Das US-amerikanische Lieferunternehmen DoorDash belebte den Markt im Mai 2025 mit zwei bedeutenden strategischen Übernahmen und einem frischen Quartalsbericht, der gemischte Signale aussendete. Während die Umsatzzahlen im ersten Quartal des Jahres leicht unter den Erwartungen lagen, schaffen die Akquisitionen des britischen Essenslieferdienstes Deliveroo und des New Yorker Restauranttechnologie-Startups SevenRooms einen Schritt zu einer globalen Expansion und erweitern zugleich die Produktpalette von DoorDash um innovative Restaurantlösungen. DoorDash begann das Jahr mit einer beeindruckenden Rallye an den Börsen, die den Aktienwert zwischenzeitlich um mehr als 22 Prozent nach oben trieb. Nach Bekanntgabe der Q1-Ergebnisse und Übernahmen kam jedoch eine gewisse Skepsis bei Investoren auf, die sich in einem Kursrückgang von 7,4 Prozent niederschlug. Dennoch summieren sich die Aktiengewinne seit Jahresbeginn auf rund 13 Prozent, was die Festigung von DoorDash als wichtige Wachstumsaktie unterstreicht.
Die übernommene britische Plattform Deliveroo arbeitet vornehmlich in Großbritannien, Irland und diversen anderen europäischen, nahöstlichen sowie asiatischen Märkten. Parallel dazu betreibt DoorDash international bereits via Tochtergesellschaft Wolt Aktivitäten in etwa 28 Ländern, vor allem in Europa. Diese strategische Kombination erweitert DoorDashs globalen Einflussbereich auf über 40 Länder mit mehr als einer Milliarde Einwohnern, wie CEO Tony Xu bekannt gab. Die Übernahme von Deliveroo erfolgt zu einem Preis von rund 3,86 Milliarden US-Dollar. Analysten bewerten die Transaktion überwiegend positiv, da sich die Märkte von DoorDash und Deliveroo nur minimal überlappen, was Synergien und Cross-Border-Potenziale eröffnet.
So kann DoorDash seine Präsenz in den Kernmärkten Europas signifikant verstärken. Parallel dazu investiert DoorDash mit dem Erwerb von SevenRooms für 1,2 Milliarden US-Dollar in technologische Verstärkungen jenseits der reinen Essenslieferung. SevenRooms, ein seit 2011 bestehendes Startup mit Fokus auf Restaurantverwaltung, Reservations- und Marketing-Software, ergänzt das DoorDash-Ökosystem um wichtige Tools zur Verbesserung von Gästemanagement, Betriebseffizienz und digitalen Verkaufsförderungsstrategien. Die Integration in die bestehende Commerce-Plattform soll Gastronomen mehr Umsatz- und Kundendatensteuerungsmöglichkeiten bieten und so den stationären und Lieferservice synergistisch verknüpfen. Die Quartalszahlen zum ersten Quartal 2025 zeigen ein gemischtes Bild.
Der Umsatz von 3,03 Milliarden US-Dollar lag knapp unter den Prognosen der Analysten, die durchschnittlich bei 3,1 Milliarden lagen. Das Ergebnis je Aktie von 44 Cent übertraf mit 5 Cent Vorsprung die Erwartungen. Die Erlöse stiegen damit im Jahresvergleich um 20 Prozent, und das Unternehmen befindet sich weiter auf dem Weg, Verluste aus dem Vorjahr hinter sich zu lassen und profitabel zu wachsen. Bemerkenswert konnte DoorDash den Bruttowarenwert seines Marktplatzes auf 23,1 Milliarden US-Dollar steigern, was die Prognosen übertraf. Die Bestellanzahl stieg um 18 Prozent auf 732 Millionen, ein Beleg für anhaltend starke Kundennachfrage trotz der in der Wirtschaft vorherrschenden Unsicherheiten und Diskussionen über mögliche Konsumverlangsamungen infolge erhöhter Zölle und Inflation.
Unter dem Strich erreichte das bereinigte EBITDA mit 625 Millionen US-Dollar zwar nicht ganz die Erwartungen von 639 Millionen, was Investoren vorübergehend verunsicherte. Doch Experten sehen in den getätigten Investitionen eine nachhaltige Positionierung für künftiges Wachstum, was durch positive Bewertungen seitens Analysten von William Blair und Evercore ISI unterstrichen wird. Die Akquisitionen ermöglichen DoorDash, sein Wachstum über die gegenwärtigen Grenzen hinaus zu beschleunigen. Mit Deliveroo erweitert sich insbesondere der europäische Marktanteil stark, wobei DoorDashs Know-how und bewährte operative Methoden mit der lokalen Marktexpertise von Deliveroo zusammengeführt werden. Dieses Zusammenspiel soll Innovationen und Effizienzgewinne bewirken und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber globalen und regionalen Anbietern erhöhen.
Die Ergänzung durch SevenRooms ist strategisch bedeutsam, weil sie DoorDash in die Lage versetzt, Gastronomiebetriebe nicht mehr nur als reine Lieferdienst-Plattform zu unterstützen, sondern auch als ganzheitlicher Partner im Bereich Restaurantmanagement aufzutreten. Funktionen wie Tischreservierungen, personalisierte Kundenansprache und Gästemanagement sind für viele Restaurants entscheidend, um die Kundenbindung zu stärken und zusätzliche Umsätze zu generieren. Dieses neue Angebot kann DoorDash einen Vorteil gegenüber Wettbewerbern verschaffen, die nur auf den Lieferaspekt fokussiert sind. CEO Tony Xu betonte, dass DoorDash trotz der geopolitischen Herausforderungen und Unsicherheiten im Konsumverhalten weiterhin eine starke Nachfrage nach seinen Dienstleistungen verzeichne. Das Unternehmen erwarte für das zweite Quartal des Jahres eine Bruttoauftragsvolumenprognose in Höhe von 23,5 Milliarden US-Dollar, leicht über den Markterwartungen.
Diese optimistische Sicht basiert unter anderem auf der Erwartung, dass digitale Liefer- und Bestellkanäle in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen und traditionelle gastronomische Umsätze zunehmend ergänzen oder ersetzen. DoorDashs Wachstumspotenzial zeigt sich auch in der Tatsache, dass das Unternehmen per Ende Mai 2025 bereits einen Kurszuwachs von 61 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen kann. Trotz der kurzfristigen Kurskorrektur nach der Bekanntgabe des Quartalsberichts sehen Analysten die Aktie weiterhin als attraktives Investment an. Die Einschätzungen von William Blair und Evercore ISI bekräftigen das Vertrauen, dass DoorDash durch Skalierungseffekte und kontinuierliche technologische Weiterentwicklung nachhaltig seine Profitabilität verbessern kann. DoorDash ist damit ein Paradebeispiel für ein Technologieunternehmen, das sich kontinuierlich neu erfindet, um den sich wandelnden Verbraucherbedürfnissen gerecht zu werden und gleichzeitig seine internationale Präsenz strategisch auszubauen.