Die Welt der digitalen Karten und Navigationen erlebt eine spannende Entwicklung durch die Entstehung von CoMaps, einer gemeinschaftsgeleiteten Abspaltung des beliebten Open-Source-Projekts Organic Maps. Dieses neue Projekt verfolgt eine klare Mission, die über reine Navigation hinausgeht: Es geht um Transparenz, Datenschutz, gemeinschaftliche Mitbestimmung und die Ausrichtung auf das Gemeinwohl. CoMaps steht für eine neue Generation von Open-Source-Karten, die von der Community getragen und weiterentwickelt wird, sodass Nutzer und Entwickler gleichermaßen Einfluss auf die Zukunft der Anwendung nehmen können. Ursprung und Motivation Organic Maps hat sich in den letzten Jahren als eine der zuverlässigsten Open-Source-Kartenapplikationen etabliert, die sich besonders durch ihren Fokus auf Datenschutz und Offline-Fähigkeiten auszeichnet. Dennoch führten interne Differenzen zwischen den Shareholdern zu Unsicherheiten bezüglich der Zukunft des Projekts.
Insbesondere die Verhandlungen zwischen den Hauptbeteiligten Viktor und Roman blieben unbeantwortet und scheiterten an unterschiedlichen Vorstellungen über die Kontrolle und Steuerung des Projekts. Während Viktor lediglich bereit war, eine Garantie dafür zu geben, dass Organic Maps nicht verkauft wird, bestand er gleichzeitig darauf, die volle Kontrolle zu behalten. Diese Situation führte in der Community zu der Überzeugung, dass ein neuer Weg gefunden werden muss – ein Weg, der wirklich offen, transparent und demokratisch gestaltet ist. Daraus entstand die Idee einer gemeinschaftsgeleiteten Abspaltung, die unter dem vorläufigen Namen CoMaps bekannt wurde. Dabei steht CoMaps nicht nur für eine Software, sondern auch für ein Modell, das die Prinzipien von Open Source in ihrer reinsten Form leben will.
Kernprinzipien von CoMaps CoMaps definiert sich über mehrere zentrale Werte, die das Projekt klar von vielen anderen Kartenlösungen abheben. Transparenz spielt dabei eine herausragende Rolle. Sämtliche Entwicklungen, Finanzierungen und organisatorische Entscheidungen werden offen kommuniziert und können von der Community jederzeit nachvollzogen werden. Diese Offenheit sorgt für ein hohes Maß an Vertrauen und ermöglicht eine aktive Mitarbeit. Ebenso ist die gemeinschaftliche Entscheidungsfindung ein tragendes Element.
Anstatt dass einzelne Personen oder ein enger Kreis von Führungskräften über wichtige Entwicklungen bestimmen, werden alle Mitglieder gleichermaßen eingebunden. Entscheidungen werden im Governance-Repository diskutiert und getroffen. Das fördert nicht nur die demokratische Teilhabe, sondern sorgt auch dafür, dass die Software den Bedürfnissen der Nutzer gerecht wird. Ein weiteres zentrales Anliegen ist das Nicht-Erzielen von Gewinn. CoMaps wird als nicht-kommerzielles Projekt betrieben, dessen Ziel es ist, dem öffentlichen Interesse zu dienen.
Dadurch wird die Entwicklung von kommerziellen Zwängen befreit, und der Fokus liegt auf Nachhaltigkeit und tatsächlichem Mehrwert für die Nutzer. Darüber hinaus steht der Datenschutz ganz oben auf der Prioritätenliste. Viele kommerzielle Kartenanbieter sammeln umfangreiche Nutzerdaten, um diese zu monetarisieren oder für Werbezwecke einzusetzen. CoMaps hingegen legt größten Wert auf die Privatsphäre seiner Anwender und minimiert jegliche Datenerhebung auf das Notwendigste. Technologische Grundlagen und Entwicklung Das CoMaps-Team arbeitet intensiv daran, eine stabile und weiterentwickelte Version des Kartenprogramms bereitzustellen.
Die technische Basis bleibt dabei Open Source und basiert weitgehend auf den bisherigen Entwicklungen von Organic Maps. Allerdings werden zahlreiche Verbesserungen und neue Funktionen implementiert, die aus den Bedürfnissen der Community abgeleitet werden. Der Fokus liegt auf der Einrichtung einer soliden Infrastruktur, die es ermöglicht, sowohl die Stabilität als auch die Erweiterbarkeit der Software sicherzustellen. Parallel dazu wird in verschiedenen Bereichen an der ersten offiziellen Veröffentlichung gearbeitet. Dies umfasst nicht nur die reine Codebasis, sondern auch die Dokumentation, Benutzeranleitungen und die Gestaltung der Nutzeroberfläche.
