Der Biotechnologiesektor gilt als eine der dynamischsten und volatilsten Branchen an den Finanzmärkten. Gerade für Anleger, die mit Optionsstrategien auf fallende Kurse setzen, ergeben sich in solchen Märkten vielfach attraktive Chancen. Nach einer Phase starker Kursgewinne kann die Ermüdung der Käuferseite oder das Auftreten technischer Warnsignale einen Wendepunkt markieren, der von erfahrenen Options-Bären genutzt werden kann. Ein aktuelles Beispiel für eine Biotech-Aktie, die sich als potenzielles Ziel für Bären empfiehlt, ist Crispr Therapeutics Inc., gelistet unter NASDAQ:CRSP.
Die Aktie hat im Juni eine bemerkenswerte Rally hingelegt, nun aber Anzeichen gezeigt, dass das Aufwärtspotential erschöpft sein könnte. Nach sieben aufeinanderfolgenden Gewinn-Tagen verlor die Aktie zuletzt minimal und stand bei rund 42,69 US-Dollar. Betrachtet man technische Kennzahlen, präsentiert sich die Aktie unter einem besonderen Gesichtspunkt: Die Bewegung in Richtung des 260-Tage-Durchschnitts und die Nähe zur 20-Tage Average True Range (ATR) des gleitenden Durchschnitts setzen die Bühne für eine potenzielle Umkehr. Historisch betrachtet, gab es in den vergangenen drei Jahren fünf ähnliche Situationen, in denen die Aktie anschließend innerhalb eines Monats um durchschnittlich rund acht Prozent an Wert verlor. Ein Rückgang unter die wichtige psychologische Marke von 40 US-Dollar, die zuvor als Widerstand fungierte, wäre die logische Konsequenz einer solchen Entwicklung.
Aus einer technischen Perspektive lassen sich einzelne Signale um den gleitenden Durchschnitt als frühe Warnhinweise deuten. Sie verdeutlichen, wie Aktien bei einem Aufwärtstrend kurzfristig an Stärke verlieren können, wodurch sich Handelsdruck aufbaut. Für Options-Bären bieten solche Konstellationen die Möglichkeit, durch geeignete Put-Optionen von fallenden Kursen zu profitieren. Zudem sprechen weitere Marktmeldungen für die Möglichkeit einer Gewinnmitnahme oder eines Rücksetzers. So wurden in den vergangenen zwei Wochen auf den wichtigsten US-Derivatebörsen wie der International Securities Exchange (ISE), der Cboe Options Exchange (CBOE) und der NASDAQ OMX PHLX (PHLX) deutlich mehr Call-Optionen auf CRSP gekauft als Puts.
Die Differenz ist so stark, dass sie sogar in den obersten ein Prozent aller Messwerte des vergangenen Jahres liegt. Diese starke Dominanz optimistischer Positionen könnte eine erhöhte Volatilität auslösen, wenn Anleger beginnen, ihre Positionen zu schließen oder umzuschichten. Solche Konstellationen können das Kursbild auf den Kopf stellen und zu spürbaren Kurseinbrüchen führen. Darüber hinaus ist der Biotech-Sektor stark von Faktoren wie neuen wissenschaftlichen Daten, Zulassungen von Medikamenten und regulatorischen Entscheidungen abhängig. Diese Nachrichten können Kurssprünge in beide Richtungen auslösen.
Nicht zuletzt deshalb ist eine technische Analyse mit psychologischen und fundamentalen Aspekten zu verknüpfen, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Die aktuelle Schwäche von Crispr Therapeutics könnte ein Einstiegspunkt für Anleger sein, die auf fallende Kurse spekulieren möchten – sei es mit klassischen Leerverkäufen oder mit Put-Optionen. Allerdings ist der Biotech-Sektor für seine hohen Schwankungen bekannt, sodass eine sorgfältige Risikoabschätzung und ein diszipliniertes Risikomanagement besonders wichtig sind. Neben CRISPR gibt es auch andere Biotech-Werte, die interessante Signale für Options-Bären bieten könnten. Investoren sollten dabei jedoch stets den breiteren Markt im Auge behalten, denn einzelne Biotech-Aktien können durch externe Faktoren wie Branchenentwicklungen, gesamtwirtschaftliche Trends oder technische Branchenspezifika beeinflusst werden.
Gerade in Phasen erhöhter Volatilität lässt sich mit Optionsstrategien die Gelegenheit nutzen, von fallenden Kursen zu profitieren und gleichzeitig das Risiko zu begrenzen. Um erfolgreich zu agieren, sollte eine Kombination aus technischer Analyse, Bewertung von Optionsvolumina, Marktstimmung und fundamentalen Nachrichten erfolgen. So wird das Chancen-Risiko-Verhältnis optimiert. Abschließend lässt sich festhalten, dass der Biotech-Sektor auf kurze Sicht weiterhin viel Potenzial für strategische Positionierungen bietet. Für Options-Bären ergeben sich insbesondere dann Chancen, wenn Aktien nach starken Rallys Anzeichen einer Erschöpfung zeigen.
Crispr Therapeutics ist exemplarisch hierfür, anhand der genannten technischen Daten und Marktströme. Ein zielgerichteter, disziplinierter Ansatz sowie die Berücksichtigung sämtlicher relevanter Marktfaktoren erhöhen die Chancen auf nachhaltigen Erfolg bei Strategien, die von fallenden Kursen profitieren wollen.