Die beiden Söhne des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, Eric Trump und Donald Trump Jr., haben kürzlich ihr Engagement im Bereich des Bitcoin-Minings bekannt gegeben. Diese strategische Bewegung in die Kryptowährungsbranche erfolgt durch eine Partnerschaft mit Hut 8 Corp., einem bereits etablierten Bitcoin-Mining-Unternehmen. Doch die damit verbundenen Geschäftsverbindungen werfen Fragen auf, da die Partner von Hut 8 in der Vergangenheit mit Regulierungsbehörden in Konflikt geraten sind.
Diese Verbindungen sorgen für Aufmerksamkeit und Kritik, insbesondere in Hinblick auf frühere Vorfälle und regulatorische Auseinandersetzungen, die einige der involvierten Investoren betreffen. Die Hintergründe und Details dieser Beziehungen sind entscheidend, um die Tragweite dieses Vorhabens zu verstehen und die möglichen Konsequenzen für die Beteiligten und die Branche insgesamt zu bewerten. Die im Februar gegründete Firma American Data Centers, die im März in American Bitcoin umbenannt wurde, dient als neue Plattform für das gemeinsame Bitcoin-Mining-Projekt mit Hut 8. Hut 8 steuerte den Großteil seiner ASIC-Mining-Hardware bei und sicherte sich im Gegenzug 80 Prozent an dem neuen Unternehmen. Eric Trump wurde zum Chief Strategy Officer ernannt, was seine aktive Rolle im Geschäftsmodell des Bitcoin-Minings unterstreicht.
Dabei ist das genaue Ausmaß der finanziellen Beiträge der Trump-Brüder bislang nicht vollständig bekannt. Allerdings unterstreicht diese Kooperation den Willen der Trumps, im aufstrebenden Markt der Kryptowährungen eine bedeutende Rolle zu spielen und neben bereits bekannten Investitionen im Bereich NFTs und dezentraler Finanzprojekte weiter zu expandieren. Die Schlüsselperson bei Hut 8 ist Asher Genoot, der zusammen mit seinem Kollegen Michael Ho das Unternehmen leitet. Beide Männer waren zuvor an der Gründung von US Bitcoin beteiligt, einem Mining-Unternehmen, das in Verbindungen zu Investoren stand, welche mit illegalen Praktiken im Bereich von Penny Stocks in Verbindung gebracht werden. Diese Investoren, Mark Groussman und John Stetson, waren in einem Fall der Securities and Exchange Commission (SEC) verwickelt, der Manipulation und illegale Promotion von Mikroaktien betraf.
Die Vorwürfe gegen sie führten 2018 zu einer Einigung mit der SEC, wobei weder die Investoren noch die betroffenen Unternehmen ein Fehlverhalten zugaben, jedoch Strafen bezahlten. Die Rolle von US Bitcoin geriet 2022 erneut in den Fokus, als ein staatlicher Finanzregulator in Massachusetts ein Durchsetzungs-Verfahren eröffnete. Dies lag daran, dass US Bitcoin offenbar Wertpapiere ohne ordnungsgemäße Registrierung veräußerte und damit gegen geltendes Regulierungsgesetz verstieß. Insbesondere hatten Groussman und Stetson als Investoren Einfluss, was den Verkauf von Anteilen verbot, da sie aufgrund ihrer Vergangenheit für diesen Handel nicht zugelassen waren. Im Rahmen des Verfahrens zahlte US Bitcoin eine Strafe in Höhe von einer Million US-Dollar und leistete Wiedergutmachung, ohne jedoch die Vorwürfe ausdrücklich zu bestätigen oder abzulehnen.
Der Zusammenschluss von US Bitcoin mit Hut 8 im Jahr 2023 führte dazu, dass Genoot als Präsident und Ho als Chief Strategy Officer der kombinierten Gesellschaft fungieren. Nach Bekanntwerden dieser Vergangenheit bot Hut 8 den betroffenen Investoren zudem die Möglichkeit, ihre Anteile zurückzugeben beziehungsweise Renditen auszuzahlen, um potenzielle Konflikte mit den Kapitalgebern zu entschärfen. Darüber hinaus informierte das Unternehmen systematisch die Regulierungsbehörden der Staaten, in denen die Kapitalbeschaffung stattgefunden hatte. Nach eigenen Angaben besteht seit 2021 keine Geschäftsbeziehung mehr zwischen dem Management von Hut 8 und den fraglichen Investoren. Ein weiterer umstrittener Aspekt betrifft Michael Hos Verbindung zu Barry Honig, einem Alleged Leader eines pump-and-dump-Schemas im Penny-Stock-Segment.
