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Sind Ultra-verarbeitete Lebensmittel genauso süchtig machend wie Zigaretten?

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Are ultra-processed foods as addictive as cigarettes?

Ultra-verarbeitete Lebensmittel dominieren unsere Ernährung und weisen süchtig machende Eigenschaften auf, die mit denen von Zigaretten vergleichbar sind. Die tiefgreifenden gesundheitlichen Folgen und die Herausforderungen beim Verzicht auf diese Produkte werden zunehmend erforscht und diskutiert.

Ultra-verarbeitete Lebensmittel wie Limonade, Kartoffelchips, Fertiggerichte und Süßigkeiten sind aus dem modernen Alltag kaum noch wegzudenken. Sie befinden sich in fast jedem Supermarkt-Regal und machen einen beachtlichen Anteil der täglichen Kalorienaufnahme aus. In den Vereinigten Staaten beispielsweise stammen rund 60 Prozent der Kalorienzufuhr aus ultra-verarbeiteten Produkten. Doch immer mehr Experten warnen vor den potenziell süchtig machenden Eigenschaften dieser Lebensmittel, die nicht nur zu Übergewicht führen können, sondern auch ernsthafte gesundheitliche Risiken bergen. Die Debatte rund um die Frage, ob ultra-verarbeitete Lebensmittel tatsächlich so süchtig machend sind wie Zigaretten, gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Im Folgenden wird diese Thematik ausführlich beleuchtet, um die Mechanismen, Risiken und Herausforderungen besser zu verstehen, die mit dem Konsum dieser Produkte verbunden sind. Ultra-verarbeitete Lebensmittel und ihre Zusammensetzung Ultra-verarbeitete Lebensmittel zeichnen sich dadurch aus, dass sie industriell hergestellt und verarbeitet werden. Die Zutaten in diesen Produkten sind oft stark verändert und kombiniert, um besonders ansprechende Geschmacksprofile zu schaffen, die süß, salzig oder fettig sind. Dabei kommen zahlreiche Geschmacksverstärker, Farbstoffe und andere Zusatzstoffe zum Einsatz, die das Verlangen nach diesen Lebensmitteln erhöhen können. Produkte wie verpackte Snacks, Fertigfrühstückscerealien, Fast Food, industriell hergestellte Brote, Desserts, Wurstwaren, Softdrinks, Eiscreme und Süßigkeiten fallen unter diesen Begriff.

Die hohe Verfügbarkeit und die intensive Geschmackssteuerung machen es den Konsumenten schwer, dem Verlangen nach solchen Produkten zu widerstehen. Diese Lebensmittel aktivieren das Belohnungssystem im Gehirn, indem sie verstärkt Dopamin – einen Neurotransmitter, der mit Freude und Belohnung verbunden ist – freisetzen. Besonders problematisch ist dabei, dass diese Aktivierung oft stärker und schneller erfolgt als bei natürlichen, unverarbeiteten Lebensmitteln. Suchtmechanismen bei ultra-verarbeiteten Lebensmitteln Untersuchungen zeigen, dass eine erhebliche Anzahl von Erwachsenen und Kindern Anzeichen einer Sucht im Zusammenhang mit ultra-verarbeiteten Lebensmitteln aufweist. Schätzungen zufolge leiden etwa 20 Prozent der Erwachsenen und 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen an Symptomen, die einer Lebensmittelabhängigkeit ähneln.

