Rodney McMullen, der ehemalige Chairman und CEO der amerikanischen Supermarktkette Kroger, hat im Geschäftsjahr 2024 insgesamt 15,6 Millionen US-Dollar an Vergütung erhalten. Dies wurde im Rahmen eines offiziellen Berichtes des Unternehmens bekannt, der auch zeigte, dass sein Einkommen im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil blieb, trotz seines Rücktritts Anfang März 2025. Die Höhe von 15,6 Millionen Dollar verdeutlicht die Bedeutung des CEO-Postens in einem so großen Handelsunternehmen und die Vielschichtigkeit der Vergütungsmodelle in der Unternehmenswelt – insbesondere in Zeiten von Veränderungen und Managementwechseln. Kroger gehört zu den bedeutendsten Lebensmittelhändlern in den USA, was die Aufmerksamkeit auf die Gehälter der Führungsebene und deren Entwicklung lenkt. Rodney McMullen war mehr als 40 Jahre für Kroger tätig, nachdem er 1978 als Teilzeitlagerist angefangen hatte.
Seine Karriere spiegelt einen klassischen Aufstieg in der Geschäftswelt wider: Von den unteren Ebenen der Unternehmenshierarchie bis zur Spitze. McMullen übernahm 2014 die Rolle des CEO und wurde 2015 zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats ernannt. Während seiner Amtszeit verzeichnete Kroger ein starkes Wachstum, insbesondere an der Börse, wo sich die Aktien des Unternehmens mehr als vervierfachten. Dieses Wachstum steht im engen Zusammenhang mit McMullens Unternehmensstrategie, welche auf Innovation, Digitalisierung und Expansion setzte. Im Geschäftsbericht von Kroger wird deutlich, dass McMullen im Geschäftsjahr 2024 eine Mischung aus festem Gehalt, Aktienoptionen und sonstigen Vergütungen erhielt.
Sein Basisgehalt lag bei etwas mehr als 1,4 Millionen US-Dollar, was eine leichte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die bedeutendste Komponente seiner Vergütung waren jedoch Aktienoptionen im Wert von rund 10,6 Millionen Dollar, was eine Zunahme von etwa sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Dieses Verhältnis zeigt die starke Ausrichtung der Vergütung auf die Unternehmensleistung und den Aktienwert. Interessanterweise erhielt McMullen keine leistungsabhängige Prämie für dieses Jahr, was zum großen Teil mit seinem Rücktritt im März 2025 zusammenhängt. Die Beziehung zwischen McMullens Vergütung und der Unternehmensperformance ist dabei besonders interessant zu betrachten.
Während seines letzten vollständigen Geschäftsjahres stieg der Aktienwert von Kroger um mehr als ein Drittel und übertraf damit die Rendite des S&P 500 deutlich. Das zeigt, dass die Unternehmensstrategie positive Auswirkungen auf den Marktpreis hatte, was sich wiederum in höheren Aktienoptionen für McMullen niederschlug. Die Unternehmensführung betonte, dass nur etwa acht Prozent seines Gesamtgehalts im Jahr 2024 aus fixen Komponenten bestanden und der Rest stark an die Performance des Unternehmens gekoppelt war. Dieser Mechanismus wird häufig eingesetzt, um Führungskräfte direkt am Börsenerfolg zu beteiligen und Anreize für nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Eine wichtige Diskussion, die sich anhand der Zahlungshöhe und -struktur ergibt, betrifft die Lohnungleichheit zwischen Führungsebene und durchschnittlichen Mitarbeitern.
Kroger legte offen, dass das Verhältnis zwischen dem Gehalt von McMullen und dem Medianentgelt der Mitarbeiter bei 457 zu 1 lag, was gegenüber dem Vorjahr mit 502 zu 1 eine leichte Verbesserung darstellt. Zugleich stieg das mittlere Jahresgehalt eines Kroger-Mitarbeiters von 31.302 US-Dollar im Jahr 2023 auf 34.213 US-Dollar im Jahr 2024, was einer Steigerung von rund neun Prozent entspricht. Dieser Anstieg ist ein Indiz für Bemühungen, die Entlohnung der Belegschaft zu verbessern, wobei die Debatte über angemessene Gehaltsverhältnisse und soziale Gerechtigkeit weiterhin eine Rolle spielt.