Dabei ist die Beteiligung der Community essentiell. Interessierte Entwickler können über Codeberg an der Weiterentwicklung teilnehmen, Fehler melden oder Dokumentationen pflegen. Selbst kleinere Beiträge wie das Aktualisieren von Texten oder Grafiken sind von hoher Bedeutung und werden sehr geschätzt. Name und Identität des Projekts Der Name CoMaps ist vorläufig gewählt und verkörpert die Kernaspekte Gemeinschaft, Zusammenarbeit, Gemeinwohl und Kollektivität. Die Projektverantwortlichen möchten jedoch mehr Menschen in den Prozess einbinden, weshalb eine öffentliche Abstimmung zur endgültigen Benennung ins Leben gerufen wurde.
Dieses demokratische Vorgehen unterstreicht noch einmal den partizipativen Charakter des Projekts und lädt alle Interessierten ein, mitzuwirken und ihre eigenen Vorschläge einzubringen. Die Abstimmung findet auf Codeberg statt und endet am 20. Mai 2025. Sie stellt einen weiteren Meilenstein dar, um die Identität und den Geist des Projekts mit der Community gemeinsam zu formen. Möglichkeiten der Beteiligung und Unterstützung CoMaps versteht sich nicht nur als Softwareprodukt, sondern als lebendige Gemeinschaft, die gemeinsam an einer besseren Lösung für digitale Karten arbeitet.
Deshalb sind alle Menschen, die Interesse an Open Source, Kartographie, Datenschutz und guten Softwarepraktiken haben, herzlich eingeladen, sich zu engagieren. Vom reinen Austausch in Foren und Diskussionsplattformen bis hin zur aktiven Mitarbeit im Codeberg-Repository stehen zahlreiche Wege offen. Besonders wichtig sind auch organisatorische und governancebezogene Tätigkeiten, die das Fundament der gemeinsamen Entscheidungsfindung stärken. Ebenso werden kreative Beiträge wie das Erstellen von Texten, Grafiken oder die Unterstützung im Bereich Social Media sehr geschätzt, um die Präsenz des Projekts in der Öffentlichkeit zu erhöhen. Neben der zeitlichen und fachlichen Investition gibt es auch die Möglichkeit, das Projekt finanziell zu unterstützen.
Alle Spenden werden über Open Collective verwaltet, einem transparenten Finanzierungsmodell, das einen verantwortungsvollen und nachvollziehbaren Umgang mit den Beiträgen sicherstellt. So kann jeder gezielt zur Weiterentwicklung von CoMaps beitragen und Teil eines innovativen Projekts werden. Zukunftsperspektiven Die Entstehung von CoMaps markiert nicht nur eine Antwort auf die aktuellen Herausforderungen bei Organic Maps, sondern setzt einen neuen Standard für Open-Source-Kartenanwendungen. Die Kombination aus gemeinschaftlicher Führung, Transparenz, Datenschutz und einem Fokus auf das Gemeinwohl eröffnet großartige Chancen, um den digitalen Kartenmarkt nachhaltig zu verändern. Die geplante erste Veröffentlichung von CoMaps wird mit Spannung erwartet und gilt als wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer stabilen und nutzerorientierten Software.
Langfristig kann sich das Projekt zu einer zentralen Plattform entwickeln, die vielfältige Karten- und Navigationsbedürfnisse abdeckt und dabei vor allem auf die Bedürfnisse der Community eingeht. Die Konflikte bei Organic Maps verdeutlichen, wie wichtig es ist, in Open-Source-Projekten nicht nur technische Lösungen zu finden, sondern auch organisatorisch und rechtlich tragfähige Strukturen zu schaffen. CoMaps antwortet darauf mit einem Modell der echten Teilhabe und somit einer echten Alternative, die den Nutzer in den Mittelpunkt stellt. Fazit CoMaps repräsentiert die nächste Evolutionsstufe offener Kartenlösungen, getragen von einer starken, engagierten Gemeinschaft. Mit einem klaren Bekenntnis zu Transparenz, Datenschutz, Nicht-Kommerzialisierung und demokratischer Entscheidungsfindung stellt CoMaps ein wegweisendes Projekt dar, das einen frischen Ansatz in der digitalen Kartographie bietet.
Für Nutzer und Entwickler, die sich eine ehrliche, offene und nachhaltige Alternative zu den bestehenden Kartenservices wünschen, bietet CoMaps nicht nur eine Software, sondern auch eine Vision. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um das Potenzial dieses Projekts vollständig auszuschöpfen und gemeinsam eine lebendige Open-Source-Landschaft weiter wachsen zu lassen.