Diese Symptome umfassen Craving oder Verlangen, zwanghaften Konsum und Entzugserscheinungen, ähnlich denen bei Tabak- oder Alkoholsucht. Experten wie Evan Forman, Professor für Psychologische und Gehirnwissenschaften, weisen darauf hin, dass diese Lebensmittel das Belohnungssystem im Gehirn so stark aktivieren, dass die eigene Willenskraft oft nicht ausreicht, das Essverhalten zu kontrollieren. Zudem setzen viele Lebensmittelunternehmen Erkenntnisse ein, die ursprünglich aus der Tabakindustrie stammen, um den Konsum ihrer Produkte zu fördern und aufrechtzuerhalten. Historisch bedingt hat der Konzern Philip Morris in den 1980er Jahren Nahrungsmittelfirmen übernommen, um Know-how aus dem Tabakmarketing – insbesondere an Minderheiten gerichtet – zu transferieren. Die Forschung verdeutlicht außerdem, dass das Suchtverhalten bei ultra-verarbeiteten Lebensmitteln durch eine Kombination aus zuckrigen, fettigen und salzigen Inhaltsstoffen verstärkt wird.

Diese Kombination erzeugt ein besonders starkes Verlangen, das sich noch durch verschiedene Sensorik- und Geschmacksverstärker potenziert. In Tierversuchen zeigten Ratten beispielsweise vergleichbare Dopaminreaktionen bei ultra-verarbeiteten Lebensmitteln wie bei Kokain, auch wenn die Wirkung nicht ganz so intensiv war. Gesundheitliche Folgen der Sucht nach ultra-verarbeiteten Lebensmitteln Die intensive und häufige Aufnahme ultra-verarbeiteter Lebensmittel hat weitreichende Konsequenzen für die körperliche und geistige Gesundheit. Hoher Konsum dieser Produkte steht in Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, Fettleibigkeit, Depressionen und Angststörungen. Außerdem zeigen Studien, dass bei Kindern, die viele dieser Lebensmittel konsumieren, höhere Werte von ungesundem Cholesterin und Glukose im Blut festgestellt werden.

Die leicht konsumierbaren und stark kalorienreichen Lebensmittel führen zu einer erhöhten Kalorienzufuhr, was wiederum in der Regel zu Gewichtszunahme und damit verbundenen Gesundheitsproblemen führt. Ein Beispiel aus einer randomisierten Studie zeigte, dass Probanden, die zwei Wochen lang nur ultra-verarbeitete Lebensmittel zu sich nahmen, täglich durchschnittlich 500 Kalorien mehr konsumierten als diejenigen, die unverarbeitete Lebensmittel erhielten. Interessanterweise können auch Menschen mit normalem oder niedrigem Körpergewicht Anzeichen einer Sucht nach ultra-verarbeiteten Lebensmitteln zeigen. Manche von ihnen verbrennen die zusätzliche Energie durch körperliche Aktivität oder haben eine genetische Disposition, nicht zuzunehmen. Dennoch besteht bei dieser Gruppe die Gefahr, dass das Essverhalten durch die Suchtcharakteristika beeinträchtigt wird.

Die Rolle des Mikrobioms Neben den Wirkungen im Gehirn spielt auch der Darm eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Lebensmittelabhängigkeiten. Forschungen zeigen, dass Menschen, die süchtig nach ultra-verarbeiteten Lebensmitteln sind, häufig eine veränderte Zusammensetzung ihrer Darmbakterien aufweisen, ähnlich wie Menschen mit anderen Suchtproblemen. Diese Veränderungen könnten die Belohnungsverarbeitung beeinflussen und das Verlangen verstärken. Suchtkriterien im Vergleich zu Tabak Die Untersuchung, ob ultra-verarbeitete Lebensmittel ähnlich süchtig machend sind wie Tabakprodukte, ergab verblüffende Parallelen. Wie bei Zigaretten erfüllen viele dieser Lebensmittel alle Suchtkriterien, die in offiziellen Berichten zur Tabakabhängigkeit Anwendung finden.

