Die Kryptowährungsbranche hat seit ihrem Ursprung eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. Immer wieder war die sogenannte HODL-Strategie unter Investoren ein beliebtes Mittel, um durch langfristiges Halten von Kryptowährungen beträchtliche Gewinne zu erzielen. Der Begriff HODL, ursprünglich ein Tippfehler von „hold“, hat sich zum feststehenden Schlagwort im Krypto-Slang etabliert und beschreibt das Festhalten an Coins unabhängig von Marktveränderungen und Schwankungen. Während diese Strategie bei Bitcoin historisch betrachtet solide Erfolge brachte, zeigt eine aktuelle Untersuchung der Analysefirma Swan, dass HODL bei den bedeutendsten Altcoins nicht mehr funktioniert. Die Ergebnisse dieser Analyse werfen ein neues Licht auf die Marktstruktur und die Rentabilität von Investitionen in die Vielfalt der Kryptowährungen jenseits von Bitcoin.
Die Rolle von Bitcoin im Kryptomarkt ist unbestritten. Als die erste und bekannteste Kryptowährung fungiert Bitcoin häufig als Benchmark für den Rest des Marktes. Die Untersuchung von Swan zeigt, dass Bitcoin im April 2025 eine Wertsteigerung von 13,8 % verzeichnete, was im Einklang mit seinem historischen Durchschnitt liegt. Dies verdeutlicht die Widerstandsfähigkeit der Kryptowährung gegen Marktschwankungen und unterstreicht ihre Rolle als „digitales Gold“. Im Gegensatz dazu sind die meisten populären Altcoins im selben Zeitraum, besonders im Vergleich zu Bitcoin, stark im Wert gefallen.
Swan hat besonders beleuchtet, wie lange es durchhielt, bis führende Altcoins im Vergleich zu Bitcoin 90 % ihres relativen Wertes eingebüßt haben. Die Zeiträume variieren, liegen jedoch in allen Fällen deutlich unter langen Haltezeiträumen, die Investoren üblicherweise mit einem guten Renditepotenzial assoziieren. QTUM fiel bereits nach 17 Monaten der Vergleichswerte gegenüber Bitcoin um 90 %. MATIC brauchte 23 Monate, ICP 24 Monate, ADA und XRP jeweils 36 Monate, LTC 69 Monate und Monero (XMR) hielt immerhin 72 Monate durch, bevor dieser dramatische Wertverlust stattfand. Diese Daten signalisieren das wiederholte Versagen der HODL-Strategie bei Altcoins, die dennoch oft als vielversprechende Investitionen angesehen werden.
Was bedeutet das konkret für Krypto-Investoren und welche Gründe liegen hinter dieser Entwicklung? Zunächst ist zu verstehen, dass Altcoins meist spezifische Anwendungszwecke, technologische Innovationen oder Plattformen repräsentieren. Viele von ihnen wollen Bitcoin in verschiedenen Aspekten übertrumpfen, sei es durch schnellere Transaktionszeiten, bessere Skalierbarkeit oder smart contracts. Obwohl diese technische Innovationen potenziell lohnend sind, haben viele Altcoins Schwierigkeiten, dauerhafte Marktanteile zu sichern oder ihre Nutzerbasis nachhaltig zu erweitern. Dies führt zu geringerer Liquidität, höherer Volatilität und folglich zu stärkeren Kursverlusten im Vergleich zu Bitcoin.Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Konkurrenzsituation unter Altcoins selbst sowie ihr Verhältnis zu Bitcoin.
Bitcoin profitiert neben seiner Bekanntheit und Marktakzeptanz von seiner begrenzten Maximalemission von 21 Millionen Coins und seiner dezentralisierten Sicherheit durch das Proof-of-Work-Verfahren. Viele Altcoins hingegen haben unterschiedliche Tokenomics, ungünstige Verteilungsmodelle oder wechseln zwischen Konsensmechanismen, die das Vertrauen der Anleger erschüttern können. Darüber hinaus werden manche Altcoins durch externe Faktoren belastet, wie regulatorische Unsicherheiten oder Krypto-Modeerscheinungen, die nach kurzer Zeit an Relevanz verlieren.Die Schwäche der HODL-Strategie bei Altcoins legt nahe, dass passive Buy-and-Hold-Investitionen in diesem Bereich verstärkt durch aktivere Strategien ergänzt werden sollten. Investoren müssen Marktbewegungen, technische Entwicklungen und fundamentale Veränderungen viel stärker beobachten und gegebenenfalls frühzeitig reagieren.
Einige Altcoins bieten kurzfristige Chancen, während andere über längere Zeiträume an Wert verlieren – doch unreflektiertes Festhalten führt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Verlusten an Kaufkraft gegenüber Bitcoin. Deshalb raten Experten, seitens der Portfoliogestaltung diversifizierte Ansätze zu verfolgen und nicht ausschließlich auf das Festhalten zu setzen.ARK Invest, ein weiteres renommiertes Analysehaus, gibt in seiner Prognose „Big Ideas 2025“ einen optimistischen Ausblick für Bitcoin bis 2030. Je nach Szenario könnte der Preis von Bitcoin auf bis zu 300.000 US-Dollar oder gar 1,5 Millionen US-Dollar steigen.
Diese Vorhersagen stützen den Gedanken, dass Bitcoin als Kerninvestment innerhalb eines Krypto-Portfolios weiterhin relevant bleibt, während Altcoins eine volatilere und risikoreichere Rolle innehaben. Anleger, die HODL mit Altcoins praktizieren, sind daher gut beraten, ihre Erwartungen an das Marktverhalten realistisch zu gestalten und ihre Strategien entsprechend anzupassen.Überdies spiegelt der bisherige Erfolg von Bitcoin die Bedeutung einer soliden Technologie, Marktakzeptanz und langfristigen Glaubwürdigkeit wider. Während sich Altcoins in vielen Fällen durch Innovationskraft auszeichnen, fehlt ihnen häufig die Stabilität und der Status, den Bitcoin über Jahre gewachsen ist. Es zeigt sich, dass jede Kryptowährung ihre eigenen Mechanismen und Risiken birgt, weshalb eine differenzierte Betrachtung essenziell ist.
Zu wissen, dass HODL bei Altcoins oft nicht zum Erfolg führt, schützt Investoren vor unrealistischen Hoffnungen und fördert das Bewusstsein für eine aktive Marktbeobachtung.Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die altbekannte HODL-Strategie nicht universell für alle Kryptowährungen anwendbar ist. Bitcoin bleibt das einzige Asset im Kryptobereich, das mit dieser Strategie zuverlässig Wertzuwächse generiert hat. Für Altcoins hingegen bedeutet das Festhalten ohne aktives Management häufig, dass Kapital im Vergleich zu Bitcoin schrumpft. Die Analyse von Swan liefert damit fundierte Argumente für eine Überprüfung und Anpassung der eigenen Anlagestrategie in der Kryptowelt.
Für Anleger gilt es, genaue Marktanalysen zu betreiben, Potenziale im Detail zu evaluieren und ihre Investments breit aufzustellen, um mögliche Verluste zu minimieren und Chancen optimal zu nutzen.