Kryptowährungen und die dahinterstehende Blockchain-Technologie sind nicht nur als Finanzinstrumente von Bedeutung, sondern haben sich auch in der digitalen Kultur etabliert. Während die meisten Menschen Vertrautheit mit Begriffen wie Bitcoin oder Ethereum entwickeln, gibt es zahlreiche technische Ausdrücke, die oft Verwirrung stiften. In diesem Artikel werden wir sieben solcher Begriffe erläutern, die selbst für erfahrene Krypto-Enthusiasten schwer zu durchdringen sind. Beginnen wir mit „Blobs“. Der Begriff wird häufig im Kontext von Ethereum verwendet.
Hier bezieht sich „Blob“ auf eine große Datenmenge, die von der Ethereum Virtual Machine (EVM) nicht benötigt wird. Diese Daten werden für einen begrenzten Zeitraum von 20 bis 90 Tagen auf der Blockchain gespeichert und danach gelöscht. Dieser Mechanismus trägt zur Skalierbarkeit und Kosteneffizienz des Netzwerks bei, da er die Gesamtlast verringert. Blobs können auch Chunks von Daten in dezentralen Speichersystemen wie IPFS oder Filecoin sein, die zur Erhöhung der Datensicherheit verschlüsselt und auf mehreren Knoten gespeichert sind. Um es noch komplexer zu machen, können Blobs auch Transaktionsdaten in Monero bezeichnen, die vor der Übertragung ins Netzwerk anonymisiert werden.
Man sieht schon, dass der Begriff „Blob“ eine Vielzahl an Bedeutungen in der Kryptowelt hat. Ein weiterer verwirrender Begriff sind die „Rollups“. Dies sind Technologien, die Transaktionen auf Layer-2-Protokollen verarbeiten und somit die Belastung des Haupt-Layer reduzieren. Rollups packen zahlreiche Transaktionen auf der zweiten Ebene zusammen und senden die komprimierten Daten dann zurück an die Hauptblockchain. Es gibt zwei Haupttypen von Rollups: optimistische und zero-knowledge (ZK) Rollups.
Optimistische Rollups gehen davon aus, dass eine Transaktion gültig ist, bis das Gegenteil bewiesen wird. ZK-Rollups hingegen nutzen mathematische Beweise, um die Validität einer Transaktion zu bestätigen, ohne die eigentlichen Transaktionsdaten offenzulegen. Das Konzept der Rollups lässt sich am besten mit einer gefalteten Pizza vergleichen, bei der man mehr befördern kann, als wenn man sie ungeteilt transportiert. Ein weiteres wichtiges, aber oft missverstandenes Konzept ist die „Byzantine Fault Tolerance“. Es stammt aus einem theoretischen Problem, das sich mit der Schwierigkeit befasst, Konsens zwischen dezentralen Parteien zu erreichen.
Das klassische Beispiel ist das Problem der byzantinischen Generäle, bei dem verschiedene Generäle, die nicht direkt kommunizieren können, gleichzeitig angreifen müssen, um zu gewinnen. Wenn einer der Generäle zurückweicht oder fälschlicherweise signalisiert, dass er angreifen wird, führt das zu einer Niederlage. Satoshi Nakamoto, der Schöpfer von Bitcoin, löste dieses Problem durch einen Proof-of-Work-Mechanismus, der einen hohen Aufwand verlangt, um einen Block zu erstellen. So wird sichergestellt, dass die Informationen, die ins Netzwerk eingespeist werden, valide sind. Byzantine Fault Tolerance bezieht sich demnach auf die Fähigkeit eines Systems, solche Fehler zu vermeiden und konsistente Ergebnisse zu liefern, auch wenn einige Akteure unehrlich sind.
Als Nächstes werfen wir einen Blick auf „Proto-Danksharding“. Sharding in einem Blockchain-Kontext bedeutet, das Ledger in kleinere Teile zu partitionieren, um die Effizienz zu steigern. Der Begriff Proto-Danksharding ist eine relativ neue und oft verwirrende Bezeichnung. Es handelt sich um eine Transaktionsart, die Blobs akzeptiert und dazu dient, die Probleme von Ethereum, wie hohe Transaktionsgebühren und niedrige Durchsatzraten, zu lösen. Das Konzept wurde von den Entwicklern Protolambda und Dankrad Feist eingeführt und umfasst Mechanismen, die es Layer-2-Rollups ermöglichen, Transaktionen zu bündeln und an die Basis-Ethereum-Schicht zu übermitteln, ohne sie zu überlasten.
Wer sich durch den Begriff überfordert fühlt, kann auch die klarere Bezeichnung EIP-4844 verwenden. Ein weiteres faszinierendes, aber komplexes Konzept ist die „Distributed Validator Technology“ (DVT). Viele Menschen haben bereits Erfahrungen mit Validatoren in Proof-of-Stake-Modellen gemacht, die Transaktionen genehmigen. DVT nimmt dieses Konzept und decentralisiert es weiter. Es handelt sich um ein System, das ähnlich wie ein Multisignatur-Verfahren funktioniert, um sicherzustellen, dass keine einzelne Instanz das gesamte Validatoren-System kontrolliert.
Dies erhöht die Resilienz des Systems und minimiert Risiken durch potenzielle Angriffe auf Einzelpunkte. Das zugrunde liegende Prinzip der DVT kann trotz seiner Komplexität als eine Art Sicherheitssystem in der dezentralen Welt betrachtet werden. Schließlich ist da noch der Begriff „geschäftliche Resharding“. Dieser relativ neue Ausdruck wurde von der Marketing-Abteilung der Near Protocol verwendet und bezeichnet den dynamischen Prozess der Anpassung der Anzahl von Shards je nach Last im Netzwerk. Wenn ein Shard überlastet ist, kann er in zwei Shards aufgeteilt werden, während zwei unterausgelastete Shards zu einem zusammengelegt werden können.
Diese Flexibilität bietet einen innovativen Ansatz zur Effizienzsteigerung in dezentralen Netzwerken, bringt jedoch auch eine neue Terminologie mit sich, die nicht immer verständlich ist. Und nicht zuletzt haben wir den Begriff „Nonce“, der für viele Menschen ein bisschen wie ein Relikt aus den frühen Tagen der Kryptowährungs-Entwicklung erscheint. In der Bitcoin-Blockchain ist der Nonce die Zahl, die im Block-Header verwendet wird und dann kryptografisch gehasht wird, um zu bestimmen, welcher Miner den nächsten Block erstellt. Die Generierung des Nonce ist ein entscheidender Schritt im Mining-Prozess, da sie sicherstellt, dass dieser fair und transparent abläuft. Es kann viele Versuche erfordern, um den richtigen Nonce zu finden, was die Rechenleistung und Energieeffizienz in der Krypto-Welt stark beeinflusst.
Kryptowährungen und die Technologie, die sie antreibt, sind ohne Zweifel komplex, und die Vielzahl an Begriffen, die damit verbunden sind, kann selbst die erfahrensten Fachleute herausfordern. Das Verständnis dieser Begriffe ist jedoch unerlässlich, um die Entwicklung und das Potenzial dieser revolutionären Technologie wirklich zu begreifen. Indem wir einen Blick auf Begriffe werfen, die oft missverstanden werden oder für Verwirrung sorgen, können wir die Krypto-Szene besser navigieren und informierte Entscheidungen treffen.