Dark Souls III ist ein Spiel, das in der Gaming-Community für seine Härte, seine düstere Atmosphäre und seine einzigartige Spielmechanik berühmt, aber auch berüchtigt ist. Für viele ist es ein Spiel, das entweder Liebe auf den ersten Blick und Faszination weckt oder Frustration und Resignation verursacht. Ich selbst hatte mich schon mehrfach an der Reihe versucht, ohne wirklich den Zugang zu finden. Bis ich schließlich durch einen unerwarteten Verbündeten, den Schauspieler und Comedian Peter Serafinowicz, einen ganz neuen Blick auf das Spiel bekam und Dark Souls III eine letzte Chance gab. Peter Serafinowicz ist kein gewöhnlicher Spieler.
Er ist ein wahrer Enthusiast der Souls-Reihe und verkörpert die Leidenschaft für das Spiel auf ganz besondere Weise. Bekannt wurde er nicht nur als Fan, sondern auch durch seine Mitwirkung am Spiel Dark Souls II, in dem er einer der Charaktere – Mild-Mannered Pate – seine Stimme lieh. Seine detaillierte Kenntnis der Welt, der Mechaniken und auch der Atmosphäre macht ihn zu einem idealen Mentor für Spieler wie mich, die sich mit dem Titel schwer tun. Was mich besonders beeindruckte, war Serafinowicz’ Fähigkeit, Erfahrungen und Emotionen rund um Dark Souls mit einer solchen Wärme und Faszination zu vermitteln. Für ihn ist das Spiel viel mehr als nur Herausforderungen und Bosskämpfe.
Es ist eine tiefgründige Welt, die von englischer Fantasy inspiriert ist, aber durch japanische kulturelle Einflüsse veredelt wurde – eine Welt, die trotz ihrer Brutalität und Dunkelheit auch eine besondere Schönheit und Geheimnisse birgt. Bevor wir gemeinsam Dark Souls III starteten, sprachen wir über andere Spiele, die uns geprägt haben. Besonders The Legend of Zelda: The Wind Waker wurde hervorgehoben, ein Spiel, das für Serafinowicz zu den drei besten aller Zeiten zählt. Die Kombination von Wind Wakers spielerischer Freiheit und der Horror-Atmosphäre von Resident Evil 4 sieht er als Ursprung der Souls-Reihe, was ich aufgrund meiner eigenen Affinität zu düsteren, spannungsgeladenen Spielen wie Alone in the Dark gut nachvollziehen konnte. Der Einstieg in Dark Souls III erfolgte mit der Erstellung unseres Charakters, dem „Viceroy“, einem erfahrenen Ritter, der sich auf Kampf statt Magie konzentriert.
Während wir die ersten Gebiete durchquerten, erzählte mir Serafinowicz von seinen anfänglichen Herausforderungen mit der ursprünglichen Dark Souls-Erfahrung. Besonders den ersten großen Bosskampf gegen einen riesigen Gegenspieler empfand er zu Beginn als überwältigend. Doch mit einem kleinen Hinweis seines Freundes Graham Linehan, der ihm zeigte, wie man den Bosskampf tatsächlich angeht, öffnete sich eine neue Welt der Möglichkeiten – und spätestens ab diesem Moment begann seine Leidenschaft für das Spiel. Ein besonderer Moment war das Erreichen des Bonfires, eines sicheren Ortes im Spiel, an dem man seine Ressourcen auffrischen kann. Serafinowicz sprach von seiner persönlichen Verbindung zu Firelink Shrine, einem zentralen Ort in der Reihe, der für ihn eine Art Rückzugsraum und auch Inspirationsquelle ist.
Er gestand, dass er manchmal nicht schlafen könne und sich vorstelle, alleine durch diese mystische Welt zu wandern – ein Gedanke, der die immersive Kraft des Spiels verdeutlicht. Eine weitere Faszination des Spiels liegt in seiner visuell und atmosphärisch beeindruckenden Darstellung. Die Fantasywelt, die sich vor den Spielern ausbreitet, wirkt lebendig und lädt zum Erkunden ein. Peter Serafinowicz betonte die Intention des kreativen Kopfes hinter Dark Souls, Hidetaka Miyazaki, der es als wichtig empfindet, dass Spieler nicht nur sehen, sondern auch tatsächlich zu den Orten reisen können, die sie im Spiel wahrnehmen. Dieses Konzept vermittelt eine Freiheit und Tiefe, die ich im Spiel so zuvor selten erlebt habe.
Während unseres gemeinsamen Spielens fiel mir zudem auf, wie wichtig die Balance zwischen Herausforderung und Fortschritt für die Faszination des Spiels ist. Trotz der oftmals als unfair empfundenen Herausforderungen, die einen Nuancenspieler schnell frustrieren können, schafft Dark Souls es, Geduld und strategisches Denken zu belohnen. Serafinowicz berichtet, dass er, wenn sein Spielstand einmal beschädigt wurde, ohne Zögern von vorne begann, weil der Reiz des Neustarts und der erneuten Erkundung einfach zu groß sei. Ein Thema, das immer wieder zur Sprache kam, war die Art und Weise, wie das Spiel seine Geschichte erzählt – nämlich auf subtile und oft verschlüsselte Weise. Charaktere sprechen kryptisch, Absichten bleiben oft im Verborgenen, und vieles in der Welt ist genauso fremdartig wie fesselnd.
Für Serafinowicz ist gerade diese Ungewissheit ein wichtiger Faktor für die Faszination von Dark Souls. Sie lädt ein, zu interpretieren, zu spekulieren und sich immer wieder neu mit der Lore auseinanderzusetzen. Nicht zuletzt beeindruckte mich auch die Beziehung zwischen Serafinowicz und anderen Kreativen, die durch das Spiel entstand. So ist er etwa mit Regisseur und Autor Alex Garland befreundet, einem weiteren leidenschaftlichen Souls-Fan. Gemeinsam haben sie sogar Bloodborne gespielt, das spirituelle Verwandte von Dark Souls, wobei sie die viktorianische Stimmung und den bizarren Charme bewunderten.
Diese Verbindungen zeigen, wie Spielwelten Menschen zusammenbringen können und wie sie über das Gameplay hinaus zu einem kulturellen Phänomen werden. Unser gemeinsames Spiel endete mit dem Kampf gegen Iudex Gundyr, einem schnellen und imposanten Gegner, der den Eingang in die Hauptwelt von Dark Souls III markiert. Für mich war dieser Moment nicht nur ein spielerisches Erfolgserlebnis, sondern auch der Beweis, dass die Geduld und die einfühlsame Unterstützung durch Serafinowicz den Weg geebnet hatten, um das Spiel nun mit mehr Freude und Verständnis zu erleben. Was ich aus dieser Erfahrung mitnahm, ist, dass ein Spiel wie Dark Souls III viel mehr ist als nur die Summe seiner Parts aus Kampfsystem, Grafik und Schwierigkeit. Die emotionale Bindung, die Geschichte der Spieler, das Teilen von Erfahrungen und das Erleben einer fantastischen Welt in einer Gemeinschaft machen es zu einem einzigartigen Erlebnis.