Am 27. September 2024 wurde ein bemerkenswerter Meilenstein in der Finanzwelt erreicht: Die Vermögenswerte von börsengehandelten Fonds (ETFs) in den Vereinigten Staaten überstiegen zum ersten Mal die Marke von 10 Billionen Dollar. Diese Entwicklung ist nicht zuletzt den massiv gestiegenen Zuflüssen in die Kryptowährungs-ETFs zu verdanken, die 2024 in diesem Bereich über 20 Milliarden Dollar an Neuinvestitionen verzeichneten. Gemäß den Daten von Bloomberg Intelligence und Morningstar haben Investoren bis zu diesem Zeitpunkt in diesem Jahr fast 691 Milliarden Dollar in US-ETFs investiert. Kryptowährungs-ETFs allein machten dabei nahezu drei Prozent der gesamten Zuflüsse aus.
Eric Balchunas, ein angesehener ETF-Analyst bei Bloomberg, äußerte sich optimistisch zu den Aussichten des ETF-Marktes und prognostizierte, dass die Vermögenswerte in diesem Segment in den nächsten zehn Jahren auf 25 Billionen Dollar ansteigen könnten. Er bemerkte, dass ETFs normalerweise alle fünf Jahre ihre Vermögenswerte verdoppeln, aber in diesem Fall bis zur Erreichung des 10-Billionen-Dollar-Meilensteins nur 3,7 Jahre benötigt wurden. Die massive Nachfrage nach Kryptowährungs-ETFs zeigt sich auch in den konkreten Zahlen: Unter den führenden Fonds sticht der iShares Bitcoin Trust von BlackRock hervor, der seit Jahresbeginn mehr als 21 Milliarden Dollar an Zuflüssen verzeichnen konnte. An zweiter Stelle steht der Fidelity Wise Origin Bitcoin ETF mit fast 10 Milliarden Dollar an Nettzuflüssen. Auch der iShares Ethereum Trust ETF konnte über 1 Milliarde Dollar an Nettogewinnen erzielen.
Diese positive Entwicklung für Kryptowährungs-ETFs ist besonders bemerkenswert, da die Einführung von Spot-ETFs, also solchen, die sich direkt auf den Preis von Bitcoin und Ethereum beziehen, erst in den letzten Monaten begonnen hat. Doch nicht alle Kryptowährungsfonds konnten von diesem Trend profitieren. Der Grayscale Bitcoin Trust, der bereits seit 2013 besteht und im Januar als ETF gelistet wurde, musste im gleichen Zeitraum Abflüsse von fast 20 Milliarden Dollar hinnehmen. Dies ist vor allem auf die recht hohen Verwaltungsgebühren von 1,5 Prozent zurückzuführen, die im Vergleich zu den Wettbewerbern als unattraktiv wahrgenommen werden. Zusätzlich zu den Spot-Kryptofonds zeigen die neuesten Daten, dass ETFs, die Derivate nutzen, um eine gehebelte Exposition gegenüber verschiedenen Vermögenswerten anzubieten, etwa 80 Prozent der neuen ETF-Emissionen im Jahr 2024 ausmachten.
Diese Form der Investition ist besonders bei risikofreudigen Anlegern beliebt, die die Möglichkeit suche, von den volatilen Bewegungen der Kryptomärkte überproportional zu profitieren. Die Nachfrage nach Leveraged ETFs zeigt sich auch an der beeindruckenden Leistung der MicroStrategy ETFs, die kürzlich die 400-Millionen-Dollar-Marke bei den Nettomitteln überschritten haben. Immer mehr Einzelinvestoren suchen nach Gelegenheiten, um in diese besonders volatilen Bitcoin-Investitionen einzusteigen. Während sich das Ökosystem der Kryptowährungen ständig weiterentwickelt, hat auch der Vermögensverwalter Vanguard, der bislang auf die Einführung von Kryptowährungs-ETFs verzichtet hat, einen signifikanten Anteil an den Nett-zuflüssen in diesem Jahr generiert, was zeigt, dass das Interesse an diesem Anlagebereich nicht nachlässt. Ein weiterer Faktor, der zur Wachstumsgeschichte des US-ETF-Marktes beiträgt, ist die zunehmende institutionelle Teilnahme.
Die Genehmigung der US Securities and Exchange Commission (SEC) zur Einführung von Optionen auf Bitcoin-ETFs markiert einen bedeutenden Schritt nach vorn. Am 20. September 2024 gab die SEC bekannt, dass sie Nasdaq die Zulassung erteilt hat, um Optionen auf den iShares Bitcoin Trust ETF von BlackRock zu listen. Dies ist das erste Mal, dass der Regulierer Optionen auf den Spot-Bitcoin für den US-Handel genehmigt hat. Diese Entscheidung wird voraussichtlich nicht nur das institutionelle Engagement im Kryptomarkt steigern, sondern auch die Möglichkeit bieten, dass Spot-Bitcoin-Halter von „außergewöhnlichen Aufwärtspotenzialen“ profitieren können.
Die Erreichung des 10-Billionen-Dollar-Meilensteins ist nicht nur ein bedeutender Erfolg für ETFs im Allgemeinen, sondern auch ein Zeichen für die Relevanz und Akzeptanz von Kryptowährungen im traditionellen Finanzmarkt. Die Verbindung zwischen traditionellen Anlageformen und innovativen Finanzinstrumenten wie Kryptowährungen zeigt, dass Anleger offen sind, neue Wege zu finden, um ihre Portfolios zu diversifizieren und von der Volatilität der Märkte zu profitieren. Die anhaltende Dynamik, die durch die Zuflüsse in kryptografische ETFs erzeugt wird, wird wahrscheinlich auch in die zukünftigen Strategien von Finanzinstituten und Investoren einfließen. Die erfolgreiche Integration von Kryptowährungs-ETFs in das breitere Finanzökosystem könnte langfristige Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie Investoren ihre Vermögenswerte verwalten und anlegen möchten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die beeindruckenden Wachstumszahlen der US-ETFs 2024 und vor allem die Zurückführung auf die Krypto-Zuflüsse die Entwicklung des Marktes in die nächste Wachstumsphase katapultieren.
Die Tatsache, dass die Vermögenswerte von ETFs nun die Befürchtungen und Skepsis gegenüber den traditionellen Märkten überwunden haben, ist nicht nur für die Krypto-Branche von Bedeutung, sondern auch für die gesamte Finanzindustrie, die auf Innovation und Anpassung angewiesen ist. In einer Welt, die zunehmend von digitalisierten Vermögenswerten geprägt ist, bleibt abzuwarten, wie sich diese Dynamik entwickeln wird und welche neuen Möglichkeiten sie für Investoren und Finanzinstitute eröffnet.