Vor der Gründung von US Bitcoin verkaufte Ho 2017 ein Unternehmen namens Kairos Global Technologies an Riot Blockchain, bei dem Honig als bedeutender Eigentümer bekannt war. Die Transaktion fiel auf, da Kairos wenig operative Substanz besaß, aber eine beträchtliche Bewertung erhielt, was Zweifel an der wirtschaftlichen Grundlage nährte. Obwohl Honig selbst in den regulativen Fällen gegen US Bitcoin nicht als Investor genannt wird, prägen seine Verbindungen den Kontext der aktuellen Geschäftsbeziehungen. Sowohl Honig als auch Groussman betonen, keine direkte Verbindung zu American Bitcoin zu haben, während Stetson auf Anfragen nicht reagierte. Honig beschreibt jedoch, wie er Genoot und Ho bereits in deren jungen Jahren kennenlernte und von deren Geschäftssinn überzeugt war.
Diese frühen Begegnungen hinterlassen den Eindruck, dass sich die Führungsebene von Hut 8 schon lange in einem umstrittenen Umfeld bewegt. Die Entscheidung der Trump-Brüder, gerade mit diesen Partnern eine Kooperation einzugehen, löst in der Krypto-Branche und bei Finanzexperten gemischte Reaktionen aus. Während Eric Trump öffentlich die Kompetenz und den Fleiß des Hut 8-Teams lobt und auf schnelle Projektumsetzungen verweist, werfen Kritiker insbesondere die frühen Verwicklungen der Führungsebene in regulatorische Probleme auf. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass die Kryptowährungsbranche ohnehin stark von Auflagen, Unsicherheiten und einem erhöhten Risiko regulatorischer Eingriffe geprägt ist. Der Schritt in das Bitcoin-Mining ist strategisch für die Trumps besonders bedeutsam, da hier der physische Betrieb und der technologische Aspekt im Vordergrund stehen.
Bitcoin-Mining umfasst den Einsatz spezieller Computersysteme, die komplexe kryptografische Aufgaben lösen, um Transaktionen zu validieren und neue Coins zu generieren. Dabei wirkt das Projekt auch als Antwort auf frühere Kritik am traditionellen Finanzsektor, mit dem die Trump-Familie nach eigenen Aussagen in Konflikt stand und steht. Die Verbindung mit einer bereits bestehenden Mining-Firma verspricht eine schnellere Markteinführung und einen robusten operativen Start. Gleichzeitig ist American Bitcoin bestrebt, in Zukunft an die Börse zu gehen, womit das Projekt auch aus unternehmerischer Sicht ambitionierte Wachstumsziele verfolgt. Die Börsennotierung könnte dem Unternehmen zusätzliche Kapitalquellen erschließen und die Sichtbarkeit im Markt erhöhen.
Dennoch werden mögliche Interessenkonflikte und die mit der Vergangenheit der Partner verbundenen Risiken von Marktbeobachtern aufmerksam verfolgt. Insgesamt verdeutlicht der Einstieg der Trump-Söhne in das Bitcoin-Mining ein wachsendes Interesse etablierter und prominenter Anleger am Bereich der Kryptowährungen. Die damit verbundenen Partnerschaften und regulatorischen Hintergrundinformationen zeigen jedoch auch die Komplexität dieser jungen Branche, in der innovative Geschäftsmodelle oft an den Grenzen des geltenden Rechts agieren und wo vergangene Verwicklungen der Akteure genauestens unter die Lupe genommen werden. Die Entwicklungen rund um American Bitcoin, Hut 8 und die involvierten Persönlichkeiten dürften daher die Aufmerksamkeit von Investoren, Regulierern und der Öffentlichkeit weiterhin auf sich ziehen und wichtige Signale für die Regulierung und Akzeptanz von Kryptowährungen in den USA und darüber hinaus setzen.