In der Welt der Geldanlage gibt es ein weit verbreitetes Mantra: "Diversifizierung ist der Schlüssel zur Risikominderung." Oft wird vorschlagen, dass ein Portfolio aus 30 Aktien eine ausreichende Diversifizierung bietet, um die Risiken zu streuen. Doch ist das wirklich der Fall? In diesem Artikel beleuchten wir den Mythos des 30-Aktien-Portfolios und die Illusion der Diversifizierung, um Anleger über die tatsächlichen Risiken und Chancen aufzuklären. Diversifizierung wurde lange als eine der effektivsten Strategien zur Risikominderung in der Geldanlage angesehen. Die Idee dahinter ist einfach: Wenn ein Teil des Portfolios an Wert verliert, können andere Teile die Verluste ausgleichen.
Der traditionelle Ansatz, mindestens 30 Aktien zu halten, ist weit verbreitet. Viele glauben, dass diese Anzahl ausreichend ist, um von der Diversifizierung zu profitieren. Aber wie viel Wahrheit steckt in dieser Annahme? 1. Die Grundlagen der Diversifizierung Bevor wir uns mit dem Mythos des 30-Aktien-Portfolios beschäftigen, ist es wichtig zu verstehen, was Diversifizierung tatsächlich bedeutet. Diversifizierung besteht darin, eine Vielzahl von Anlageklassen, Sektoren und geografischen Regionen in einem Portfolio zu halten, um das Risiko zu streuen.
Die Idee ist, dass nicht alle Anlageklassen gleichzeitig sinken oder steigen, was zu einer stabileren Performance führen sollte. 2. Die Grenzen eines 30-Aktien-Portfolios Ein Portfolio, das aus 30 Aktien besteht, mag auf den ersten Blick diversifiziert erscheinen, doch die Realität ist oft komplexer. Viele Anleger tendieren dazu, Aktien aus ähnlichen Sektoren oder Branchen auszuwählen, wodurch das Portfolio anfälliger für Marktrisiken wird. Wenn beispielsweise eine globale Krise einen bestimmten Sektor trifft, können die Verluste in einem 30-Aktien-Portfolio größer sein, als man es erwartet hätte.
Darüber hinaus kann es den Anlegern an den notwendigen Informationen fehlen, um gut informierte Entscheidungen über die Auswahl dieser 30 Aktien zu treffen. Oft basieren die Entscheidungen eher auf Trends oder der Performance vergangener Jahre als auf einer gründlichen Fundamentalanalyse. 3. Die Rolle von Marktrisiken Ein weiteres zentrales Problem ist, dass Marktrisiken, die alle Aktien in einem Portfolio betreffen, nicht durch Diversifizierung gemildert werden können. Ereignisse wie Wirtschaftskrisen, politische Unsicherheiten oder globale Pandemien können die gesamte Marktentwicklung beeinflussen, was bedeutet, dass selbst ein diversifiziertes Portfolio in unsicheren Zeiten stark leiden kann.
In solchen Situationen, wie zum Beispiel der COVID-19-Pandemie, erlitten viele Anleger erhebliche Verluste, obwohl ihre Portfolios als diversifiziert galten. 4. Die Überbewertung der Anzahl der Aktien Die bloße Anzahl der Aktien in einem Portfolio ist nicht unbedingt ein Indikator für dessen Diversifizierung. Vielmehr ist es entscheidend, in welche Aktien investiert wird. Ein Portfolio, das 30 Aktien aus nur fünf Branchen enthält, könnte ähnlich risikobehaftet sein wie ein Portfolio, das nur fünf Aktien hält.
Die tatsächliche Diversifizierung erzielt man durch die Berücksichtigung unterschiedlicher Branchen, Unternehmensgrößen und geografischer Regionen. 5. Strategien zur echten Diversifizierung Anleger, die das Risiko besser managen möchten, sollten über den Tellerrand eines 30-Aktien-Portfolios hinausschauen und darüber nachdenken, ihre Portfolios breiter aufzustellen. Einige Strategien zur realen Diversifizierung beinhalten: - Investieren in verschiedene Anlageklassen: Neben Aktien sollten auch Anleihen, Rohstoffe und Immobilien in Betracht gezogen werden. - Geografische Diversifizierung: Investieren Sie nicht nur in einheimische Aktien, sondern auch in internationale Märkte, um das Risiko eines einzelnen Marktes zu verringern.
- Sektorale Diversifizierung: Wählen Sie Aktien aus verschiedenen Sektoren und Branchen, um die Abhängigkeit von einem einzelnen Sektor zu minimieren. - Langfristige Perspektive: Überlegen Sie eine langfristige Anlagestrategie, die auf Fundamentalanalyse basiert, anstatt sich auf kurzfristige Marktbewegungen zu stützen. 6. Fazit Die Illusion der Diversifizierung zeigt, wie wichtig es ist, kritisch über die eigene Anlagestrategie nachzudenken. Ein 30-Aktien-Portfolio kann auf den ersten Blick diversifiziert erscheinen, doch oft ist es nur eine Illusion.