Der bekannte britische Fernsehmoderator Timmy Mallet hat kürzlich eine außergewöhnliche Leistung vollbracht – er hat in mehreren Etappen eine Radtour über 6.000 Kilometer entlang der Küste der Insel Irland beendet. Diese beeindruckende Reise, die eine Kombination aus Straßen, Pfaden und grünen Wegen umfasste, war nicht nur sportlich und körperlich herausfordernd, sondern auch emotional und menschlich bereichernd. Timmy Mallet, vor allem bekannt aus den 80er und 90er Jahren durch seine Kindersendungen und den Hit „Itsy Bitsy Teeny Weeny Yellow Polka Dot Bikini“, nutzte diese Reise, um die Schönheit, das kulturelle Erbe und die herzliche Gastfreundschaft Irlands zu erleben und zu würdigen. Begonnen hatte seine Reise im März des Vorjahres mit einem Ziel, die Küste Nordirlands zu umrunden.
Trotz ungemütlichen Wetters ließ er sich nicht entmutigen und erweiterte nach und nach seinen Plan. Er entschied sich, die sogenannte „vergessene Grafschaft“ Donegal, die sich nördlich von Nordirland befindet, mit einzubeziehen. Nach 550 Meilen in Donegal war für ihn klar, dass die Tour nicht hier enden sollte und er sich auf den Weg machen würde, soweit wie möglich dem bekannten Wild Atlantic Way zu folgen – jener atemberaubenden Küstenstraße, die an der Westküste Irlands entlangführt. Seine geplante Strecke umfasste zwei Monate, was die Länge und den Anspruch der Tour unterstreicht. Dabei reichte seine Fahrt bis nach Kinsale in der Grafschaft Cork im Süden der Insel.
Sein humorvolles Zitat gegenüber seiner Frau, die den heimischen Badezimmerumbau vorantrieb und ihm riet „Einfach weitermachen, ich bin noch nicht bereit, dich zu haben“, zeigt die menschliche Seite hinter der sportlichen Herausforderung. Timmy Mallet beschreibt seine Tour als „ein absolutes Vergnügen“, was angesichts der physikalischen Strapazen nicht selbstverständlich ist. Besonders wichtig für ihn war die Begegnung mit den Menschen auf der Insel, die er als „tiefgreifend großartige“ Freundlichkeit erlebte. Er betont immer wieder die einzigartige Wärme, mit der die Menschen in Irland Fremde willkommen heißen und in ihr Leben integrieren. Dieses Gefühl eines beinahe familiären Willkommens bezeichnet er als Teil der irischen DNA, das sich in einer Haltung ausdrückt, die das Anderssein respektiert und offen auf andere zugeht.
Die Reise war aber nicht nur eine sportliche Herausforderung oder eine Aneinanderreihung schöner Begegnungen. Timmy Mallet wurde auf seiner Tour auch mit persönlichen Verbindungen zur irischen Geschichte konfrontiert. So berichtete er von einem besonderen Moment, als er Blacksod Lighthouse in der Grafschaft Mayo besuchte – ein Ort, der durch seine Rolle bei den Wettervorhersagen für die Landung der Alliierten am D-Day 1944 historisch bedeutend ist. Dort entdeckte er eine bislang unbekannte familiäre Verbindung, die ihn tief bewegte: Seine Mutter hatte damals bei der Wettervorhersage für den D-Day in der höchsten Kommandobehörde mitgearbeitet. Diese Verbindung zwischen zwei Frauen, die in schicksalhaften Zeiten einen entscheidenden Beitrag für die Freiheit geleistet hatten, war für Timmy ein emotionaler Wendepunkt seiner Reise.
Dabei spürte er den Geist von Geschichte und Verantwortung ebenso wie den unmittelbaren menschlichen Bezug. Ein weiteres bewegendes Erlebnis war seine Begegnung in Dingle, im Südwesten Irlands, mit Jimmy Flannery. Diese Person hatte ihn vor 35 Jahren während der Dreharbeiten zu seiner Show „Wacaday“ begleitet und ihn zum Schwimmen mit Fungi, dem berühmten Delfin, eingeladen. Die Wiedervereinigung nach so vielen Jahren löste eine tiefe Freude aus und unterstrich die Kraft lebenslanger Erinnerungen und Freundschaften. Neben diesen Erinnerungen voller Nostalgie erlebte Timmy auch die kuriosen Realitäten der irischen Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland, die aufgrund der politischen Situation eine einzigartige Situation schafft.
So traf er auf Menschen, deren Häuser auf der einen Seite der Grenze liegen, deren Gärten jedoch auf der anderen Seite sind. Dieses „minimalistische Grenzleben“ wurde von den Betroffenen mit Humor und Lebensfreude angenommen, was auch die besondere Komplexität und Vielschichtigkeit Irlands widerspiegelt. Der Fokus seiner gesamten Reise stand jedoch auf einem tieferen Sinn: der Feier des individuellen Potenzials und der Akzeptanz von Unterschieden. Timmy Mallet erinnert dabei immer wieder an seinen Bruder Martin, der mit Down-Syndrom lebte und 2018 verstarb. Martin zeichnete sich durch seine Lebensfreude und seinen Willen aus, sich nicht durch seine Behinderung definieren zu lassen.
„Ich bin glücklich, du und ich“, war eine seiner oft wiederholten Aussagen, die den Moderator inspirierte, das Leben im Hier und Jetzt zu feiern und sich auf die eigenen Möglichkeiten zu konzentrieren, ohne sich mit den Besten messen zu müssen. Diese Haltung spiegelt sich in der gesamten Reise wider, in dem Respekt, den Timmy für die Menschen auf Irland empfindet, und in seinem Appell an die Gesellschaft, Inklusion und gegenseitigen Respekt zu fördern. Er sieht die erlebte Gastfreundschaft und die Feier gemeinsamer menschlicher Erfahrung als beispielhaft dafür, wie Gesellschaften verbunden werden können. Zum Abschluss seiner Tour besuchte Timmy die Parlamentgebäude in Stormont, Nordirland, wo er vom stellvertretenden Ersten Minister Emma Little-Pengelly begrüßt wurde. Dieses Treffen symbolisierte auch die Brücken, die durch seine Reise zwischen den Teilen der Insel gebaut wurden, und würdigte die kulturelle Bedeutung seiner Leistung.