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Wie ein vergessener prä-inkaischer Wasserzyklus einer Stadt das Wasser zurückbrachte

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A map, a myth and a pre-Incan lagoon: the man who brought water back to a town

Die Geschichte von Galo Ramón und seiner Entdeckung eines jahrhundertealten prä-inkaischen Wassermanagementsystems in Ecuador, das die Region vor der Wasserknappheit rettete und nachhaltige Lösungen für den Umgang mit Dürre bietet.

In einer Welt, in der Wasserknappheit immer mehr zur Bedrohung für Gemeinschaften und Ökosysteme wird, ist die Wiederentdeckung und Wiederbelebung alter Techniken ein Hoffnungsschimmer. Eine Geschichte aus dem südlichen Ecuador zeigt exemplarisch, wie das Wissen einer längst vergessenen Zivilisation eine heute stark von Dürre betroffene Region rettete. Zentral steht dabei der Historiker Galo Ramón, dessen Forschung den Weg für die Wiederherstellung eines prä-inkaischen Wassersystems ebnete und damit nicht nur eine Stadt, sondern eine ganze Landschaft transformierte. Geboren 1952 in Catacocha, einer Stadt in der Provinz Loja, erlebte Galo Ramón seit seiner Kindheit die täglichen Herausforderungen, die der unregelmäßige und knappe Zugang zu Wasser mit sich brachte. In den frühen 1980er Jahren, als Ramón bereits als Historiker tätig war, stieß er auf eine jahrhundertealte, handgezeichnete Karte aus dem Jahr 1792.

Diese Karte, die ursprünglich im Zuge eines Landstreits zwischen einem Landbesitzer und zwei indigenen Gemeinschaften, den Coyana und den Catacocha, angefertigt worden war, enthielt mehr als nur Grenzen. Ein zentrales Detail war ein verschollener See, der sich inmitten der prä-inkaischen Bewässerungslandschaft befand – der sogenannte Pisaca-See. Die Besonderheit an dieser Karte war die Darstellung eines natürlichen Wassersystems, das dem üblichen passiven Fluss entgegenstand: Das Wasser floss offenbar nicht nur in die Gegend hinein, um den See zu speisen, sondern der See selbst speiste mehrere Wasserläufe und Flusssysteme nach unten, was auf eine aktive, von Menschenhand geschaffene Wasserregulierung hindeutete. Für Ramón war das ein Hinweis auf ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem der Paltas, einer prä-inkaischen Zivilisation, die vor über 1.000 Jahren diese trockene und halb-aride Region besiedelte.

Die Umwelt im südlichen Ecuador ist geprägt durch starke klimatische Schwankungen. Die Region liegt an der Schnittstelle zweier bedeutender Meeresströmungen, des kalten Humboldtstroms und des wärmeren Südäquatorialstroms. Diese Konvergenz sorgt für extreme Perioden, in denen zwischen einer Halbtrockensaison mit minimalem Niederschlag von nur 300 bis 400 Millimetern pro Jahr und Phasen mit hohen Niederschlagsmengen von bis zu fünf Metern während El Niño-Ereignissen gewechselt wird. Hinzu kommt, dass das Gelände sehr steil und felsig ist, wodurch Wasser schnell abfließt und nur schwer in den Boden einsickert. Die Folge: Wasserläufe trocknen in längeren Trockenperioden aus, und das Land ist anfällig für Bodenerosion.

Doch trotz dieser Widrigkeiten verstanden es die Paltas, Wasser zu sammeln, zu speichern und nachhaltig zu nutzen. Ramón entdeckte, dass die indigene Bevölkerung der Region spezielle künstliche Lagunen geschaffen hatte, sogenannte „cochas“ (ein Begriff aus der Quechua-Sprache für stehendes Gewässer), die in hochgelegenen Gebieten angelegt wurden. Diese Lagunen waren so konstruiert, dass sie während der regenreichen Monate Wasser sammelten und gleichzeitig langsam Wasser in unterirdische Grundwasserleiter infiltrierten. Dabei wurden auch spezielle hydrophile Pflanzen kultiviert, die den Wasserspiegel stabilisierten, da ihre Wurzeln ein zu schnelles Versickern verhinderten und gleichzeitig die Verdunstung durch eine natürliche Abdeckung reduzierten. Die Paltas bauten außerdem Staudämme und Wehre entlang der Flüsse, die den Wasserabfluss verlangsamt und die Feuchtigkeit des Bodens in den nachfolgenden trockenen Monaten erhöhten.

Darüber hinaus sorgten sie durch Aufforstung und Vegetationspflege für den Erhalt der lokalen mikroklimatischen Bedingungen, die wiederum den Wasserkreislauf unterstützten. Die Wiederentdeckung dieses Systems war auch eng mit dem Nachvollziehen lokaler Mythen verbunden. Eine dabei besonders bedeutende Legende handelt von „touro Cango“ oder dem „Stier Cango“, der als Symbol für Regen und Fruchtbarkeit galt. Der Mythos besagt, dass der Stier in einer Zeit lebte, als die Lagunen voller Wasser waren, weil es dort genügend Gras gab, von dem er leben konnte. Als die Lagunen austrockneten, verschwand auch der Stier – und mit ihm der Regen.