Hierunter fallen unter anderem das Verlangen, der zwanghafte Konsum trotz negativer Folgen, Entzugserscheinungen und die Fähigkeit, Stimmung zu verändern. Beispielsweise wurde beobachtet, dass Menschen trotz bekannter gesundheitlicher Risiken wie Diabetes bereit sind, weite Strecken zurückzulegen, um ultra-verarbeitete Produkte zu konsumieren. Auch Tierversuche demonstrieren, dass Ratten Risiken eingehen – etwa einen elektrischen Schock zu erleiden –, um an extrem verarbeitete und zuckerhaltige Lebensmittel zu gelangen. Das Erkennen von Entzugserscheinungen bei Menschen, die auf ultra-verarbeitete Lebensmittel verzichten, ist ein weiterer Beleg für deren suchtfördernde Wirkung. Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Reizbarkeit und Unruhe sind vergleichbar mit Entzugserscheinungen bei anderen Suchterkrankungen.

Herausforderungen im Umgang mit ultra-verarbeiteten Lebensmitteln Da ultra-verarbeitete Lebensmittel allgegenwärtig und besonders bequem sind, fällt der Verzicht vielen Menschen schwer. Sie sind in fast jedem Geschäft, in Automaten und an Tankstellen zu finden und stellen eine schnelle Option dar, wenn es an Zeit oder Kochmöglichkeiten mangelt. Die intensive sensorische Gestaltung dieser Produkte sorgt zudem dafür, dass viele Menschen den Geschmack natürlicher, unverarbeiteter Lebensmittel weniger schätzen und als weniger befriedigend empfinden. Besonders problematisch ist der Umstand, dass die Menschen oft nicht wirklich aus eigenem Willen entscheiden, was sie essen. Vielmehr reagieren sie auf die starken Reize, die diese Lebensmittel setzen, was die Handlungsmöglichkeiten auf den ersten Blick einschränkt.

Diese Erkenntnis fordert ein Umdenken im Ansatz von Ernährungsberatung und öffentlicher Gesundheit. Ansätze zur Prävention und Behandlung Angesichts der Parallelen zu anderen Suchterkrankungen ist es wichtig, präventive Maßnahmen und Behandlungsangebote speziell für die Sucht nach ultra-verarbeiteten Lebensmitteln zu entwickeln. Psychologische und verhaltensbasierte Therapieformen, die das Belohnungssystem im Gehirn adressieren und Unterstützung beim Umbau von Essgewohnheiten bieten, werden als vielversprechend angesehen. Medikamente wie GLP-1-Analoga, die ursprünglich zur Behandlung von Diabetes eingesetzt werden und oft den Appetit auf hochkalorische Lebensmittel reduzieren, zeigen erste Erfolge bei der Kontrolle solcher Essgewohnheiten. Zudem könnte eine klare, verpflichtende Kennzeichnung, die Verbraucher über die Risiken informiert, ähnlich der Warnhinweise auf Zigarettenpackungen, einen starken Einfluss auf das Verbraucherverhalten haben.

Eine weitere Forderung aus der Forschung ist ein Einschränken des Marketings von ultra-verarbeiteten Produkten, insbesondere in Bezug auf Kinder und Jugendliche, die besonders anfällig für Werbung sind. Gelingt es, den Zugang zu diesen Lebensmitteln einzuschränken und die Attraktivität von vollwertigen, natürlichen Lebensmitteln zu erhöhen, besteht die Chance, langfristig die Ernährungssituation zu verbessern. Fazit Ultra-verarbeitete Lebensmittel besitzen in vielerlei Hinsicht süchtig machende Eigenschaften, die mit denen von Zigaretten vergleichbar sind. Der Konsum führt bei einem bedeutenden Anteil der Bevölkerung zu Mustern, die von Craving, zwanghaftem Verhalten und Entzugserscheinungen geprägt sind. Diese Lebensmittel beeinträchtigen nicht nur die Gesundheit durch Risiken wie Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern erschweren auch die Selbstkontrolle beim Essverhalten erheblich.

Die Erkenntnisse aus der Forschung verpflichten dazu, gesellschaftlich und politisch wirksame Strategien zu entwickeln, um den Einfluss dieser Produkte einzudämmen und die Bevölkerung aufzuklären. Nur so kann langfristig eine Verbesserung der Ernährung und der öffentlichen Gesundheit erreicht werden.

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