Der plötzliche Rücktritt von Rodney McMullen im März 2025 war Thema vieler Spekulationen. Kroger gab an, dass der Vorstand eine Untersuchung zu McMullens persönlichem Verhalten durchgeführt habe, welches „nicht mit den Ethikstandards des Unternehmens vereinbar“ gewesen sei. Detailierte Informationen wurden vonseiten des Unternehmens nicht veröffentlicht. Als Ersatz wurde Ronald Sargent, der bisherige leitende Direktor, zum Vorsitzenden des Vorstands und Interim-CEO ernannt, mit einem Jahresgehalt von 4,35 Millionen US-Dollar. Sargent kündigte an, sowohl interne als auch externe Kandidaten für die dauerhafte Nachfolge des CEO zu prüfen, was zeigen dürfte, dass Kroger großen Wert auf eine sorgfältige Auswahl des zukünftigen Managements legt.
Rodney McMullens Karriereweg bei Kroger ist bemerkenswert nicht nur aufgrund der Dauer, sondern auch wegen seiner Leistung. Unter seiner Führung verzeichnete der Konzern nicht nur eine kontinuierliche Expansion, sondern setzte vermehrt auf technologische Innovationen wie die Digitalisierung des Einkaufserlebnisses, Lieferdienste und die Nutzung von Datenanalyse zur Optimierung von Sortiment und Logistik. Dies bewahrte Kroger gegenüber der starken Konkurrenz durch Online-Lebensmittelhändler und Discountketten einen Wettbewerbsvorteil und stärkte die Marktposition. Die Entwicklung von McMullens Vergütung im Vergleich zu früheren Jahren zeigt ebenfalls den Einfluss der Unternehmensleistung und Marktbedingungen auf Managergehälter. Im Geschäftsjahr 2023 wurde seine Bezahlung sogar um rund 18 Prozent gesenkt, was auf schwächere Unternehmenszahlen zurückging.
Dennoch blieb die langfristige Vergütung durch Aktienoptionen hoch, was eine nachhaltige Orientierung des Managements vorgibt. Solche variablen Vergütungselemente sind in börsennotierten Unternehmen üblich, da sie sowohl Risiko als auch Belohnung für Führungskräfte in Einklang bringen sollen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Vergütung von Rodney McMullen im Jahr 2024 die Komplexität moderner Unternehmensgehälter verdeutlicht. Die hohe Summe resultiert primär aus aktienbasierten Prämien, die an die Unternehmensperformance gekoppelt sind. Dies spiegelt den wirtschaftlichen Erfolg Kroger unter seiner Leitung wider, trotz seines vorzeitigen Rücktritts aus unbekannten Gründen.
Die Steigerung der Mitarbeitergehälter und die Reduzierung der Lohnschere weisen zudem darauf hin, dass Kroger auch sozialpolitische Aspekte in der Unternehmensführung berücksichtigt. Der Übergang zu Ronald Sargent als Interim-CEO markiert eine neue Phase für das Unternehmen, das sich weiterhin auf Wachstum, Innovationen und nachhaltigen Erfolg fokussiert. Diese Entwicklungen im Führungsetat und der Vergütungsstruktur sind auch für Investoren, Branchenbeobachter und die breite Öffentlichkeit von Interesse, da sie Einblicke in die Balance zwischen Unternehmensleistung, Managervergütung und Mitarbeiterwohl geben. Kroger steht exemplarisch für viele Großunternehmen im Einzelhandel, die sich in einem sich wandelnden Marktumfeld behaupten müssen und dabei die Erwartungen an ethische Unternehmensführung und soziale Verantwortung berücksichtigen.