Dieser narrative Zusammenhang half Ramón, die Funktionen der Lagunen und die Bedeutung ihrer Pflanzenvegetation zu verstehen und ihre Lage zu identifizieren. Während der Kolonialzeit verlor sich das Wissen um das alte Paltas-Wassersystem zunehmend. Krankheiten, Landenteignungen und die Umgestaltung der Landschaft führten zum Verschwinden der künstlich angelegten Gewässer. Das ehemalige Kulturland wurde für Viehzucht und Zuckerrohrplantagen genutzt, was die Wasserprobleme weiter verschärfte. Bis zum Beginn des 21.

Jahrhunderts war das Wassermanagement der Region nahezu zusammengebrochen: Die Wasserversorgung in Catacocha war so begrenzt, dass Einwohner oft weniger als eine halbe Stunde am Tag Zugang zu Wasser hatten. 2005 entschied sich Galo Ramón, nicht nur als Forscher, sondern auch als Aktivist und Leiter der Menschenrechtsorganisation Comunidec eine Initiative zu starten, um die prä-inkaische Wasserlandschaft wiederherzustellen. Unterstützt von lokalen Gemeinden und rechtlichen Experten wie Estefanía Maldonado begann das Projekt zunächst mit der Wiederherstellung einer der größten Lagunen an den östlichen Hängen des Pisaca-Berges. Über die folgenden Jahre wurde die Fläche systematisch renaturiert, die Vegetation wieder aufgeforstet und die künstlichen Wasserleitungen und -reservoire rekonstruiert. Die körperliche Beteiligung der Anwohner war ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgs.

Anfangs skeptisch, erlebten die Dorfbewohner, wie die ausgegrabenen und reparierten Lagunen bei Regen schnell wieder mit Wasser gefüllt wurden. Damit stieg nicht nur die Verfügbarkeit von Trinkwasser, sondern auch die Bewässerungsmöglichkeiten für die Landwirtschaft. Neue Quellen und Wasserläufe entstanden, die das Mikroklima verbesserten und die Ernährungs- und Existenzsicherheit erhöhten. Über einen Zeitraum von etwa einem Jahrzehnt wurden mehr als 28 Lagunen sowie zahlreiche kleinere Staudämme und Wasserreservoirs wiederbelebt oder neu angelegt. Die durch die Renaturierung geschaffene grüne Infrastruktur mit rund 1.

000 Hektar Fläche schützt heute das gesamte Wasser-Ökosystem der Region und fördert eine nachhaltige Landwirtschaft. Dank des Wassers haben sich auch Gemeinschaftsgärten entwickelt, die zu verbesserter Ernährung beitragen und lokale Arbeitsplätze schaffen. Antonio Díaz, ein Einwohner von Catacocha, bringt die Bedeutung des Projekts treffend auf den Punkt. Für ihn ist es ein Segen, das für seine Tiere und den Garten ausreichend Wasser vorhanden ist – etwas, das zuvor unmöglich schien. Der Erfolg der Wiederentdeckung und Wiederherstellung des prä-inkaischen Wassersystems zeigt, wie alte indigenes Wissen mit moderner Aktivität und Gemeinschaftsengagement kombiniert werden kann, um effiziente und nachhaltige Lösungen gegen die Herausforderungen des Klimawandels und der Wasserknappheit zu finden.

Trotz des klaren Nutzens für Umwelt und Gesellschaft kämpfen Projekte dieser Art nach wie vor mit mangelnder staatlicher Unterstützung. Die gegenwärtige politische Landschaft in Ecuador investiert zögerlich in derartige Initiativen, da deren Rendite oft nicht sofort sichtbar ist. Ramón weist jedoch darauf hin, dass gerade diese Modelle eine langfristige und effektive Strategie für Wassermanagement darstellen, die in Zeiten von Dürre und unregelmäßigem Niederschlag dringend nötig sind. Das Beispiel Catacocha ist ein kraftvolles Zeugnis dafür, dass Lösungen gegen Wasserknappheit nicht ausschließlich durch teure technische Großprojekte entstehen müssen. Vielmehr zeigt sich, dass indigene Weisheit, verbunden mit historischer Forschung und der Mobilisierung lokaler Gemeinschaften, eine erneuerte Wertschöpfung aus vorhandenen natürlichen Ressourcen schaffen kann.

Vor allem in ländlichen Regionen, in denen finanzielle Mittel klein und infrastrukturelle Voraussetzungen begrenzt sind, bieten solche traditionellen Systeme oft die effektivsten und resilientesten Optionen. In einer globalen Zeit, in der der Zugang zu Wasser eine Menschenrechtsfrage ist, erinnert uns die Geschichte von Galo Ramón und den Paltas daran, dass nachhaltige Wasserversorgung und ökologische Regeneration möglich sind. Indem wir alte Geschichten, Mythen und Karten neu interpretieren, können wir Antworten auf moderne Umweltprobleme finden und Gemeinschaften stärken. Dieses Beispiel leistet einen bedeutenden Beitrag zum globalen Diskurs um Wasser, Kultur und Umweltschutz und ermutigt dazu, die Schätze indigenen Wissens zu ehren und zu nutzen.

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