurteilen ungültig sei. Doch selbst als juristische Niederlagen den Weg für eine mögliche Rückkehr zu einer inklusiveren Politik ebneten, blieb die Unsicherheit für viele transsexuelle Soldaten bestehen.
Darüber hinaus beeinflusste diese Entscheidung auch die Rekrutierung und den Erhalt von Talenten im Militär. Viele Menschen, die sich zuvor für eine militärische Karriere entschieden hatten, zögerten nun, sich zu bewerben oder traten vom Dienst zurück, aufgrund der Unsicherheit hinsichtlich ihrer Platzierung und ihrer Behandlung innerhalb der Streitkräfte. Erste Schritte gegen das Verbot wurden unter der neuen Administration von Präsident Joe Biden unternommen, der die Initiative ergriff, um die Richtlinien seines Vorgängers rückgängig zu machen. Im Jahr 2021 wurden die Truppenrichtlinien wiederhergestellt, die transsexuellen Soldaten erlaubten, im Militär zu dienen und Geschlechtsidentität und Geschlechtsumwandlung rund um ihre militärische Karriere zu unterstützen. Dennoch bleibt das Erbe der Trump-Administration in dieser Angelegenheit bestehen.